Die Frauen des TSV Münchingen II holen das Double. In dieser Saison haben sie noch keinen Punkt abgegeben. In der Bezirksliga steht nur noch ein Spiel aus.

Korntal-Münchingen - Eine perfekte Saison haben selbst die Bayern aus München noch nicht hinbekommen. Die Frauen des TSV Münchingen II stehen kurz davor. Den Bezirkspokal haben sie sich schon vor drei Wochen mit einem 4:1 gegen den FSV Oßweil geholt. Nach dem letzten Heimspiel (4:0 gegen den TSV Heimsheim) gab’s den Meisterwimpel. Jetzt fehlt nur noch ein Sieg am kommenden Sonntag beim Pokalfinalisten und Tabellenzweiten, und die Saison geht für die Münchingerinnen ohne einen Punktverlust zu Ende.

 

Der TSV Münchingen ist im Altkreis Leonberg im Frauenfußball das Maß der Dinge. Nicht nur, dass der Verein mit seiner ersten Mannschaft in der Landesliga (noch mit Aufstiegschancen in die Verbandsliga) das klassenhöchste Team stellt. In der kommenden Runde wird die zweite Mannschaft in der Regionenliga auch noch die Nummer zwei sein. Der einzige dort verbliebene Altkreisvertreter, die SGM TSV Merklingen/TSV Malmsheim) steht auf einem Abstiegsplatz.

Eine zweite Torspielerin fehlt

Die Konkurrenz kann nicht Schritt halten. Und das gegen eine Mannschaft, die ihre allererste Punktspielsaison bestreitet. Sie profitiert dabei von der Erfahrung einiger Spielerinnen wie Liza Gebicke, Julia Schröder, Tina Höger, Hanna Schaaf oder Caterina Weiß, die in der Vorsaison noch zum Kader der Ersten zählten, die in der Regionenliga Meister wurde. Dazu kamen Talente von den B-Juniorinnen wie Melina Welz, Lucija Marinic, Alessa Bürger oder Funda Melike Özdaglar, die auch gleich Mannschaftsführerin wurde. Der Kader ist breit aufgestellt. Lediglich auf der Torhüterin-Position gibt es noch Nachbesserungsbedarf. Lea Böhler ist die einzige Torfrau. Fällt sie aus, müssen die Feldspielerinnen Stefanie Geiger oder Veronika Moxedano diesen Part übernehmen.

Der Trainer Dietmar Bürger setzt auf das gesamte Team: „Ich bin keiner, der eine Stammelf bevorzugt. Das muss auch in die Köpfe der Mädels rein. Man kann auch mit einem großen Kader erfolgreich sein, und alle spielen.“ Der Coach selbst, der in der Jugend der SpVgg 07 Ludwigsburg mit dem Ex-VfB-Trainer Jürgen Kramny zusammen spielte, dann aber wegen eines Knorpelschadens als B-Jugendlicher aufhören musste, kam eher zufällig zum Frauenfußball. Bei einem Tag der offenen Tür ließ er sich „verhaften“, begleitete seine Tochter beim TSV Ludwigsburg von der E- bis zur C-Jugend. Vor drei Jahren kam das Duo mit weiteren TSV-Spielerinnen nach Münchingen. Der 45-Jährige übernahm zunächst die B-Juniorinnen, ehe nun, natürlich zusammen mit Tochter Alessa, der Sprung zu den Aktiven folgte.

Bisher noch keine Abgänge

Das Meisterteam bleibt zusammen, weitere Jugendspielerinnen rücken nach. Der Trainer strebt einen Mittelfeldplatz an. Allerdings ist ihm klar, dass eine Saison mit zwölf statt nur acht Teams wie in der Bezirksliga andere Anforderungen an ihn und seine Schützlinge stellt. Zunächst gilt die Aufmerksamkeit aber noch dieser Saison. Es fehlt ja schließlich noch ein Sieg, um etwas zu schaffen, das den Münchner Bayern noch nicht gelungen ist.