Der TSV Flacht hat mit dem 9:2-Sieg gegen den FC Gehenbühl die Meisterschaft in der Kreisliga A, Staffel 2, im Bezirks Enz-Murr perfekt gemacht. Dem TSV-Trainer Thorsten Talmon ist nach einem spannenden Schlussspurt ein tonnenschwerer Stein vom Herzen gefallen. „Ich habe uns nie als Top-Favorit gesehen, deshalb ist es umso überragender, was die Mannschaft geleistet hat, ich bin unendlich stolz auf die Jungs.“

Flacht - Vor 30 Jahren hat Bernd Feyler als aktiver Spieler den Aufstieg seines TSV Flacht von der Kreisliga A in die Bezirksliga feiern dürfen. „Damals war Wolfgang Diehl unser Spielertrainer“, erinnert er sich. Nach seiner sportlichen Karriere hat der stellvertretende Bürgermeister von Weissach-Flacht, der mit Nico Lautenschlager kommissarisch die Fußball- Abteilung führt, jede Menge Berg- und Talfahrten des TSV miterlebt. Am vergangenen Wochenende gab es wieder einmal jede Menge zu jubeln. Die Mannschaft hat mit dem 9:2-Sieg gegen den FC Gehenbühl die Meisterschaft in der Kreisliga A, Staffel 2, im Bezirks Enz-Murr perfekt gemacht. Dem TSV-Trainer Thorsten Talmon ist nach einem spannenden Schlussspurt ein tonnenschwerer Stein vom Herzen gefallen. „Ich habe uns nie als Top-Favorit gesehen, deshalb ist es umso überragender, was die Mannschaft geleistet hat, ich bin unendlich stolz auf die Jungs.“

 

Thorsten Talmon kam im Winter der Saison 2010/2011 erstmals zum TSV Flacht, der zu dieser Zeit auf einem Abstiegsplatz in der Bezirksliga stand. Der Fall war nicht mehr aufzuhalten, doch in der A-Liga Saison 2011/2012 kämpfte sich der TSV auf den dritten Tabellenplatz. Dann nahm Talmon ein Trainer-Angebot des Landesligisten Neuhausen an. Dort blieb er nur eine Saison, kehrte 2013 wieder nach Flacht zurück und landete mit der Mannschaft nach einer beeindruckenden Vorrunde und der Herbstmeisterschaft schließlich auf Platz zwei. „Wir spielten eine katastrophale Rückrunde, daher wurde Schwieberdingen verdient Meister“, sagt Talmon im Nachhinein. Mit dem Aufstieg sollte es diesmal noch nicht klappen – die Mannschaft scheiterte in der Relegation gegen Affalterbach.

Folgte nach den Plätzen drei und zwei jetzt endlich der große Coup? „Wir hatten am Anfang der Saison einen großen Umbruch, deshalb wussten wir gar nicht wohin der Weg geht“, so Talmon. Elf Spieler verließen den Verein, zehn kamen – sieben davon vom TSV Eltingen. Benjamin Schäffer hatte als Erster zugesagt, dann folgten ihm seine Kollegen. Unter anderen Sven Gritsch oder Lukas Schramm, die in der Torjägerliste aktuell unter den Top-Ten platziert sind. Zwei Wochen vor dem Saisonstart stand Flacht noch ohne Torhüter da – dann sagte mit Baris Kilic ein weiterer Eltinger zu. Später kam auch wieder Tobias Rünz zurück, der zwischendurch nach Renningen gewechselt war. „Ich wusste, wenn die Jungs ihre Leistung bringen, gibt es keine bessere Mannschaft“, so Talmon. Doch das Team musste sich erst finden. Gleich zum Saisonauftakt gab’s zwei herbe Niederlagen gegen Gerlingen und Gebersheim. Sofort wurden Stimmen laut, die Mannschaft habe keine Qualität. Dann folgte ein „überragender Herbst, wo wir auch die englischen Wochen super überstanden haben“, so Talmon. Nach der Winterpause dann die drei Unentschieden. Und wieder munkelte man in der Fußballszene, die Mannschaft habe keinen Charakter. „Jeder hat uns schon abgeschrieben.“ Doch die Flachter setzten zum Endspurt an. Am Sonntag bekommen sie nach dem Spiel beim Gastgeber Ditzingen den Wimpel überreicht.

Während bereits kräftig gefeiert wurde, war auch schon die kommissarische Abteilungsleitung im Hintergrund aktiv. „Wir müssen uns mit drei oder vier gestandenen Leuten verstärken, weil wir nicht vom ersten Spieltag an hinten drin stehen wollen“, sagt Bernd Feyler. Mit dem Renninger Florian Metzulat ist ein Neuzugang schon perfekt. Weitere Gespräche laufen. Alexander Knapp wechselt nach Malmsheim, Rick Walther zieht es berufsbedingt Richtung Ingolstadt. Aus der A-Jugend wechseln drei Kandidaten in den Bezirksliga-Kader