So bitter kann Sport sein. Da wirft Florian Smarsli vor 700 Zuschauern den viel umjubelten Treffer zum 23:21-Sieg, und trotzdem hat es nicht gereicht – wegen eines einzigen Tores. Die Handballer der TSF Ditzingen haben den Klassenerhalt in der Württembergliga gegen die HSG Ostfildern um Haaresbreite verpasst. Das Hinspiel verloren sie noch mit 23:26, hätten jetzt im Rückspiel am Samstagabend mit drei Toren Differenz gewinnen müssen.

Ditzingen - So bitter kann Sport sein. Da wirft Florian Smarsli vor 700 Zuschauern den viel umjubelten Treffer zum 23:21-Sieg, und trotzdem hat es nicht gereicht – wegen eines einzigen Tores. Die Handballer der TSF Ditzingen haben den Klassenerhalt in der Württembergliga gegen die HSG Ostfildern um Haaresbreite verpasst. Das Hinspiel verloren sie noch mit 23:26, hätten jetzt im Rückspiel am Samstagabend mit drei Toren Differenz gewinnen müssen. „Es war möglich, das zu schaffen“, sagte ein erschöpfter und enttäuschter Matthias Heineke. Doch der Ditzinger Spielertrainer, der sich jetzt als Coach von den TSF verabschiedet, zog auch Positives aus dieser äußerst kämpferischen Partie. „Ich bin stolz auf die Jungs, sie haben alles gegeben und werden viel mitnehmen.“

 

Die Sporthalle in der Ditzinger Glemsaue hatte sich am Samstagabend in einen Hexenkessel verwandelt. „Ich hätte nie gedacht, dass ich hier mal vor so vielen Zuschauern spielen darf“, sagte Heineke, der den Handballsport bei den TSF begonnen hat. Allein ein Block war für die Fans der HSG Ostfildern reserviert, die ihre Mannschaft lautstark mit Megafon und Gesängen einpeitschten. Der Hallensprecher mahnte dabei immer wieder zur Fairness. Gleich zu Beginn war klar, dass es eine äußerst harte und kampfstarke Partie werden würde. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, und die Schiedsrichter ließen phasenweise die Härte zu.

Die TSF Ditzingen verpassten es, gleich nach dem Anpfiff in Führung zu gehen, als Florian Smarsli einen Siebenmeter vergab. Den ersten Treffer in einer torarmen ersten Hälfte erzielte dann Heiko Kuhnhäuser für die HSG Ostfildern. Dennis Zwicker sorgte in der 4. Minute für den 1:1-Ausgleich. Ditzingens Torhüter Stefan Birke glänzte wieder einmal mit seinen schnellen Reaktionen. Zunächst hielt er einen Siebenmeter von Tobias Grimm, dann wehrte er kurze Zeit später einen weiteren Angriff der Gäste ab. Somit konnte Matthias Heineke seine Mannschaft in der 7. Minute erstmals mit 2:1 in Führung bringen. Beide Mannschaften blieben auf Tuchfühlung, präsentierten sich auf Augenhöhe und investierten viel in die Abwehrarbeit. Tore aus dem Spiel heraus blieben Mangelware. Nach einem erneuten 4:4-Ausgleich der Gäste schafften es die Gastgeber erstmals, sich mit drei Treffern abzusetzen – Matthias Heineke verwandelte hierfür drei Siebenmeter in Folge (17., 18. 20.). Und wieder war auf Ditzingens Keeper Stefan Birke Verlass, die Feldspieler holten alles aus sich heraus, störten früh den Angriff der HSG. Nico Gassner traf zum viel umjubelten 8:4. Zwischendurch informierte der Hallensprecher über die 2:0-Führung des VfB Stuttgart – es schien nicht nur in Ditzingen alles nach Plan zu laufen. Dann hielt auch noch TSF-Ersatztorhüter Dominik Neuhäuser einen Siebenmeter. Jörg Eisenhardt markierte die Fünf-Tore-Halbzeitführung (10:5).

Nach der Pause folgte ein großer Bruch, den Ditzingen mit zwei vergebenen Chancen einläutete. „Man hat einfach gesehen, dass wir seit Wochen auf Reserve laufen“, sagte Matthias Heineke später. Nach dem Treffer von Florian Smarsli zum 11:6 fiel auf TSF-Seite fünf Minuten lang kein Tor mehr. Die Gäste kamen hingegen in Fahrt, glichen in der 43. Minute mit einem Tempogegenstoß zum 11:11 aus. Es folgte erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit abwechselnder Führungsarbeit. Und immer wieder der Blick auf die Uhr. Mit 20:21 lag Ditzingen zwei Minuten vor dem Abpfiff zurück. Jörg Eisenhardt schaffte den Ausgleich, Florian Smarsli traf noch zweimal – doch am Ende fehlte dieses eine Tor. Einen kleinen Trost bekam Matthias Heineke nach der Partie zugesprochen, als ein kleines Mädchen aus dem gegnerischen Fan-Block auf ihn zukam und meinte: „Trotzdem super gespielt.“ TSF: Birke, Neuhäuser, Reichel (1), Altenburg, Heineke (5/4), Schnelle, Haselbauer (2), Gassner (4), F. Eisenhardt (2), Smarsli (5), Zwicker (1), J. Eisenhard, Ulmer.