Der letzte Gemeinderat hat entschieden, dass Dirk Albrecht auch weiter nach dem Rechten sehen soll.

Mönsheim/Heimsheim - Nach Heimsheim und Wurmberg stimmen jetzt auch die Mönsheimer Räte für ein unbefristetes Arbeitsverhältnis des gemeinsamen Vollzugsbediensteten. Noch im März gab es Bedenken im Rat und eine Vertagung.

 

Der jüngst im Mönsheimer Gemeinderat gefallene Beschluss wird Dirk Albrecht freuen, wenngleich vielleicht mit gemischten Gefühlen. Mit einer Gegenstimme und bei einer Enthaltung votierte das Gremium dafür, die derzeit bis Jahresende befristete Stelle des Gemeindevollzugsbediensteten in eine unbefristete Stelle umzuwandeln.

Seit gut eineinhalb Jahren gibt es den Gemeindevollzugsdienst in Mönsheim. Die Stelle, die sich die Gemeinden Mönsheim und Wurmberg sowie die Stadt Heimsheim teilen, ist seit Beginn mit Dirk Albrecht besetzt. Bereits im März sollte der Mönsheimer Rat über die Aufhebung der Befristung abstimmen. Damals wurde auf Antrag der Freien Wähler mit 6:5 Stimmen-Mehrheit vertagt (wir berichteten).

Neue Umweltschutz-Verordnung

Bei der jüngsten Abstimmung fehlten mit Walter Knapp und Norman Freiherr von Gaisberg-Schöckingen die größten Kritiker eines Gemeindevollzugsdienstes. Spekuliert werden darf, ob auch die Einführung einer neuen Polizeilichen Umweltschutz-Verordnung im Ort den Kritikern sauer aufgestoßen haben könnte. Mit hauchdünner Mehrheit (7:6 Stimmen) hatten Bürgermeister und Gemeinderäte erst im Januar ihre Einführung beschlossen. Die neue Polizeiverordnung gegen umweltschädliches Verhalten, Belästigung der Allgemeinheit, zum Schutz von Grün- und Erholungsanlagen und über das Anbringen von Hausnummern, wie deren Beschreibung im Amtsdeutsch heißt, soll dem Ortspolizisten die Arbeit erleichtern. „Es ist alles an sich schon geregelt. Man muss nicht wegen einigen wenigen Leuten, die sich daneben benehmen, viele andere mit noch mehr Regelungen gängeln“, kritisierte damals der Freiherr von Gaisberg-Schöckingen.

Nicht ohne Diskussion – und diese bitte nicht öffentlich –, erklärten die Freien Wähler noch im März, wollten sie über die Angelegenheit entscheiden. Einige Räte hatte die Vertagung kalt erwischt. Nach dem Eindruck von Joachim Baumgärtner (Bürgerliste) beispielsweise war der erste Erfahrungsbericht, den Dirk Albrecht im Oktober im Gremium abgegeben hatte, im Tenor positiv aufgenommen worden.

Als in Mönsheim im März vertagt wurde, hatte Heimsheim bereits die Aufhebung der Befristung und die Weiterführung der Kooperation mit den Gemeinden Wurmberg und Mönsheim unter gleich bleibenden Rahmenbedingungen im dortigen Gemeinderat beschlossen. Zwischenzeitlich hat auch der Wurmberger Gemeinderat einen ähnlich lautenden Beschluss wie Heimsheim gefasst. Im Wurmberger Beschluss wurde aber mit aufgenommen, dass eine neue Vereinbarung gefasst wird, die ein eventuelles Ausscheiden einer Gemeinde aus dem Vertrag regelt.

Gemeinden wollen neue Vereinbarung

Ob und was in Mönsheim zwischenzeitlich hinter verschlossen Türen besprochen wurde, blieb öffentlich ungesagt. Der jetzt gefasste Beschluss, die Befristung der Stelle aufzuheben, ist gleichbedeutend mit einer Weiterbeschäftigung des derzeitigen Stelleninhabers Dirk Albrecht, dessen Vertrag nun angepasst wird. Parallel dazu wollen die beteiligten Gemeinden eine neue Vereinbarung abschließen.

Hintergründe

Seit Anfang 2016 verrichtet Dirk Albrecht seinen Dienst im Heckengäu als Vollzugsbediensteter der Stadt Heimsheim sowie der Gemeinden Mönsheim und Wurmberg. Dirk Albrecht wohnt in Mönsheim, ist Familienvater und ausgebildeter Fahrlehrer.

In seinem „Revier“ ist der Ordnungshüter für 11 000 Einwohner und circa 4000 Hektar Fläche zuständig. Die Wochenarbeitszeit des Mittvierzigers teilt sich auf 16 Stunden in Heimsheim, 13 Stunden in Mönsheim und 9 Stunden in Wurmberg auf. Neben der Bürotätigkeit in der Anstellungsgemeinde Mönsheim ist er auf allgemeinen Kontrollfahrten unterwegs und verteilt auch mal bußgeldpflichtige Verwarnungen. Im Kalenderjahr 2016 entstanden für den Gemeindevollzugsdienst rund 58 000 Euro, davon entfielen auf Heimsheim 24 000 Euro, auf Mönsheim 20 000 Euro und auf Wurmberg 14 000 Euro.