Der Relegations-Marathon ist noch in bester Erinnerung, da beginnt für die Spieler der SKV Rutesheim schon wieder die Vorbereitung auf die neue Saison. In der Verbandsliga warten nun ganz andere Aufgaben.

Rutesheim - Pause, was ist das? Eine durchaus berechtigte Frage, wenn sie aus dem Mund der Spieler bei der SKV Rutesheim kommt. Gute drei Wochen ist es her, als für sie in der Relegation der Schlusspfiff ertönte. Jetzt standen sie beim Trainingsauftakt schon wieder auf dem Platz. Ob da die große Lust auf Fußball schon wieder da ist? Schließlich erging es ihnen in der vorigen Saison auch nicht anders. Mit dem kleinen, aber entscheidenden Unterschied: Am Ende der Runde 2015/2016 kam das ernüchternde Aus im zweiten Relegationsspiel. Diesmal schafften es die Schützlinge von Trainer Rolf Kramer bis in das Finale gegen Schwäbisch Hall, boten dort dem Favoriten bis in die Verlängerung paroli. Sie verloren zwar mit 1:4. Doch das Ergebnis wurde versüßt durch den gleichzeitigen Aufstieg der TSG Backnang in die Oberliga. Auch für das Rutesheimer Team war damit der Weg nach oben in die Verbandsliga frei.

 

Nach dem Fototermin gleich an den Ball

„Für den Kopf ist das etwas ganz anderes. Wir hatten tolle Spiele und haben jetzt eine ganz neue Herausforderung, andere Gegner und andere Stadien“, sagt Rolf Kramer. Nach dem Fototermin für das Mannschaftsbild und die Einzelporträts ging es dann auch gleich zügig los. Noch steht die Erarbeitung der Physis im Vordergrund. Der Übungsleiter baute aber auch gleich Spielformen mit Ball (Passformen, Ballgewinnung) ein. Und am Ende standen die ersten Läufe, „um zu sehen, wie weit die einzelnen Spieler sind“ (Kramer). Auf entsprechende Tests brauchte der Coach nicht zurückgreifen. Schließlich kennt er seine Pappenheimer.

Und das sind in großer Mehrzahl die gleichen wie in der vergangenen Saison. Die personellen Rochaden für die neue Runde sind überschaubar. Marijan Salopek (SV Perouse), Raphael Schneider (SSV Reutlingen/Verhandlungen aber noch nicht endgültig abgeschlossen ) und Jonas Arcalean (Auslandsaufenthalt) stehen nicht mehr zur Verfügung. Um für den vorderen Bereich Alternativen zu haben, wurden zuletzt Dimitriy Lubenskiy vom TSV Heimerdingen und Muhammed Sivri (SV Perouse) in den Kader aufgenommen. Auch Sebastian Tim Lenhardt (SV Böblingen U 19) ist ein Mann mit Torgefahr. Außerdem schloss sich Philipp Neils dem Club an. Der Außenbahnspieler kommt aus dem Kölner Raum, pausierte und hat Erfahrungen in Mittelrheinliga (SC Germania Erftstadt-Lechenich) und Landesliga gesammelt.

Entwicklungspotenzial bei den Neuzugängen

Der erfahrene Salopek und der mit besonderen Fähigkeiten im eins gegen eins ausgestattete Schneider sind so nicht zu ersetzen. Kramer ist jedoch überzeugt davon, dass die Neuzugänge genug Entwicklungsmöglichkeiten haben. Dazu kommen die jungen Akteure aus dem eigenen Lager wie Axel Weeber, Michael Käpplinger, Daniel Elfadli oder Patric Vaihinger, die auch erst noch am Anfang ihrer Aktiven-Laufbahn stehen. „Die können jetzt die nächsten Schritte machen“ (Kramer). Die werden in der höheren Spielklasse nötig sein, um zu bestehen. Die neuen Gegner dürfte es herzlich wenig interessieren, ob Rutesheim drei oder sechs Wochen Pause gehabt hat.