Württembergligist SG Leonberg/Eltingen muss gegen die Bundesligareserve eine 19:26-Niederlage einstecken. Die Gastgeber beißen sich am gegnerischen Torhüter Marvin Heinz, der aus Leonberg stammt, die Zähne aus.

Leonberg - Kaum haben sie eine gewisse Leichtigkeit gewonnen, ist diese auch schon wieder zerronnen. Die Handballer der SG Leonberg/Eltingen unterlagen – nach zuletzt kämpferisch starken Vorstellungen – im Heimspiel am Samstagabend in der Württembergliga gegen die SG BBM Bietigheim II mit 19:26 (6:12) Toren.

 

„Wir haben es versäumt, in der ersten Halbzeit unsere klarsten Chancen reinzumachen und konnten unsere Tempogegenstöße nicht verwerten. So wird es natürlich schwer, ein Spiel zu gewinnen“, sagte SG-Trainer Frank Ziehfreund. Auf der Gegenseite präsentierten sich die Bietigheimer – nachdem sie in ihrem letzten Heimspiel eine bittere 20:30-Niederlage gegen die SKV Oberstenfeld einstecken mussten – wieder in einer mannschaftlichen Geschlossenheit. „Wir haben das Spiel vor allem in der Abwehr gewonnen“, sagte der Bietigheimer Coach Thomas Kempf, der an diesem Abend sogar auf seine beiden Bundesliga-Spieler Nils Boschen und Fynn Beckmann verzichten musste, die sich mit der ersten Mannschaft auf die kommenden Aufgaben vorbereiten. Im Tor machte der aus Leonberg stammende Marvin Heinz seine Sache gut und brachte die Gegenspieler einige Male zur Verzweiflung. Die Gastgeber mussten auf den verletzten Ladislav Goga verzichten. „Das hat uns natürlich weh getan“, so Frank Ziehfreund.

Die SG Leonberg/Eltingen fand zu keiner Zeit ihren Rhythmus, agierte von Beginn an viel zu hektisch, war zu ungenau bei den Pässen und traf immer wieder falsche Entscheidungen. Gleich in den Anfangsminuten nahm Bietigheim den Leonberger Lars Neuffer mit Manndeckung aus dem Spiel – dafür zuständig war Florian Smarsli, der in der vorigen Saison noch bei den TSF Ditzingen spielte. Smarsli selbst war mit insgesamt neun Treffern – davon fünf sicher verwandelte Siebenmeter – er erfolgreichste Schütze.

Bis zur 18. Minute hielten die Gastgeber – trotz einiger verpasster Chancen – die Partie noch offen, lagen mit einem Tor hinten, glichen aber immer wieder aus. Bis zur Halbzeitpause konnte die SG BBM Bietigheim den Vorsprung auf 12:9 ausbauen. Auch nach dem Wechsel kamen die Gastgeber nicht aus den Startlöchern. Selbst in Unterzahl nach einer Zwei-Minuten-Strafe für Matthias Vogt fanden die Leonberger kein Mittel gegen die starke Bietigheimer Abwehr. Die Gäste erhöhten schnell auf 16:9 und lagen in der 41. Minute schon mit neun Toren in Führung ( 20:11).

Zwischendurch schien sich die SG wieder zu fangen, kam in der 54. Minute auf fünf Tore heran (18:23). Letztendlich fehlte aber ein Konzept. „Das war richtig zäh, wir haben versucht zu kämpfen, doch immer wenn wir scheinbar wieder den Faden gefunden haben, war Bietigheim wieder da. Das ist die Württembergliga, das ist Qualität. Jetzt müssen wir unsere Wunden lecken und nächste Woche wieder Gas geben“, so Ziehfreund. Sein Kollege Thomas Kempf lobte nicht nur die Leistung seiner Spieler, sondern auch die der SG. „Wir hatten lange nicht so einen Aufsteiger in der Liga wie Leonberg, da muss man bis zum Schluss kämpfen. Ich hoffe, wir spielen auch in der nächsten Saison wieder im Sportzentrum.“ Frank Ziehfreund nahm die Worte dankend an – ein Sieg wäre ihm aber lieber gewesen.

SG Leonberg/Eltingen: Spiller, Keller, Kunz, Schach, Rilling (2), Binder (4), Maresch, Nicolau, Neuffer (3/2), Merkle (3), Auer (2), Ulrich (4), Fischer (1), Kilper.