Im Landesligaderby zwischen dem TSV Heimerdingen und der SKV Rutesheim gibt es für den jeweiligen Gast nicht viel zu holen. Nach einem Drittel der Saison ist bei beiden der Abstand in der Tabelle nach unten deutlich kleiner als der nach oben.

Ditzngen/Rutesheim - Nur gut, dass zwischen Heimerdingen und Rutesheim lediglich etwa sechs Kilometer Luftlinie liegen. So hält sich die Benzinverschwendung wenigstens in überschaubaren Grenzen, wenn sich die beiden Mannschaften für das Derby zum jeweils anderen aufmachen. Die Bilanz der vergangenen Jahre (siehe Infobox) zeigt: Zu holen gab es für das Auswärtsteam nie etwas.

 

In diesem Jahr nun hat die SKV Rutesheim ausnahmsweise ein Erfolgserlebnis in Heimerdingen gefeiert – allerdings nicht gegen den heimischen TSV. Im ersten Aufstiegsspiel zur Verbandsliga gelang gegen den TSV Bad Boll ein 7:4 nach Elfmeterschießen (3:3 nach regulärer Spielzeit). Der Psychotrick dabei: die SKV-Spieler durften die Heimkabine nutzen. Darauf können sie am morgigen Samstag (Anstoß 18 Uhr) allerdings nicht hoffen. Heimerdingens Abteilungsleiter Uwe Sippel hat einem möglichen Ansinnen dieser Art schon vor zwei Wochen eine Abfuhr erteilt, als der Rutesheimer Spielleiter Reiner Schmidt die Partie gegen Schornbach verfolgte.

Heimerdinger Tendenz zeigt nach oben

Beide Teams eint, dass sie nach gut einem Drittel der Saison dem eigenen Anspruch, was die Punkte angeht, nicht gerecht geworden sind. Zum Relegationsplatz nach unten sind es nur drei beziehungsweise vier Zähler. In Heimerdingen sieht Trainer Dietmar Seethaler die personellen Schwierigkeiten als Hauptursache dafür. Zuletzt, als sich der Kader langsam aber sicher wieder füllte, ging die Tendenz klar nach oben. Auch beim 0:1 in Öhringen attestierte der Übungsleiter seinem Team eine gute Leistung. Wie seine Mannschaft am Samstag aussehen wird, das vermochte Seethaler gestern noch nicht zu sagen. Mit Daniel Riffert, Michele Ancona, Jörn Pribyl, Tim Schlichting und Max Ivancic hat die Erkältungswelle in dieser Woche gleich fünf Akteure außer Gefecht gesetzt. „Wir wollen schauen, dass etwas da bleibt“, will der Trainer die Erwartungshaltung von vorneherein nicht zu hoch ansetzen.

Wenn irgend möglich, wollen die Heimerdinger das Spiel auf dem Rasenplatz austragen. Ein Vorteil für die Gastgeber? SKV-Trainer Rolf Kramer redet nicht lange drum herum: „Auf einem tiefen Rasen sind viele lange Bälle und viele zweite Bälle gefragt. Das ist nicht unbedingt unser Spiel.“ Doch bevor auf Heimerdinger Seite siegesgewiss der erste Jubel ausbricht, schiebt Kramer gleich nach: „Wir haben uns da schon etwas zurecht gelegt.“

Der SKV-Kader ist nahezu komplett

Grundsätzlich arbeitet der Coach mit der Mannschaft daran, dass die Mechanismen wieder so greifen wie in der vergangenen Saison, als Rutesheim am Ende Rang zwei belegte. „Auf dem Platz sprechen noch nicht alle die komplett gleiche Sprache“, sagt Kramer. Immerhin: bis auf Steffen Zeitvogel und Michael Käpplinger ist der Kader komplett.

Motivation ist bei dem Derby kein Thema. Wer aber dennoch den kleinen Extra-Kick braucht, dem sagt Rolf Kramer: „Unser Ansporn ist es, die erste von beiden Mannschaften zu sein, die auf dem gegnerischen Platz etwas mitnimmt.“ Gegenüber Dietmar Seethaler hat es jedoch genauso leicht, ein paar Prozent mehr herauszukitzeln. Schließlich sollen die Seinen ja nicht die ersten sein, die zuhause etwas abgeben.

Die Derbybilanz zwischen Heimerdingen und Rutesheim

Eindeutiger kann eine Bilanz zwischen zwei Vereinen nicht ausfallen: Der TSV Heimerdingen und die SKV Rutesheim haben in den letzten acht Aufeinandertreffen in der Landesliga jeweils das Heimspiel gewonnen und die Auswärtspartie verloren.

Saison 2015/2016 SKV Rutesheim – TSV Heimerdingen 3:0TSV Heimerdingen – SKV Rutesheim 3:2

Saison 2014/2015 TSV Heimerdingen – SKV Rutesheim 6:3SKV Rutesheim – TSV Heimerdingen 2:1

Saison 2013/2014 SKV Rutesheim – TSV Heimerdingen 5:1TSV Heimerdingen – SKV Rutesheim 3:2

Saison 2012/2013 TSV Heimerdingen – SKV Rutesheim 4:0SKV Rutesheim – TSV Heimerdingen 4:0