Nach vier Jahren in der B-Klasse gehört der Club mit der ruhmreichen Vergangenheit in der kommenden Saison wieder zur A-Liga. Nach Meinung ihres Trainers Rocco Cesarano kann die jetzige Mannschaft auch dort bestehen.

Leonberg - Ganz so rekordverdächtig wie die Spvgg Warmbronn in der Parallelstaffel haben es die Mannen vom TSV Höfingen zwar nicht geschafft. Ihren Meistertitel in der Kreisliga B 3 durften aber auch sie vorzeitig feiern. Und die entscheidende 20. Partie war eines Meisters wahrlich würdig. Beim direkten Konkurrenten TSV Schwieberdingen II gelang ein überzeigender 3:0-Erfolg. Damit kehrt ein Verein mit großer Vergangenheit in die Kreisliga A zurück.

 

Von 1962 bis 1972 spielte der TSV Höfingen in der zweiten Amateurliga und verpasste 1968 nur knapp den Aufstieg in die damalige höchste deutsche Amateurklasse. In einem Entscheidungsspiel gegen Kornwestheim unterlag der TSV vor 6000 Zuschauern mit 0:2.

In dieser Saison hießen die härtesten Gegner KSV Hoheneck, TSV Schwieberdingen II und SB Asperg. Die Bilanz ist eindrucksvoll. In 20 Spielen standen 18 Siege und nur zwei Niederlagen zu Buche. Der Tabellenführer hat mit Abstand die meisten Tore geschossen und die wenigsten Gegentreffer kassiert (92:11). Kein Wunder, dass Trainer Rocco Cesarano sagt: „Ich denke, wir sind ein verdienter Meister.“

Gleich zwei Niederlagen gegen SB Asperg

Ausgerechnet der Start in die Runde ging jedoch daneben. Nachdem Höfingen alle seine Vorbereitungsspiele gewonnen hatte, schied die Mannschaft in der ersten Pokalrunde gegen den SV Gebersheim aus und setzte auch gleich noch das erste Punktspiel gegen SB Asperg zuhause mit 1:2 in den Sand. Cesarano: „Da war es gleich unruhig im Verein. Das hat mich ein bisschen gestört.“ Am siebten Spieltag war der Schaden behoben, der TSV übernahm mit einem 9:1 gegen Münchingen III erstmals die Tabellenspitze. Als das erste Rückrundenspiel in Asperg erneut mit 1:2 verloren wurde, durfte der Konkurrent noch einmal auf den Platz an der Sonne. Aber das auch nur aufgrund eines mehr ausgetragenen Spiels. Danach übernahmen wieder die Höfinger das Kommando und werden es auch nicht wieder abgeben.

Mit diesem Anspruch waren die Verantwortlichen auch angetreten. Der erste ernsthafte Versuch zur Rückkehr in der A-Liga endete in der vergangenen Runde auf Platz drei. Und das, obwohl man sich mit Fabian Kern und Oliver Kudera vom TSV Heimerdingen sowie Fabian Wittke vom TSV Merklingen namhaft verstärkt hatte. Nun kam mit Manuel Lutz ein weiterer landesligaerprobter Akteur vom TSV Münchingen dazu. Der TSV Höfingen ist personell so stark wie kein anderes Team der Staffel. Trotz der für diese Klasse überdurchschnittlich starken Einzelspieler sieht der Trainer Cesarano die Mannschaft als Erfolgsgarant. Mit Oliver Kudera (19), Gennaro Vasile (13), Mario Konz (12), Fabian Wittke (11) und Nikolai Haag (10) haben gleich fünf Akteure eine zweistellige Trefferquote. Alle Spieler haben sich in die Torschützenliste eingetragen. Selbst Schlussmann Yannic Engelke hat viermal getroffen – dreimal vom Elfmeterpunkt aus sowie mit einem vom Wind unterstützten Abschlag.

Bis auf wenige Ausnahmen nur Höfinger Jungs

Cesaranos rechte Hand auf dem Platz ist unbestritten Oliver Kudera. „Wir haben sehr viele junge Spieler, die geführt werden müssen“, begründet der Übungsleiter, der erst zu Beginn dieser Saison gekommen war, den Stellenwert seines Kapitäns. Was ihn besonders stolz macht: „Bis auf Oliver Kudera, Fabian Wittke und Bastian Müller, der ja erst zur Winterpause zu uns gestoßen ist, sind das alles Höfinger Jungs.“

Und die bleiben auch in der kommenden Runde nach jetzigem Stand nahezu geschlossen zusammen. Familiär bedingt hört lediglich Andreas Krauss auf, der zusammen mit Sebastian Schleweck ein starkes Innenverteidigerpaar gebildet hat. Über seine eigene Zukunft wollte sich Trainer Rocco Cesarano, der zunächst im zweiwöchigen Urlaub in Italien weilt, nicht äußern. Mit Blick auf die kommende Saison ist er sich aber sicher: „Der TSV Höfingen wird auch auch in der A-Liga einen Namen machen.“