Dramatischer hätte die vierte Runde im Handball-Verbandspokal zwischen der SG Leonberg/Eltingen und der Neckarsulmer Sport-Union nicht verlaufen können. Die beiden Württembergligisten lieferten sich im Leonberger Sportzentrum einen beherzten Kampf auf Augenhöhe – und mussten zweimal in die Verlängerung. Erst in der zweiten Nachspielzeit hatten die Gastgeber den längeren Atem und gewannen mit 42:38 Toren. Damit hat sich die SG Leonberg/Eltingen für das Final Four qualifiziert.

Leonberg - Dramatischer hätte die vierte Runde im Handball-Verbandspokal zwischen der SG Leonberg/Eltingen und der Neckarsulmer Sport-Union nicht verlaufen können. Die beiden Württembergligisten lieferten sich am Dienstagabend im Leonberger Sportzentrum einen beherzten Kampf auf Augenhöhe – und mussten zweimal in die Verlängerung.

 

Nach regulärer Spielzeit stand es 31:31. Auch die ersten zweimal fünf Minuten brachten keine Entscheidung, sondern einen 36:36-Gleichstand. Erst in der zweiten Verlängerung über erneut zweimal fünf Minuten hatten die Gastgeber den längeren Atem und gewannen mit 42:38 Toren. Damit hat sich die SG Leonberg/Eltingen für das Final Four, das Finale der vier besten Mannschaften, qualifiziert. „Das war einfach nur klasse“, schwärmte SG-Trainer Frank Ziehfreund nach der Partie.

Schon einmal trafen die beiden Mannschaften Anfang Oktober in der Verbandsrunde aufeinander – da hatte Neckarsulm mit einem 39:30-Sieg die Punkte kassiert. Ganz anders das Pokalspiel am Dienstagabend. Zunächst hatten die Gäste ein leichtes spielerisches Übergewicht, gingen mit 3:1 in Führung. Die SG bekam ihre Unsicherheiten schnell in den Griff. Jakob Ulrich glich zum 3:3 aus und Christian Maresch brachte seine Mannschaft erstmals in Führung. Einen guten Lauf hatte Andreas Binder, der in der Anfangsphase vier Tore erzielte. Leonberg lag mit 9:7 vorne. Dann wurde Binder mit einer Manndeckung der Neckarsulmer aus der Schusslinie genommen. Die SG verlor in dieser Phase den Faden, Neckarsulm zog vorbei und sorgte für einen 18:14-Vorsprung zur Halbzeitpause. Bester Torschütze der Gäste war der lange Fabian Göppele, der insgesamt 14 Treffer erzielte – acht davon in der ersten Halbzeit.

Wie verwandelt kamen die Gastgeber aus der Kabine. Ihre Abwehr wurde offensiver und auch das Spiel nach vorne druckvoller. Drei Tore von Sebastian Rilling, zwei von Dominik Merkle sowie eines von Christian Auer innerhalb von fünf Minuten – die SG hatte wieder zum 20:20 aufgeschlossen. Bis zum Schlusspfiff der regulären Spielzeit lieferten sich beide Mannschaften ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zwei Minuten vor dem Abpfiff lag Neckarsulm wieder mit 31:30 vorn. Lars Neuffer, der nur kurze Einsätze hatte und wie Ladislav Goga für die anstehende Liga-Aufgabe am Wochenende geschont wurde, behielt die Nerven und glich mit einem Siebenmeter zum 31:31 aus.

Die Zuschauer auf der Tribüne – darunter 20 Flüchtlinge, die im Berufsschulzentrum untergebracht sind und von der SG zum Spiel eingeladen wurden – bekamen einiges geboten und feuerten die Leonberger Mannschaft lautstark an. Genauso umkämpft und spannend wie die regulären Schlussminuten war die Verlängerung. Selbst einen 33:35-Rückstand machte die SG wieder wett. Zehn Sekunden vor dem Schlusspfiff markierte Jakob Ulrich das 36:36. Die zweite Sonderschicht folgte.

Beim Stande von 37:37 kam hier erneut Ulrich zum Zug und erhöhte mit zwei Treffern auf 39:37. Neckarsulm gelang noch ein Tor, dann war der Bann gebrochen. Was die Gäste nicht daran hinderte, im Zweikampf hart ran zu gehen. Dominik Merkle wurde gleich zweimal unschön gefoult. Einmal bekam er einen Schlag in den Bauch, ein zweites Mal lag er mit einer blutenden Nase am Boden – mit Verdacht auf Nasenbeinbruch musste er ins Krankenhaus. Leonberg machte in dieser turbulenten Schlussphase den 42:38-Sieg perfekt.

SG-Trainer Frank Ziehfreund lobte die Leistung seiner Spieler und war nach der jüngsten Liga-Niederlage gegen Remshalden auch erleichtert. „Ich hoffe, das Spiel hat uns befreit.“ Jetzt hofft er noch, dass das Final Four im Sportzentrum ausgetragen wird. Mit dem TV Weilstetten (Württembergliga Süd) steht ein Gegner schon fest. Die beiden anderen wurden am gestrigen Abend zwischen dem TSV Zizishausen und der MTG Wangen sowie zwischen dem TSV Deizisau und der BBM Bietigheim II ermittelt. Die Ergebnisse standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

SG Leonberg/Eltingen: Keller, Spiller, Rilling (3), Binder (8), Maresch (8), Nicolau (3), Neuffer (2/2), Merkle (6), Auer (6/5), Ulrich (5), Fischer, Knödler (1), Kilper, Goga.