Die Sportvereinigung feiert fünf Spieltage vor dem Saisonende die Meisterschaft in der Kreisliga B 4. Der Aufsteiger in die A-Klasse ist die einzige Aktivenmannschaft in Württemberg, die alle ihre bisherigen Punktspiele gewonnen hat.

Leonberg - Manchmal wird es ja als überhebliche Geste ausgelegt, wenn Titelaspiranten ihr Meister-T-Shirt schon parat haben, obwohl der mögliche Coup noch auf wackeligen Beinen steht. Im Falle der Spvgg Warmbronn wäre es eher grob fahrlässig gewesen, wenn die Mannschaft unvorbereitet gewesen wäre. 20 Spiele hatte der Spitzenreiter der Kreisliga B 4 zuvor in Folge gewonnen. Die Frage lautete nicht mehr, ob die Sportvereinigung die Meisterschaft klar macht, sondern wann sie das tut. Als mit dem 2:1 in Mönsheim auch der 21. Sieg unter Dach und Fach war, stand es auch rechnerisch fest: Die Spvgg Warmbronn spielt in der kommenden Saison in der Kreisliga A.

 

„Das Team macht den Unterschied“, lautet der Slogan, auf den grünen Meister-Shirts, die sich die Spieler nach der Partie überstreiften. Und auch die Fans waren gut vorbereitet. „Wir sind stolz auf Euch! Ihr seid die Nr. 1!“, steht auf ihrem Banner zu lesen. Die Nummer eins – und das in allen Belangen. In 21 Spielen, 21 Siege: das hat im gesamten württembergischen Verbandsgebiet keine andere Mannschaft geschafft. Und da gibt es in den 16 Bezirken immerhin 14 C-Ligen, 73 B-Ligen und 41 A-Ligen. Darüber kommen die 16 Bezirksligen, viermal Landesliga und einmal Verbandsliga. 88 geschossenen Toren stehen lediglich elf Gegentreffer gegenüber. Und den besten Torjäger haben die Warmbronner auch gleich noch in ihren Reihen. Patrick Kilper hat bereits 41mal getroffen und dazu auch noch 15mal für die Kollegen aufgelegt.

Warmbronn feiert die Saison der Superlative

Klar, dass diese Saison der Superlative kräftig gefeiert wurde, nachdem die Konkurrenz auch rechnerisch nichts mehr zu melden hat. Weil das Wetter nicht so ganz mitspielte, verließ das Meisterteam Mönsheim relativ schnell. Dafür ging es im Warmbronner Vereinsheim umso länger. Trainer Marc Bauer: „Es ging so bis halb drei. Es wurde viel gesungen, und wir haben schon einmal die Saison Revue passieren lassen.“ Und da kamen die Beteiligten unweigerlich zu dem Schluss, dass derzeit alles passt.

Nach dem Absturz in die C-Liga in der Saison 2008/2009 folgten Schnitt und Neuaufbau. Nach zwei Jahren meldete sich Warmbronn in der B-Klasse zurück. Die Mannschaft ist jung und hat Perspektive. Abgesehen vom 32-jährigen Trainer, der aber nur noch als Einwechselspieler fungiert, sind Akteure des Jahrgangs 1991 so wie der Kapitän Frederik Kindler die ältesten im Kader.

Neben dem Torhunger zeichnet das Team aber auch eine sattelfeste Defensive aus. Schlussmann Gordon Römer – einen zweiten Torspieler gibt es derzeit nicht – strahlt trotz seiner erst 23 Jahre viel Ruhe aus. Am Innenverteidigerpaar Pascal Laich/Michael Arzberger gibt es kaum ein Vorbeikommen. Aus dem Spiel heraus hat die Spvgg erst ein einziges Gegentor kassiert, nämlich das in Mönsheim. Die anderen zehn Treffer sind bei Standardsituationen der Gegner entstanden.

Torjäger Patrick Kilper wird umworben

Marc Bauer, der das Team mit seinem Co Rouven Weirich führt, geht davon aus, dass der Kader in der kommenden Saison komplett zusammen bleibt. Natürlich weiß auch er, dass höherklassige Verein schon längst ein Auge auf Torjäger Kilper geworfen haben. „Wir legen natürlich keinem Steine in den Weg“, sagt Bauer, „aber ich denke, er fühlt sich wohl und wird auch bleiben.“ Für Neuzugänge ist der Coach offen. Voraussetzung: sie passen auch menschlich ins Team.

Fünf Spiele sind es noch, fünf Siege bis zur perfekten Saison. Kein Ziel für den Trainer, dem er alles unterordnen wird. Es wird zwar nicht komplett rotiert werden. Spieler, die sich zuletzt aufgedrängt und es nicht in die Startelf geschafft haben, sollen nun aber ihre Chance bekommen. Allerdings, so Bauer: „Wir wollen schon weitermachen, alleine schon um nicht den Kampf um Platz zwei zu verfälschen.“ Schlechte Kunde für die letzten fünf Gegner.