Sich nach der Winterpause langsam an den Punktspielbetrieb herantasten, dafür bleibt den Altkreisteams in der Landesliga keine Zeit. Spitzenreiter TSV Eltingen muss zum Verfolger TSG Backnang, Heimerdingen hat im Derby den TSV Münchingen zu Gast.

Leonberg - Kein Schnee, kein Eis in der Vorbereitung. Das hat es in den vergangenen Jahren nicht gegeben. Wer braucht da noch ein Trainingslager in sonnigen Gefilden? Die vier Landesligavertreter aus dem Altkreis Leonberg hatten beste Bedingungen, um auf den Neustart nach der Winterpause hinzuarbeiten. TSG Backnang (2.) – TSV Eltingen (1.) Was für ein Kracher gleich am ersten Spieltag nach der Pause: Der mit einem Punkt Vorsprung führende Spitzenreiter muss zu seinem direkten Verfolger (Samstag, 15 Uhr). Was für eine Chance, sich etwas abzusetzen. Doch daran denkt Eltingens Trainer Karl-Heinz Fuhrmann nicht. Er könnte sich mit seinem Dortmunder Kollegen Jürgen Klopp zusammen tun. Schwarz-gelb verbindet. So wie bei der Borussia hat auch beim TSV das Verletzungspech ziemlich hart zugeschlagen. Simon Hunger erwischte es beim Hallenturnier im Sindelfinger Glaspalast, Andreas Paic bei einem Autounfall, und Gianluca Crepaldi beim letzten Vorbereitungsspiel gegen Vaihingen. Alle drei fallen langfristig mit Kreuzbandriss im Knie aus. Onur Bodur plagt sich schon seit längerem mit dieser Verletzung herum, Nazzario Falcone ist auch noch nicht wieder einsatzbereit. Fuhrmann: „Diesmal hat es uns extrem heftig getroffen.“

 

Als hätten sie das Unheil kommen sehen, haben die Eltinger schon zuvor personell nachgelegt. Mit Alexander Mörk und Tobias Kutz kann der Trainer auf zwei bewährte Kräfte zurück greifen, dazu kamen Timo Seiler und Guiseppe D’Elia vom TV Echterdingen. Der Übungsleiter versucht, den Druck aus dem Kessel zu nehmen. „Wir brauchen gar nicht auf die Position zu schauen. Insgesamt habe ich immer noch eine sehr junge und unerfahrene Mannschaft. Und die spielt am besten, wenn sie keine Zwänge hat.“ Im Hinspiel hat das gegen Backnang nicht so ganz geklappt. Die TSG gewann in Eltingen mit 3:2 und hat sich nun auch noch mit dem oberligaerfahrenen Stürmer Marcel Zimmermann (SGV Freiberg) sowie mit dem USA-Rückkehrer Dennis Fürst verstärkt. Heimerdingen (4.) – Münchingen (5.) In seiner Landesliga-Historie hat der TSV Heimerdingen in der Winterpause noch nie so gut dagestanden wie in dieser Runde. Mit 30 Punkten ist die Mannschaft auf dem besten Wege, das Saisonziel, nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben und möglichst frühzeitig den Klassenerhalt perfekt zu machen, in die Tat umzusetzen. Das Erfolgsteam der Vorrunde wurde jedoch kräftig durcheinander gewirbelt. Pascal Coelho ging studienbedingt nach Halle, Benjamin Bürk ist im Januar Vater geworden und legt eine „Babypause“ ein. Dazu fehlen Ismail Sancaktaroglu, Volkan Demirci und Tobias Mutschler verletzungsbedingt. Trainer Andreas Broß musste in den Testspielen einige Varianten durchprobieren, um die beste herauszufinden. Boris Kedves und Tim Schlichting bilden vor Schlussmann Lawrence Croft die Defensivzentrale, Fabian Ruf und Daniel Riffert sollen im Mittelfeld die Fäden ziehen.

Obwohl mit einem Sieg im Derby gegen den TSV Münchingen (Sonntag, 15 Uhr) die Chance besteht, ganz vorne anzuklopfen, hält sich der Übungsleiter aus Spekulationen über eine mögliche Spitzenplatzierung heraus: „Wir wollen gut aus den Startlöchern kommen und natürlich so weit oben wie möglich abschneiden.“

Nichts anderes gilt für den punktgleichen Derbygegner aus Münchingen. Für dessen Trainer Dietmar Seethaler ist klar: „Die nächsten Wochen sind richtungsweisend. Entweder spielst Du graue Maus oder bist oben dabei.“ Und da ihm Letzteres eher zusagt, seine Mannschaft nach dem 1:4 aus dem Hinspiel auch noch eine Rechnung offen hat, lautet seine Vorgabe: „Egal ob die mit Dreier-, Vierer- oder Fahrradkette spielen: Am Sonntag wird gewonnen.“ Personalprobleme dürfen keine Rolle spielen. Dabei fällt die eigentlich vorgesehene Innenverteidigung mit Michael Sparka und Moritz Wemmer aus, Nico Klenk hat kurzfristig berufsbedingt abgesagt. Seinen Part im zentralen Mittelfeld wird voraussichtlich Michele Ancona übernehmen. Hinten kommen Dennis Schäffler und Ozan Salma zum Zug. TSV Ilshofen (7.) – SKV Rutesheim (11.) Fast schon beängstigend gut ist es für die SKV in den Vorbereitungsspielen gelaufen. Erst gab’s ein 3:3 gegen den Verbandsligisten Sonnenhof Großaspach II, dann fünf Siege in Folge und nur noch ein Gegentor. Kein Zufall für Trainer Rolf Kramer. Zum einen gibt der oberligaerfahrene Neuzugang Marijan Salopek der Defensive Halt, zum anderen reagiert die gesamte Mannschaft auf Ballverluste schneller als noch in der Vorrunde und lässt so deutlich weniger Chancen zu. Neben Salopek ist Pascal Haug eine feste Größe in der Abwehrzentrale, August Bohn, Fabian Bodenhöfer und Dennis Schwenker kommen für den Part an der Außenlinie in Frage. Marcel Schreiber rückt wieder ins Mittelfeld und kann so für mehr Torgefahr sorgen.

Mit den guten Testspielergebnissen ist nach einer dürftigen Vorrunde die Zuversicht nach Rutesheim zurück gekehrt. Auch wenn der TSV Ilshofen (Samstag, 15 Uhr) zuhause in dieser Saison noch unbesiegt ist, bei sechs Unentschieden allerdings auch erst dreimal gewonnen hat, traut Kramer seiner Elf drei Punkte durchaus zu: „Wir sehen die Herausforderung, aber der stellen wir uns gerne.“ Nicht zur Verfügung stehen Schlussmann Jens Rienhoff, Marius Epple und Ken Geiger, der im U-23-Testpsiel einen Kieferbruch erlitten hat.