Ein 2:0 gegen den Verbandsliga-Spitzenreiter aus Dorfmerkingen hatten bei der SKV nur die wenigsten auf der Rechnung.

Rutesheim - Diese drei Punkte hatten bei der SKV Rutesheim wohl nur die allerwenigsten auf der Rechnung. Ausgerechnet gegen den Tabellenführer Spfr Dorfmerkingen holte sich die Mannschaft mit dem 2:0 den ersten Punktspielsieg im Jahr 2018. Dorfmerkingen hatte zuvor in dieser Runde überhaupt erst zweimal verloren. Das stattliche Polster des Spitzenreiters schmilzt. Der TSV Ilshofen liegt noch sechs Punkte zurück, hat aber auch ein Spiel weniger absolviert.

 

Es sind aber nicht nur die drei Zähler, die dem Rutesheimer Team im Kampf um den Ligaerhalt – auf Rang zwölf wäre derzeit das Ziel erreicht – so guttun. Es ist viel mehr die Gewissheit, dass der Aufsteiger mit entsprechendem Einsatz und der nötigen Konsequenz auch mit den Spitzenteams mithalten kann. Eine hohe Laufbereitschaft und ein nie nachlassender kämpferischer Einsatz waren die maßgeblichen Bausteine für den überraschenden Erfolg gegen einen Gegner, der sein Pensum sehr abgeklärt und unaufgeregt absolvierte. Dem aber die nötige Gier und Entschlossenheit fehlte.

Mehr und bessere Chancen hat die SKV

Dorfmerkingen hatte über die 90 Minuten zwar mehr Ballbesitz, mehr und bessere Chancen erspielten sich aber in dem Duell der Aufsteiger die Gastgeber. Schon in der Anfangsphase verpasste Steffen Hertenstein die Führung, als er mit einem Schuss frei von halb rechts das lange Eck verfehlte (5.). Auf der anderen Seite bewahrte Julian Bär seine Mannschaft vor einem Rückstand. Mit einer sensationellen Parade drehte er einen Kopfball von Fabian Weiß gerade noch so um den Pfosten (28.). In der zweiten Hälfte hatte der Schlussmann Glück, dass er nach einem Foul außerhalb des Strafraumes nur die gelbe Karte sah. Ausgleichende Gerechtigkeit: auf der Gegenseite stand Fabian Weiß kurz vor dem Platzverweis, nachdem er Alexander Wellert von hinten in die Beine gegrätscht war. Rot gab es dann doch noch gegen Dorfmerkingens Carl Murphy (81.).

Zu diesem Zeitpunkt lag der Favorit bereits mit 0:1 hinten. Gerade als es den Anschein hatte, als ob die Kräfte der SKV-Spieler etwas nachlassen würden, kombinierten sie sich bis zur Strafraumgrenze durch. Der Schuss von Dimtriy Lubenskiy prallte vom Pfosten ins Feld zurück, Steffen Hertenstein stand goldrichtig und drückte den Ball über die Linie (68.). Nur zwei Minuten später hätte schon die Vorentscheidung fallen können. Diesmal scheiterte Daniel Elfadli per Kopf am Pfosten, die Nachschüsse von Lubenskiy und Joshua Trefz wurden auf der Linie geklärt.

Aluminiumtreffer hüben wie drüben

Seine gefährlichste Aktion hatte der Spitzenreiter mit dem Kopfball von Kapitän Niklas Weißenberger. Doch auch hier stand das Aluminium im Weg (79.). Dem Rutesheimer Zittern bereitete Axel Weeber ein Ende. Gerade erst eingewechselt, startete er über halb rechts einen Sololauf, den er mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck abschloss – 2:0 (90.+2). „Wir haben es hingekriegt, sehr stabil zu stehen“, freute sich der SKV-Trainer Rolf Kramer. „dann braucht man auch nicht unbedingt den Ballbesitzfußball.“

SKV Rutesheim: Bär, Schwenker, Wellert, Haug (63. Wemmer), Trefz, Schneider, Elfadli, Baake, Lubenskiy (92. Weeber), Hertenstein (84. Alberici), Müller (28. Vaihinger).