Die Männer der SG Leonberg/Eltingen holen mit einem 36:27-Sieg gegen die SF Schwaikheim zwei Punkte in der Württembergliga. Die Frauen bezwingen die SG Ober-/Unterhausen mit 27:19. Beide bekommen ihre Startschwierigkeiten in den Griff.

Leonberg - Zwei Heimspiele in der Württembergliga, ähnlicher Verlauf. Sowohl die Frauen der SG Leonberg/Eltingen als auch danach die Männer hatten am Samstagabend große Startschwierigkeiten. Erst in der zweiten Hälfte fanden sie gegen die Konkurrenz ein Konzept, das schließlich zum Sieg führte.

 

Württembergliga Nord, Männer

SG Leonberg/Eltingen – SF Schwaikheim 36:27 (14:16)

Frank Ziehfreund, Trainer der SG Leonberg/Eltingen, hatte im Vorfeld vor dem Gegner gewarnt. Schwaikheim sei eine Mannschaft, die sehr unangenehm sei, die zudem sehr leidenschaftlich und körperlich spiele. Das bekamen die Gastgeber auch gleich von Beginn an zu spüren. Die Sportfreunde Schwaikheim stellten eine Abwehr, die von der SG zunächst nur schwer zu knacken war. Hinzu kamen so manche Unsicherheiten im Passspiel sowie Schwächen im Abschluss – oder sie scheiterten am jungen Torwart Joshua Gantner, der mit zahlreichen Paraden glänzte. Nach einer kurzzeitigen Drei-Tore-Führung (7:4) nach 15 Minuten glichen die Gäste wieder aus und lagen zur Halbzeit mit 16:14 vorne. „Wir haben uns dann auch durch einige Schiedsrichter-Entscheidungen aus dem Konzept bringen lassen“, sagte Ziehfreund später.

So ließ er nach einer doppelten Zwei-Minuten-Strafe den erfahrenen Ladislav Goga in der zweiten Hälfte auf der Bank, um ihn aus der Schusslinie zu nehmen. Es sollte auch ohne ihn gehen. Wie ausgewechselt präsentierte sich die SG Leonberg/Eltingen dann in der zweiten Hälfte. Lars Neuffer brachte seine Mannschaft mit drei Toren in Folge wieder ins Spiel. In den folgenden Minuten legten die Gastgeber immer wieder einen Treffer vor, doch Schwaikheim blieb ihnen an den Fersen. Symptomatisch war die Reaktion von Andreas Binder nach seinen eindrucksvollen Toren über die Abwehr hinweg – er brüllte seine Freude einfach raus. Ab diesem Moment war der Knoten geplatzt.

Die Leonberger fanden ihren Rhythmus, waren offensiver in der Abwehr. Es lief wieder. Und auch den wieselflinken Wael Mamoka bekamen sie endlich in den Griff. Jetzt hatten die Schwaikheimer kein Konzept mehr gegen die immer stärker werdende SG. Das 21:21 war der letzte Gleichstand in dieser Partie. Leonberg/Eltingen hielt den Gegner auf Abstand und spielte bis zum Schlusspfiff konzentriert weiter. „Es ist ein schönes Zeichen, wenn sich die Mannschaft nach einer schlechten ersten Hälfte wieder zurück kämpft“, sagte ein vollauf zufriedener SG-Trainer.

SG Leonberg/Eltingen: Spiller, Kunz, Schach, Rilling (6), Binder (4), Maresch (4), Nicolau, Neuffer (11/7), Merkle, Auer (2), Ulrich (3), Fischer (3) Kilper, Goga (3).

Württembergliga Nord, Frauen

SG Leonberg/Eltingen – SG Ober-/Unterhausen 27:19 (10:12) Zufrieden war am Ende auch Reiner Havenith, Trainer der SG Leonberg/Eltingen. Wobei seine Nerven bei diesen zwei gewonnenen Punkten wieder arg strapaziert wurden. In der ersten Hälfte lief bei den Gastgeberinnen nicht viel zusammen. Obwohl sie nach Toren von Marie Obermüller und Felicitas Jüttner (2) schnell mit 3:0 in Führung gingen. Die SG Ober-/Unterhausen glich zum 3:3 aus und holte bis zur 14. Minute einen Fünf-Tore-Vorsprung. Bis zur Halbzeit kam Leonberg wieder auf zwei Treffer heran (10:12). Selbst der gegnerische Trainer wunderte sich über die Vorstellung der Gastgeberinnen. „Ich war überrascht, dass sich Leonberg so schwer getan hat“, sagte Jörg Köhler. Und sein Kollege Reiner Havenith befürchtete schon, dass sich die desolate Vorstellung aus dem jüngsten Oßweil-Spiel wiederholen könnte. „Ich bin in der Kabine richtig laut geworden, weil wir in der ersten Hälfte keinerlei Emotionen gezeigt haben und viel zu passiv in der Abwehr waren“, sagte er. Diese Predigt saß.

Nach der Pause zog Ober-/Unterhausen zunächst auf 15:10 davon. Doch dann war Leonberg wie ausgewechselt, präsentierte plötzlich Tempohandball vom Feinsten und war auch in der Abwehr offensiver. Erstmals glich Saskia Wagner zum 15:15 aus, Marie Obermüller erzielte die 16:15-Führung. Die SG Ober-/Unterhausen hingegen zeigte große Schwächen im Abschluss – oder scheiterte an der starken Leonberger Torfrau Carina Lüders. Noch einmal kamen die Gäste auf 17:18 heran, erzielten aber in der zweiten Hälfte insgesamt nur noch sieben Treffer. Die Leonberger Frauen waren nicht mehr zu halten und vergrößerte den Abstand auf 27:19. „Die zweite Halbzeit hat mich richtig gefreut, die war klasse“, so Havenith.

SG Leonberg/Eltingen: Lüders, Obermüller (5), Baumgartl (2), Wnuczek (1/1), Platz, Geyer (2), Gall, Jüttner (4), Robben (1) Hasert (6/2), Wagner (3), Kain (3), Pelz.