Es ist nicht nur ein reines Freundschaftsspiel zwischen den beiden Landesligisten SKV Rutesheim und TSV Eltingen gewesen – sondern auch eine Prestigesache. Im Finale des 1. Eugen-Essig-Gedächtnisturniers in Flacht – das Rudi-Essig-Turnier hat nach 25 Jahren einen neuen Namen bekommen – schenkten sich die beiden Gegner nichts.

Weissach - Es ist nicht nur ein reines Freundschaftsspiel zwischen den beiden Landesligisten SKV Rutesheim und TSV Eltingen gewesen – sondern auch eine Prestigesache. Im Finale des 1. Eugen-Essig-Gedächtnisturniers in Flacht – das Rudi-Essig-Turnier hat nach 25 Jahren einen neuen Namen bekommen – schenkten sich die beiden Gegner nichts. „Für den Stand der Vorbereitung war das recht intensiv“, sagte dann auch der Rutesheimer Trainer Rolf Kramer, dessen Mannschaft unterm Strich etwas mehr Chancen hatte. Doch Eltingens Torspieler Julian Bär präsentierte sich in Top-Form und hielt mit seinen Paraden den TSV zunächst im Spiel. 0:0 stand es nach der regulären Spielzeit von zweimal dreißig Minuten (wir berichteten). Die Entscheidung musste in der Verlängerung fallen.

 

Noch einmal waren die Spieler zweimal zehn Minuten gefordert. In der 73. Minute passte der Rutesheimer Marcel Schreiber uneigennützig quer auf Kapitän Christopher Baake, der die 1:0-Führung erzielte. Und quasi mit dem Schlusspfiff in der 80. Minute zielte Linksfuß Maik Bauer, ein ehemaliger Flachter, mit dem rechten Fuß aus dem Strafraum ins lange Eck. Damit wird die SKV Rutesheim als erste Sieger-Mannschaft auf dem neuen Pokal verewigt. Julian Bär durfte als Kapitän des TSV Eltingen den zweiten Preis entgegen nehmen. Zu gerne hätte er allerdings den Eltinger Schriftzug auf dem Pokal gesehen – schließlich wurde das Turnier in Gedenken an seinen Großvater Eugen Essig umbenannt. Bärs Mutter ist die älteste Tochter des ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden, Kassiers, Jugendtrainers und Platzwartes, der im vergangenen Jahr im Alter von 81 Jahren gestorben ist.

Gut 350 Zuschauer haben das Endspiel am Montagabend auf dem rundum erneuerten Rasen des TSV Flacht verfolgt. „Das war eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, was sicher auch dem Wetter geschuldet ist. Da gehört natürlich etwas Glück dazu“, sagte Mitorganisator Bernd Feyler. Ein kleiner zehnminütiger Regenschauer am ersten Turniertag – damit konnten alle leben. Auch was das Spielgeschehen betrifft, zieht Feyler eine positive Bilanz. „Wir haben schöne Spiele und ein Finale auf ganz hohem Niveau gesehen.“ Hans Siegl, der vom württembergischen Fußballverband für die Turnieraufsicht bestellt wurde, hatte keine Nacharbeit in Form von Stellungnahmen zu leisten – die Partien verliefen alles in allem fair, die Schiedsrichter zückten weder die Rote noch die Gelb-rote Karte.

Nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Schon jetzt macht sich Bernd Feyler Gedanken über die Veranstaltung im kommenden Jahr. Ob er beispielsweise die SpVgg Rennen noch einmal einladen wird, lässt er nach der Aussage von Trainer Lars Heiliger offen. Der hatte am Rande des Spiels um Platz fünf – in dem der Kreisligist gegen den TSV Flacht eine 0:10-Niederlage einstecken musste – gemeint, dass seine Mannschaft auf Grund des Leistungsgefälles nichts bei diesem Turnier zu suchen hätte. Feyler war über diese Aussage recht erstaunt. „Aus Respekt Renningen gegenüber, die von der ersten Stunde an in Flacht dabei sind, haben wir sie eingeladen, obwohl sie in die Kreisliga A abgestiegen sind. Das haben wir auch schon beim TSV Merklingen so gehandhabt, als der sich vor einigen Jahren aus der Bezirksliga verabschieden musste. Wenn Renningen nicht kommen will, müssen sie mir das sagen.“ Als Alternative könnte sich Bernd Feyler gut vorstellen, auch mal den TSV Münchingen ins Boot zu holen. „Wir werden schauen, wie es mit Renningen weiter geht.“