Die neunte Leonberger Musiknacht hat Feierwillige jeden Alters angelockt. Ein Streifzug.

Leonberg - Die Leonberger Altstadt hat sich am Samstagabend zur Musiknacht in eine große Partymeile verwandelt. Um 21.30 Uhr zucken blaue Lichtblitze und harte Rhythmen aus dem Glashouse auf die Gassen der Altstadt. Ein paar Meter weiter ist als Kontrast aus dem „Momente“ sanfte Gitarrenmusik der Guitarmen acoustic („74 – 75“ von The Connells) zu hören. Gruppenweise ziehen Besucher aller Altersklassen von einer Kneipe zur nächsten.

 

21.45 Uhr: Oma’s Küche

Dino Pavicevic ist mit seinem Lokal zum ersten Mal bei der Musiknacht dabei. Um viertel vor zehn sitzen ein paar Gäste an den Tischen draußen, drinnen hat jedoch Johnny Weichert mehr Gitarren (drei) als Zuhörer. „Das wird schon noch“, ist Pavicevic zuversichtlich.

22 Uhr: Adler

Komplett anders sieht es um diese Zeit bei Inge und Hansi im Adler aus: An den Tischen und an der Bar drängen sich Jung und Alt, um 2-Plugged’s Version von Bill Withers „Ain’t no sunshine“ zu hören. Rein kommen Besucher nur noch, wenn andere zum Rauchen rausgehen.

22.15 Uhr: Irish Pub Murphy’s Law

Der Hof vor dem Murphy’s Law und der Republik Rockbar nebenan ist gut gefüllt, dennoch reißt der Strom der Feierwilligen nicht ab. Im Murphy’s Law spielt die Band Two a.m. eine rockige Version des Beatles-Kulthits „Imagine“, rund 100 Zuhörer summen und wippen im Takt mit. In der ersten Reihe stehen vor allem junge Frauen. Der Sänger gönnt sich nach dem letzten Akkord einen Schluck aus der Sprudelpulle, nur um ohne Pause anschließend Supertramps „Breakfast in America“ anzustimmen. „Die machen echt gute Musik“, brüllt eine Frau ihrer Freundin ins Ohr.

22.45 Uhr: Domizil

„Die Musik im Irish Pub hat mir auch am besten gefallen“, sagt ein Besucher aus Renningen, der mit seiner Frau und Freunden unterwegs ist. Bei „Kohala“ in der Republik Rockbar seien ihm hingegen fast die Ohren abgefallen, so laut sei es da. Sie machen im Domizil auf „ein Schnellbier“ Station, wohin es dann geht, wird noch diskutiert. „Wir stromern durch die unterschiedlichen Musikstile, das macht die Musiknacht aus“, sagt er und schlägt vor, die Bands schon ab 20 Uhr spielen zu lassen. Lothar Mattner, Inhaber des Domizil und Mitbegründer der Musiknacht, wundert sich, dass bei dieser Veranstaltung immer ein ganz anderes Publikum zu ihm kommt als sonst. In seinem Gewölbekeller bringt die Band Aromatherapie, die sogar mit einer Lichtorgel ausgestattet ist, die Besucher mit ihrer Version des Kiss-Hits „I was made for lovin’ you, baby“ zum Tanzen.

23.15 Uhr: Arda’s Grand Cru Weinbar

Zwischen den Weinregalen im Gewölbekeller unterhält die Band Last Train aus Karlsruhe ein etwas gesetzteres Publikum mit der Coverversion des Police-Hits „Every breathe you take“. „Wir ziehen jetzt nach Leonberg um, hier sind so nette Leute“, lobt Sänger Uwe Simmross. Inhaber Ismet Arda ist sehr zufrieden mit dem Zulauf.

23.30 Uhr: Oma’s Küche

Inzwischen hat auch Johnny Weichert sein Publikum gefunden, alle Tische in Oma’s Küche sind besetzt. Auch im Keller hat sich eine Runde von Nachtschwärmern eingefunden. „Das passt, sag ich doch“, meint Dino Pavicevic. Er will auch im nächsten Jahr wieder dabei sein, auch wenn sein Lokal an der Spitalschule ein wenig abseits der Musiknacht-Hauptroute liegt.

0 Uhr: Glashouse Bar und Lounge

Wer jetzt noch ins Glashouse will, muss am Treppenaufgang warten. Die Band „Run for Cover“ heizt mit Peter Schillings „Major Tom“ ein und „völlig losgelöst“ feiern viele Gäste noch bis tief in den Sonntagmorgen.