Es hat nicht viel gefehlt und Florian Smarsli wäre zur tragischen Figur dieser so wichtigen Partie geworden. Und das in der letzten Spielminute beim Stand von 29:28 für die TSF Ditzingen in einer Partie, die die Gäste gewinnen müssen, wollen sie sich noch eine Chance im Abstiegskampf der Württembergliga ausrechnen. Dem SV Fellbach bleiben am Ende noch 14 Sekunden Zeit, um den Ausgleich zu schaffen.

Ditzingen - Es hat nicht viel gefehlt und Florian Smarsli wäre zur tragischen Figur dieser so wichtigen Partie geworden. Erst nimmt sich der Linksaußen viel zu früh einen Wurf, der vom starken Manuel Weinmann auch prompt gehalten wird, dann verliert er gegen die offene Manndeckung unnötig den Ball und sieht nach einem Gerangel mit Adrian Müller auch noch die Rote Karte. Das alles in der letzten Spielminute beim Stand von 29:28 für die TSF Ditzingen in einer Partie, die die Gäste gewinnen müssen, wollen sie sich noch eine Chance im Abstiegskampf der Württembergliga ausrechnen. Dem SV Fellbach bleiben am Ende noch 14 Sekunden Zeit, um den Ausgleich zu schaffen. Doch auch der Tabellendrittletzte agiert viel zu überhastet und verliert den Ball wieder. Um die letzten Sekunden gefahrlos herunterlaufen zu lassen, pfeffert TSF-Spielertrainer Matthias Heineke das Spielgerät in die hinterste Ecke der Zeppelinhalle – Abpfiff.

 

Und damit gibt es keinen Buhmann auf Ditzinger Seite, sondern nur Gewinner. Zuallererst die Mannschaft, die in einer scheinbar aussichtslosen Situation die Ruhe bewahrt und sich am eigenen Schopf selbst herausgezogen hat. Sie war es schließlich auch, die im ersten Durchgang in der Offensive kollektiv versagt hatte. Ein gutes Dutzend klare Möglichkeiten wurden verballert. Ob Daniel Schnelle, Florian Smarsli, Frank und Jörg Eisenhardt, Simon Cipa, Simon Reichel oder Jonas Gassner – alle durften mal ran, alle versagten. Fellbach legte ein 5:0 vor, ehe Daniel Schnelle mit dem 1:5 (8.) den Bann brach. Die TSF konnten von Glück sagen, dass sie zur Pause nur mit vier Toren (10:14) hinten lagen. Fellbach nutzte die Schwäche nicht schonungslos genug aus. Außer mit den Klett-Brüdern, Kai-Steffen Liebing und Schlussmann Weinmann hatte das Team nicht mehr zu bieten, was Württembergliga-Ansprüchen gerecht wird.

Die zweite Hälfte begann so wie die ersten – mit umgekehrten Vorzeichen. Jetzt trafen die Fellbacher nichts mehr. Ditzingen holte Tor um Tor auf und sich damit das Selbstvertrauen zurück. Mit einem 7:1-Lauf machten die Gäste aus dem Pausenrückstand eine 17:15-Führung. Die treibenden Kräfte und damit Gewinner als Einzelspieler hießen Jörg und Frank Eisenhardt. „Was die zwei geackert und gerackert haben, war sensationell“, sagte Spielertrainer Matthias Heineke. Dazu kam Marcus Haselbauer, der im zweiten Durchgang seine Chancen von der Rechtsaußenposition mit nahezu traumwandlerischer Sicherheit verwertete. Beim 26:26 war Fellbach dennoch wieder dran. Frank und zweimal Jörg Eisenhardt antworteten nervenstark mit den Toren zum 29:26. Und dann hatte auch Stefan Birke seinen großen Auftritt. Nachdem er in der ersten Hälfte nicht viel zu fassen bekommen hatte, steigerte auch er sich und verhinderte in der letzten Spielminute mit einer Glanzparade gegen Steffen Klett das 29:29. Doppeltes Pech für die Gastgeber: der Spielmacher verletzte sich in dieser Szene auch noch schwer am Knie. Er wird seinem Team im Saisonendspurt aller Voraussicht nach nicht zur Verfügung stehen.

Die TSF dürfen nun noch einmal Hoffnung schöpfen. Nach Pluspunkten fehlt nur noch ein Zähler zum Relegationsplatz, den Kontrahent Fellbach noch innehat. Heineke hofft auf neuen Schwung: „Man kann uns ja einiges ankreiden. Aber wenn man so eine erste Hälfte hinlegt, so mit dem Rücken zur Wand steht und so zurückkommt, ist das schon sensationell. Ich hoffe, dass wir das mitnehmen können in das nächste Spiel.“ TSF Ditzingen: Birke, Röckle, Schnelle (3), Haselbauer (6), Ulmer, Reichel, Altenburg, Heineke (2/1), Cipa (1), Gassner, F. Eisenhardt (6), Smarsli (4), J. Eisenhardt (7).