Die Firma Geze hat ein eigenes Entwicklungszentrum gebaut, um seine Marktposition auszubauen.

Leonberg - Rund 13 Millionen Euro hat Geze in den Bau eines neuen, hochmodernen Entwicklungszentrums auf dem eigenen Firmengelände investiert. Gestern ist es von der Firmenchefin Brigitte Vöster-Alber im Beisein der Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-Württemberg, Nicole Hoffmeister-Kraut, feierlich eröffnet worden.

 

„Als mein Großvater und mein Vater in den 50er Jahren das sieben Hektar große Gelände in Leonberg gekauft haben und einen Kredit über sieben Millionen Euro aufgenommen haben, wurde in der Familie ein Anfall von Größenwahnsinn befürchtet“, blickte die Firmenchefin auf die Anfänge in Leonberg zurück. Doch nach fast 29 Millionen Euro Investitionen in den Standort allein in den vergangenen fünf Jahren, können sie nur sagen: „Leider war es nicht die doppelte Fläche“, meinte Brigitte Vöster-Alber. Weitere 15 Millionen Euro sind für das geplante neue Schulungszentrum „Geze Academy“ vorgesehen. „Dann ist das gesamte Areal zugebaut“, sagte die geschäftsführende Gesellschafterin.

Firmengelände ist bald zu klein

Bereit jetzt sei man an die Grenzen gestoßen, denn es sei nicht leicht hier zu bauen, und das Gebäude musste kleiner gehalten werden, als gewünscht. „Das neue Gebäude eröffnet unserer Entwicklungsabteilung viele Möglichkeiten. Unseren Kunden und Partnern weltweit wollen wir qualitativ hochwertige Produkt- und Vernetzungslösungen bieten, die genau ihren Ansprüchen entsprechen. Jetzt haben wir den Luxus, diese vor ihrem internationalen Einsatz länderspezifisch zu prüfen“, sagte Brigitte Vöster-Alber.

„Der vierstöckige Terrassenbau mit einer Gesamtfläche von 2300 Quadratmetern für Versuchsräume, Büroflächen, Konferenz- und Besprechungsecken und einem Kreativbereich schafft die Voraussetzungen, um das Leistungsportfolio mit innovativen, vernetzten Systemlösungen für Türen und Fenster in intelligenten Gebäuden zu erweitern“, erläuterte Florian Birkenmayer, der Geschäftsführer Entwicklung. Das Entwicklungszentrum, in dem 75 Arbeitsplätze untergebracht sind, ist selbst ein „Smart Building“. Alle Gewerke sind intelligent vernetzt. Heizung, Lüftung, Licht, Verschattung, Türen und Fenster kommunizieren miteinander und optimieren sich in ihrem Zusammenwirken. Mehr als 300 Geze-Produkte und Systeme sind hier eingebaut. So wird das Entwicklungsgebäude nicht nur als Laboratorium, sondern auch als „Test- und Lernhaus“ dienen. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen dazu, die Produkte weiterzuentwickeln.

Bekenntnis zum Standort

„Die Zukunft der Gebäudetechnik wird bei Geze entwickelt“, sagte Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut vor dem Rundgang durch das neue Entwicklungszentrum. Das unterstreiche einmal mehr den großen Beitrag, den traditionsreiche Familienunternehmen für die deutsche Wirtschaft insgesamt leisten. „Es gehört zu den Tugenden der mittelständischen Familienunternehmen, dass sie in langen Linien denken und handeln“, lobte die Wirtschaftsministerin das Bekenntnis von Geze zum Standort Leonberg und Baden-Württemberg und nicht zuletzt zu den Mitarbeitern.