Die Männer der SG Leonberg/Eltingen lassen sich in der Württembergliga vom VfL Waiblingen mit 26:37 auseinandernehmen.

Leonberg - Schlechter kann es nicht mehr werden. Das war die einhellige Meinung nach dem blutleeren Auftritt der SG Leonberg/Eltingen bei den TSF Ditzingen, der in einer 24:27-Niederlage mündete. Jetzt hat die Mannschaft den unfreiwilligen Beweis angetreten, dass es sehr wohl noch schlechter geht. Die erste Hälfte beim 26:37 gegen den VfL Waiblingen glich einer Bankrotterklärung. Nach 30 Minuten lagen die Gastgeber mit 9:20 im Hintertreffen. Der Ausgang des Dramas hatte sich aber schon viel früher abgezeichnet. In der 12. Minute erzielte Waiblingens bester Torschütze Sascha Laurenz – er traf zwölfmal – die 9:1-Führung. Leonberg hatte sich bis dahin mit einer Ansammlung von schlechten Würfen, Fehlpässen und Fangfehlern hervorgetan.

 

SG-Trainer Ivan Toldo sprach nach der Partie von einer indiskutablen und nicht akzeptablen Leistung seiner Mannschaft. „Wir können keinen Druck im Angriff entwickeln, leisten uns technische Fehler en masse. das Selbstvertrauen fehlt.“ Weiter arbeiten, lautet seine Devise. „Die Männer haben mein vollstes Vertrauen. Die Spieler müssen zeigen, dass sie es wert sind, in der Württembergliga anzutreten“ (Toldo).

Der Trainer gerät in die Kritik

Dass der Trainer die eigene Arbeit hinterfragt, ist für ihn selbstverständlich. Nach der vierten Punktspielniederlage in Folge gerät er in die Schusslinie. Er muss sich Fragen gefallen lassen, warum Spielmacher Christian Auer meilenweit von seiner eigentlichen Leistungsstärke entfernt ist und sich teilweise unerklärliche technische Fehler leistet. Das Problem: eine Alternative ist derzeit nicht in Sicht. Der eigentlich dafür vorgesehene Maximilian Mauch ist verletzt, hat aber auch noch nicht den Nachweis erbracht, dass er in diese Rolle schlüpfen kann. Unerklärlich auch, warum das einst starke Tempospiel über die Außen überhaupt nicht mehr stattfindet und die Körpersprache des Teams alles andere als Entschlossenheit ausstrahlt.

Mit dem VfL Waiblingen war ein Gegner zu Gast, der bislang deutlich den eigenen Erwartungen hinterherhinkt. Der Kampf sollte Trumpf sein – auf beiden Seiten. Im Leonberger Team war es ein einziger Krampf. Gäste-Trainer Tim Baumgart zeigte sich überrascht, dass es so einfach wurde, die Punkte mit nach Hause zu nehmen. „Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben einiges auf die Platte gebracht, was wir uns vorgenommen hatten.“

Waiblingen nimmt einen Gang raus

Sein Gegenüber nahm bereits in der siebten Minute (1:5) die erste Auszeit und wechselte die Torhüter (Dominik Koch für Ruben Keller). Der Effekt war gleich null. Den zweiten Durchgang gestaltete die SG nach Toren zwar ausgeglichen. Das war aber in erster Linie dem Umstand zuzuschreiben, dass der Gegner im Angesicht des sicheren Sieges nicht mehr so konzentriert und entschlossen zu Werke ging. Wenn es einen Lichtblick in der Leonberger Mannschaft gab, dann war es noch am ehesten Christian Maresch, der sich am Kreis gut in Szene setzte und seine Chancen nutzte. Zwischenzeitlich verkürzte die SG den Rückstand auf neun Tore – das war aber auch schon alles. SG Leonberg/Eltingen: Keller, Koch, Binder (1), Auer (3/2), Maresch (8), Nicolau (2), Baumgartl (1), Kurtz (4), Kilper, Neuffer (1/1), Henninger (2), Ulrich (3), Fischer (1) .