Im Altkreisderby der Landesliga an diesem Freitag spricht tabellarisch alles für die SKV Rutesheim. Doch der TSV Münchingen hat derzeit die Bilanz eines Spitzenteams.

Leonberg - Endlich hat der TSV Eltingen mit dem ersten Punktspielsieg im neuen Jahr den Bann gebrochen. Jetzt kommt Spitzenreiter Löchgau. „Vielleicht genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Trainer Lothar Mattner.

 

SKV Rutesheim (2.) – TSV Münchingen (13.)

Ausgerechnet die Mannschaft, die vor der Winterpause mit nur neun Punkten fast schon abgeschlagen auf dem vorletzten Tabellenplatz stand, ist im neuen Jahr am besten von allen 16 aus den Startlöchern gekommen. Der TSV Münchingen führt die imaginäre Tabelle dieses Jahres an, hat vier von fünf Spielen gewonnen. Nur der SV Schluchtern hat es auch auf zwölf Zähler gebracht, das allerdings in sechs Begegnungen. Dahinter folgt der FV Löchgau mit elf Punkten, Rutesheim brachte es auf neun in ebenfalls sechs Partien.

Deshalb sind der 4:3-Erfolg nach 0:3-Rückstand im Verbandspokalwettbewerb sowie das 3:1 nach 0:1-Rückstand im Hinspiel der Punktrunde für den Rutesheimer Trainer Rolf Kramer ein Muster ohne Wert: „Das ist jetzt eine ganz andere Mannschaft. Alles, was vor einem halben Jahr war, ist mit dem Jetzt nicht zu vergleichen.“ Der Übungsleiter stellt sich auf eine ganz harte Nuss ein, sagt aber auch: „Wenn wir unsere Leistung bringen, dann entscheiden wir, in welche Richtung das geht.“ Es ist nicht nur die Richtung an diesem Freitag Abend (19 Uhr), sondern auch das große Ganze. Rutesheim hat Platz zwei im Visier und dabei alles selbst in der Hand. Der Trainer weiß, was mit seinem Team erreichen und wohin es sich noch entwickeln kann. Aus diesem Grund steht auch seine Zusage für die kommende Saison, in der er auch weiterhin auf den Teammanager Elmar Schwarz zählen kann. Nach Marius Epple (Co-Trainer A-Junioren), Marcel Schreiber (Laufbahnende) und Kai-Milan Liedtke wird er in der neuen Runde voraussichtlich auch auf Maik Bauer verzichten müssen, den es zum TSV Flacht zieht. Im Duell gegen Münchingen ist sein Einsatz krankheitsbedingt ungewiss.

In Münchingen ist die Klärung der Trainerfrage auf Mai verschoben worden. „Vielleicht sieht man dann schon ein bisschen klarer, wo die Reise hingeht“, sagt Abteilungsleiter Hans-Peter Kurz. Derzeit geht sie tabellarisch nach oben, weg von den direkten Abstiegsplätzen. Der Grund, so Trainer Ömür Bozkurt: „Wir haben eine andere Qualität als in der Hinrunde, eine feste Struktur, und wir stehen in der Defensive gut.“ Die letzten drei Spiele absolvierte die Mannschaft zu Null. Dass die Punkte mit Ausnahme von Viktoria Backnang ausschließlich gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf geholt wurden und es gegen das weit höher eingestufte Team von Crailsheim eine 1:6-Klatsche gab, beunruhigt Bozkurt nicht. Im Gegenteil: „Es ist doch viel wichtiger, dass wir gegen die direkten Konkurrenten punkten. Das 1:6 war ein Aussetzer und Hallo-Wach-Ruf.“ Aufgeweckt wollen sich die Münchinger auch in Rutesheim präsentieren. Bozkurt: „Natürlich ist Rutesheim Favorit. Zweimal haben wir eine Führung gegen die hergegeben. Jetzt wollen wir zeigen, dass es auch anders geht.“

TSV Eltingen (14.) – FV Löchgau (1.)

Der erste Punktspielsieg (3:1 in Ludwigsburg) im neuen Jahr – er hat gut getan. Das hat TSV-Trainer Lothar Mattner in den Übungseinheiten dieser Woche gemerkt: „Die Jungs sind ein bisschen befreiter an die Sache herangegangen.“ Schlucken mussten einige allerdings, als sich Achim Kiesel am Mittwoch vor dem Training mit einer kurzen Ansprache offiziell von der Mannschaft verabschiedete. Der Abteilungsleiter hatte nach einem Disput mit Trainer Lothar Mattner noch während der Partie in Ludwigsburg gegenüber unserer Zeitung seinen Rücktritt verkündet (wir berichteten). „Ich hoffe, das hat bei der Mannschaft keine Nachwirkungen“, sagt Mattner, „der ein oder andere aus dem Umfeld hat auch schon signalisiert, dass er uns helfen möchte.“ Nicht helfen kann am Sonntag (15.30 Uhr) auf dem Platz Dominic Schilling, der privat verhindert ist. Voraussichtlich rückt deshalb Florian Feigl in die Mittelfeldzentrale. Der Trainer will auf jeden Fall an der Formation mit drei zentralen Spielern festhalten: „Das war eine Sache, die uns gut getan hat. Wir haben kompakter gestanden.“

TSV Crailsheim (5.) – TSV Heimerdingen (3.)

Acht Spiele, neun Punkte Rückstand auf Platz zwei – es ist wohl die allerletzte Chance für den TSV Crailsheim, eventuell noch in den Kampf um Platz zwei eingreifen zu können. Eine ernüchternde Bilanz für den Topfavoriten der Liga. Bis auf sechs Punkte könnten die Gastgeber am Samstag (15.30 Uhr) zumindest auf den TSV Heimerdingen herankommen. Allerdings: ganz so sattelfest hat sich Crailsheim zu Hause bislang auch noch nicht gezeigt. Fünf Siegen stehen vier Niederlagen und ein Unentschieden gegenüber. In der vergangenen Saison hat die Mannschaft von Trainer Andreas Broß die Punkte mit einem 2:1 mit ins Strohgäu gebracht.