Mit der 26:33-Niederlage seiner Mannschaft im Testspiel am vergangenen Montagabend kann Reiner Havenith, Handball-Trainer der SG Leonberg/Eltingen, ganz gut leben. Obwohl er üblicherweise bei Misserfolgen hart mit den Spielerinnen ins Gericht geht. Doch der Württembergligist befindet sich erst in der Vorbereitung auf die neue Saison, die am 19. September beginnt.

Leonberg - Mit der 26:33-Niederlage seiner Mannschaft im Testspiel am vergangenen Montagabend kann Reiner Havenith, Handball-Trainer der SG Leonberg/Eltingen, ganz gut leben. Obwohl er üblicherweise bei Misserfolgen hart mit den Spielerinnen ins Gericht geht. Doch der Württembergligist befindet sich erst in der Vorbereitung auf die neue Saison, die am 19. September beginnt – kann also noch gar nicht zu hundert Prozent in Form sein. Zudem war der Gegner diesmal kein geringerer als der isländische Erstligist Haukar Hafnarfjördur um die Nationalspielerin Karen Helga Diönudottir. Das Team um Trainer Oskar Armannsson weilte die gesamte vergangene Woche in Ludwigsburg im Trainingslager und nahm unter anderem beim hochklassigen Lotto-Cup teil, wo die Isländerinnen allerdings schon in der Zwischenrunde ausgeschieden sind. Etwas müde kamen sie dann bei ihrem letzten Testspiel im Leonberger Sportzentrum an. Coach Oskar Armannsson, der Mitte der 1990er Jahre Spielmacher des damaligen Zweitligisten TSG Oßweil war und seit Juli die Haukar-Damen betreut, hatte einiges von seiner Mannschaft abverlangt. Schließlich möchte er in dieser Saison ganz vorne mitmischen. Der Erstliga-Handball in Island sei mit dem Niveau der Zweiten Liga in Deutschland zu vergleichen, sagte Armannsson, der hauptberuflich im isländischen Ausbildungs- und Kulturministerium arbeitet und dort für den Sport zuständig ist. „Wir haben fünf neue Spielerinnen und brauchen noch Zeit“, sagte er nach der harten Trainingswoche.

 

Auch die SG Leonberg/Eltingen ist definitiv noch nicht da, wo sie hin möchte. Das erkannte Reiner Havenith recht schnell. „Die ersten zehn Minuten waren in Ordnung, dann wurde es extrem fahrig im Angriff.“ Bis zum 5:6 konnten die Gastgeberinnen mithalten,bis der Erstligist an Tempo zulegte. So gut wie jeder Angriff endete mit einem sicheren Treffer. Und im Tor glänzte die junge Elin Jona Thorsteinsdottir, ebenfalls eine Nationalspielerin. Mit einem 13:23-Rücktand ging es dann in die Halbzeitpause. „Da bin ich dann etwas komisch geworden“, sagte Havenith, der lautstark mehr Einsatz von seinen Spielerinnen forderte. Diese Standpauke zeigte Wirkung. In der zweiten Hälfte zeigte die SG mehr Aggressivität in der Defensive und war sicherer im Abschluss. „Da kann ich durchaus ein positives Fazit ziehen, die zweite Halbzeit hat Spaß gemacht“, sagte der SG-Coach. Haukar Hafnarfjördurs Trainer hatte da die komplette Mannschaft ausgetauscht, um auch den Stammspielerinnen eine Pause zu gönnen.

Reiner Havenith musste mit Rückkehrerin Mara Haertel, Marie Obermüller und Lisa Baumgartl noch auf drei Leistungsträgerinnen verzichten, die derzeit im Urlaub sind. Wieder dabei ist nach einer Handverletzung Anja Hasert, und auch Saskia Wagner hat nach ihrer Knieverletzung erstmals wieder gespielt. Ihre sportliche Karriere wollte die ehemalige Bundesligaspielerin Susann Wnuczek schon mehrfach beenden. Geschafft hat sie das bislang nie. Zuletzt war sie bei der SG in der zweiten Mannschaft aktiv. Doch jetzt hat die 35-Jährige wieder der Ehrgeiz gepackt, trainiert derzeit hart an ihrer Kondition und möchte zurück in den Kader des Württembergligisten. Gegen Island hat sie fast durchgespielt. Reiner Havenith freut sich über diese Verstärkung. „Sie kann für uns eine große Stütze sein, denn wir haben viele junge Spielerinnen.“ Beispielsweise neben drei A-Jugendlichen auch Neuzugang Carina Lüder – die 22-jährige Torfrau kam vom Drittligisten Bietigheim. Reiner Havenith legt in der Vorbereitung sein Augenmerk verstärkt auf die Fitness. Etliche Laufeinheiten haben die Frauen schon hinter sich. „Wenn wir komplett sind, kann das richtig was werden“, sagt er und blickt voller Zuversicht auf die neue Runde in der Württembergliga Nord. Dort will er auf jeden Fall oben mitspielen.