Nach drei Siegen in Folge gehen die Gastgeber als Favorit in die Landesliga-Partie gegen den TSV Münchingen. Der TSV Eltingen hat vom Papier her gegen den Spitzenreiter aus Ilshofen keine Chance – aber die will er nutzen.

Leonberg - Das Altkreisquartett in der Landesliga präsentiert sich derzeit zwiegespalten: Der TSV Heimerdingen und die SKV Rutesheim haben mit jeweils drei Siegen in Folge in die Spur gefunden. Dagegen geht beim TSV Eltingen so gut wie gar nichts, Münchingen hängt immer noch auf den Abstiegsplätzen fest.

 

Heimerdingen (6.) – Münchingen (14.) Die Rollenverteilung im Derby am Sonntag (14.30 Uhr) ist ungewohnt. Entweder lagen beide Mannschaften zuletzt eng beieinander, oder der TSV Münchingen lachte von weiter oben. Nun aber hat sich der TSV Heimerdingen nach vorne gearbeitet und Kontakt zu den Mannschaften, die derzeit um den zweiten Tabellenplatz spielen. Das interessiert TSV-Trainer Andreas Broß aber zunächst einmal wenig. Viel wichtiger ist ihm das Auftreten seiner Mannschaft in den vergangenen Begegnungen. „So stelle ich mir das vor. Wir haben in den letzten sechs, sieben Partien immer versucht, unser Spiel durchzudrücken.“

Der Spielaufbau läuft in der Regel mit flachen Pässen, statt mit langen hohen Bällen, in der Rückwärtsbewegung geht das Team konsequenter und kompakter zu Werke – in der Vergangenheit oftmals ein Manko im Heimerdinger Spiel. Zwar kassierte der TSV in 13 Spielen auch schon wieder 22 Gegentore, befindet sich damit aber immer noch im vorderen Mittelfeld der Liga. Broß: „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir nicht die Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren werden.“

Die Bilanz der letzten Duelle spricht für Heimerdingen. Entweder es heißt nach 90 Minuten 1:1, so wie in der Saison 2012/2013. Oder die Broß-Schützlinge schießen vier Tore, so wie beim 4:1 und 4:3 in der vergangenen Runde. Der Trainer warnt dennoch: „Münchingen ist eine Mannschaft, die eigentlich dahin gehört, wo wir nach den drei Siegen jetzt stehen.“ Urlaubsbedingt muss der Übungsleiter bis zur Winterpause auf Fabian Ruf verzichten. Dafür bieten sich wieder Volkan Demirci und Emanuele Di Natale an.

Ob die Talsohle beim TSV Münchingen bereits überschritten ist, das vermag Trainer Dietmar Seethaler noch nicht zu sagen. Von den letzten fünf Partien wurde zwar nur eine verloren. Bei drei Unentschieden und einem Sieg gegen Untermünkheim (2:1) kam der Club aber auch nicht von der Stelle. Verletzungen und der Spielabbruch in Rutesheim, nachdem Fabio Ancona auf dem Platz zusammengebrochen war, haben für einige Turbulenzen gesorgt. Immerhin: das Thema Rutesheim ist vom Tisch. Dass die Mannschaft zum Wiederholungsspiel nicht angetreten ist, kostete den Verein 15 Euro Bearbeitungsgebühr. Von einer Strafe wegen Nichtantretens sah der württembergische Fußballverband angesichts der Vorkommnisse ab.

Personell angespannt ist die Lage aber immer noch. Seethaler: „Wir kommen auf dem Zahnfleisch daher und sind weit davon entfernt, sagen zu können, dass alle fit sind.“ In dieser Woche konnten Michele Ancona, Michael Koch und Salvatore Pellegrino nicht trainieren, Michael Sparka macht eine Rippenprellung zu schaffen. Hauptmanko ist derzeit die mangelnde Chancenverwertung. „Bei dem Aufwand, den wir in der Offensive betreiben, ist das unter dem Strich zu wenig. Das müssen wir auf die Kette kriegen“ (Seethaler).

TSV Eltingen (11.) – TSV Ilshofen (1.) Nach vier Niederlagen in Folge und ohne den kompletten Sturm – Sascha Häcker und Mario Klotz sind noch gesperrt, Gianluca Crepaldi ist verletzt – stehen die Vorzeichen für die Partie gegen den Tabellenführer (Sonntag, 15 Uhr) nicht wirklich gut. Doch auch der Spitzenreiter leistet sich seine Ausrutscher. Zuletzt mit dem 1:3 auf eigenem Platz gegen Viktoria Backnang. Da haben selbst die Künste des Spielertrainers Ralf Kettemann bei Standardsituationen nicht ausgereicht, um die Punkte einzufahren. Doch der Ex-Profi Kettemann, der insgesamt schon 14mal traf, ist noch nicht einmal das Hauptproblem des Eltinger Trainers Karl-Heinz Fuhrmann. „Wir müssen erst einmal die ersten 20 Minuten ohne Gegentor überstehen“, hofft er. Bereits zehnmal hat es in dieser Zeit im Eltinger Kasten geklingelt.

SV Leingarten (16.) – SKV Rutesheim (3.) Die Erwartungshaltung ist eindeutig: Beim Schlusslicht muss am Sonntag (14.30 Uhr) der vierte Sieg in Folge her. Eine undankbare Ausgangslage, der SKV-Trainer Rolf Kramer aber auch etwas Positives abgewinnt: „Wir müssen uns klar machen, dass die letzten Erfolge nicht vom Himmel gefallen sind. Für uns ist das auch eine Art Reifeprüfung.“ Rutesheim hat die Basis für die kleine Erfolgsserie vor allem im Spiel gegen den Ball gelegt. Bei ähnlichem Auftreten wie beispielsweise beim 4:0 in Eltingen ist Kramer überzeugt davon, dass es auch in Leingarten etwas zu holen gibt. Denn im Spiel nach vorne ist der Tabellendritte insbesondere durch Steffen Hertenstein immer für einen Treffer gut. Ein Trainer-Lob gab es auch für Stamatis Sideris. Kramer: „Er hat den Schalter umgelegt und arbeitet viel mehr für die Mannschaft.“