Sektdusche, Freudentaumel. Aus den Boxen dröhnt standesgemäß „We are the Champions“ der Rockband Queen. Handball-Württembergligist SG Leonberg/Eltingen hat sich den Sieg im Pokalwettbewerb des Handballverbandes Württemberg geholt. „Das ist die Krönung“, jubelte Trainer Frank Ziehfreund. Dabei war im Leonberger Sportzentrum einiges geboten.

Leonberg - Sektdusche, Freudentaumel. Aus den Boxen dröhnt standesgemäß „We are the Champions“ der Rockband Queen. Handball-Württembergligist SG Leonberg/Eltingen hat sich den Sieg im Pokalwettbewerb des Handballverbandes Württemberg geholt. „Das ist die Krönung“, jubelte Trainer Frank Ziehfreund. Dabei war im Leonberger Sportzentrum einiges geboten. Im ersten Halbfinale warf der Gastgeber den klassenhöheren TSV Deizisau bei Gleichstand nach der regulären Spielzeit (28:28) im Siebenmeterschießen aus dem Rennen. So auch der TV Weilstetten die MTG Wangen im zweiten Halbfinale (29:29). Und im Finale ließ die SG Leonberg/Eltingen den Gästen aus Weilstetten keinerlei Chance, gewann mit 27:17 (12:7). Das Halbfinale Spannung pur war im ersten Halbfinale zwischen der SG Leonberg/Eltingen und dem TSV Deizisau – als Baden-Württemberg Oberligist der eigentliche Favorit beim Final Four – angesagt. Die Gäste um Trainer Mike Wolz kamen allerdings nicht in Bestbesetzung nach Leonberg. Einige Leistungsträger hatten sich schon in die Winterpause verabschiedet. „Das hat man natürlich unserem Spiel angemerkt“, sagte Wolz, der auch schon auf dem Weg zum Finale überwiegend seinen jungen Spielern das Feld überlassen hatte. Frank Ziehfreund war sich dieser Tatsache zwar bewusst („das ist nicht mein Problem, mit welcher Mannschaft sie kommen“), war dennoch begeistert, wie sich seine Spieler im Halbfinale präsentiert haben. Schnell ging die SG Leonberg/Eltingen mit 5:0 in Führung. „Mir war aber klar, dass das kein Spaziergang werden würde“, so Ziehfreund, der mit der ersten Hälfte nicht ganz zufrieden war. „Im Angriff fehlte uns die Disziplin.“ Und so langsam kam Deizisau auch ins Spiel und glich erstmals nach 19 Minuten zum 9:9 aus. Bis zur Halbzeitpause – hier lag die SG mit 13:15 Toren zurück – lieferten sich beiden Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe.

 

Nach dem Wechsel reagierte Frank Ziehfreund auf die offensive 3-2-1-Deckung der Gäste, indem er seine langen Spieler wie Lars Neuffer oder Ladislav Goga zurücknahm und die kleineren und wendigeren Akteure wie Simon Schach, Christian Auer oder Dominik Fischer aufs Feld schickte. Mit ihrem schnellen Spiel konnten sie die gegnerische Abwehr immer wieder knacken. Und SG-Torhüter Denny Spiller präsentierte sich gestern in Top-Form. Auer glich zum 17:17 aus. Christian Maresch erzielte in der 38. Minute die 18:17-Führung. Ab diesem Zeitpunkt hatte Leonberg stets knapp die Nase vorn – in der 54. Minute sogar mit drei Toren (28:25). Doch der scheinbar sichere Vorsprung schrumpfte. Und eine halbe Minute vor dem Schlusspfiff glich Deizisau zum 28:28 aus. Lars Neuffer hätte das Siebemeterschießen noch verhindern können, doch sein Schuss prallte an der Latte ab. Das Siebenmeterschießen Dominik Fischer und Simon Schach machten den Anfang und trafen ins Schwarze. Auch Deizisau behielt die Nerven. Dann scheiterte Ladislav Goga an Torwart Daniel Kornmüller. Für Denny Spiller kam Joker Ruben Keller zwischen die Pfosten. Und er hielt gleich zwei Siebenmeter. Christian Auer und Lars Neuffer brachten ihren Ball dann im Netz unter – der viel umjubelte Einzug ins Finale war perfekt. Das Finale Gleich zu Beginn gab die SG Leonberg/Eltingen gegen den TV Weilstetten den Ton an. Die Gastgeber hielten das Tempo hoch, führten zur Halbzeitpause bereits mit 12:7 Toren. In der zweiten Hälfte fielen die Treffer auf Leonberger Seite fast nach Belieben. Der Gegner fand kein Konzept mehr, den Siegeszug der Leonberger zu verhindern. Und Torhüter Denny Spiller hielt mit seinen Paraden die Tore-Bilanz von Weilstetten auf Sparflamme. Beim 27:17 ertönte der Schlusspfiff – und die SG feierte den Einzug in den deutschen Amateurpokal. Sie ist direkt gesetzt für die zweite Qualifikationsrunde, die im Februar ausgespielt wird.