Auch in der Enzkreisgemeinde müssen Eltern künftig mehr für die Aufsicht ihres Nachwuchses berappen.

Wimsheim - Die Gemeinde gibt jedes Jahr eine dreiviertel Million Euro für die Kinderbetreuung aus“, sagte der Bürgermeister Mario Weisbrich, als der Gemeinderat vor Kurzem über die Erhöhung der Gebühren in der Kindertagesstätte diskutierte. Nicht nur die Personalkosten für die Betreuung der rund 120 Kinder in acht Gruppen sind in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen – von rund 350 000 Euro im Jahr 2008 auf jetzt etwa 700 000 Euro – auch die Kosten, die direkt in der Kindertagesstätte anfallen, sind nach oben geklettert.

 

Für dieses Jahr plant Wimsheim mit Gesamtkosten von etwa 910  000 Euro. Davon werden noch Landeszuschüsse abgezogen. Ebenfalls deutlich gestiegen sind die Beiträge, die Eltern bezahlen – von rund 80 000 Euro 2008 auf etwa 140 000 Euro in diesem Jahr. Doch dieser Betrag deckt die Kosten nur zu gut 15 Prozent.

20 Prozent der Kosten sollen gedeckt sein

Die kommunalen Landesverbände und die Kirchen schlagen seit Jahren vor, dass die Elternbeiträge 20 Prozent der Kosten decken sollten. Der Wimsheimer Kindergartenausschuss, dem Vertreterinnen der Eltern, der Kirche und der bürgerlichen Gemeinde angehören, hatte die Erhöhungen der Elterngebühren vorberaten. So sollen sie für die über Dreijährigen ab Jahresbeginn 2019 um fünf Prozent steigen und ab 2020 noch einmal. Das bedeutet für ein Kind im Kindergarten dann 130 und später 137 Euro. Für die unter Dreijährigen in der Krippe werden jeweils vier Prozent mehr berechnet, also dann 340 Euro ab 2019 und 354 Euro pro Monat ab dem Jahr 2020. Entsprechend werden die Preise berechnet, wenn eine Familie mehrere Kinder in den Einrichtungen betreuen lässt.

Der Gemeinderat stimmte schließlich bei drei Enthaltungen der Mitglieder der Liste Bürgerinitiative diesen Erhöhungen zu. Zuvor hatten die Räte eine „Gerechtigkeitsdebatte“ geführt, wie es Gemeinderat Günter Stallecker (Freie Wähler Wimsheim) nannte. Er schlug sogar vor, die Gebührenanpassungen zu „automatisieren“, man kenne doch die Kostensteigerungen. Axel Heinstein (Bürger für Wimsheim) sagte, er finde es beeindruckend, dass die Elternbeiräte im Ausschuss einstimmig die Erhöhung mitgetragen hätten. Das heiße doch, die Arbeit dort werde geschätzt.

Der Gemeinderat beschloss noch einstimmig, die Schließtage der Kindertagesstätte neu festzulegen. In der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr sowie in der zweiten Woche der Pfingstferien bleibt sie wie bisher schon geschlossen. Neu ist, dass es während der Schließzeit in der vierten und fünften Woche der Sommerferien keine Notbetreuung mehr geben wird.