Nach dem 0:2 gegen Tura Untermünkheim rutscht die Mannschaft von Trainer Andreas Broß in der Landesliga vom dritten auf den fünften Tabellenplatz ab. Der Unparteiische gibt einen Treffer, der keiner war.

Ditzingen - Jetzt reicht es nicht einmal mehr zu einem Punktgewinn zu Hause. Nachdem der TSV Heimerdingen zuletzt in schöner Regelmäßigkeit auswärts verloren und im Heimspiel zumindest einen Zähler behalten hat, setzte es nun ein 0:2 gegen Tura Untermünkheim. Das Team von Trainer Andreas Broß ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Kaum zu glauben, dass die Mannschaft eine überragende Vorrunde mit 36 Punkten in 15 Spielen hingelegt hat. Nur zehn Zähler kamen hinzu.

 

So wie die Serie vor der Winterpause nüchtern und realistisch eingeordnet wurde, so bleibt die Abteilungsführung mit Uwe Sippel an der Spitze auch im Misserfolgsfalls ruhig und gelassen. Die Liste der Langzeitverletzten ist und war lang. Kapitän Daniel Riffert fehlt seit der Winterpause, dazu kommen Spieler wie Murat Öztürk, Volkan Demirci, Ismail Sancaktaroglu, Berndt Schneider, Emanuele Di Natale, Adrian Martone oder Berkan Isik. Der Kader konnte diese Ausfälle nicht kompensieren. Gegen Untermünkheim wurde angesichts der Personalnot – mit Öztürk, Dimitriy Lubenskiy und Norman Röcker fehlten gleich drei Stürmer – sogar Fabian Ruf noch einmal reaktiviert. Der Offensivmann hatte seine Laufbahn berufsbedingt am Ende der Vorsaison beendet und trainiert derzeit für den Berlin-Marathon. Zudem kamen als Auswechselspieler die beiden A-Junioren Fabio Conrad und Gianluca Di Cataldo zum Einsatz.

Defizite im spielerischen und kämpferischen Bereich

Dass dieses zusammengewürfelte Team nicht mit spielerischen Leckerbissen würde glänzen können, war zu erwarten. Dass sich dazu aber auch noch mangelnde Aggressivität und Kampfeswillen gesellten, fand keinen großen Anklang bei den Fans. Spielleiter Reinhard Ponnath sprach Klartext: „Personalnot hin oder her, so dürfen wir uns nicht präsentieren.“

Den ersten Torschuss der Gastgeber musste Tura-Schlussmann Lukas Dambach erst in der 54. Minute parieren. Di Natale hatte von halblinks abgezogen. Zu diesem Zeitpunkt rannte Heimerdingen bereits einem 0:2-Rückstand hinterher. Kurios die Entstehung des ersten Gegentreffers: erst zeigte der Schiedsrichterassistent eine Untermünkheimer Abseitsstellung an, obwohl der Ball von einem TSV-Akteur kam. Schiedsrichter Felipe Merino-Katasaras ließ weiterspielen. Dann köpfte Firat Dogany an die Latte, der Ball sprang nach vorne ab, doch der Assistent hob zur Überraschung aller die Fahne und deutete auf die Mittellinie (30.). Merino-Katsaras entschied auf Tor. Nach einem leichten Ballverlust von Jörn Pribyl nur sieben Minuten später war Doganay nach Pass von Muhammed Vural erneut zur Stelle und erhöhte.

Von einem Heimerdinger Aufbäumen in der zweiten Hälfte war nichts zu sehen. Beide Mannschaften schleppten sich mehr schlecht als recht über die Zeit. Einem Treffer der Gastgeber kam David Astore noch am nächsten. Mit seinem Versuch von rechts traf er jedoch nur die Latte (63.).

TSV Heimerdingen: Emmrich, Sancaktaroglu (64. Schneider), Geppert, Schlichting, Frey, Di Natale, Lüdcke (74. Di Cataldo), Pribyl (64. Riesch), Astore (56. Conrad), Rampp, Ruf.