Der TSV Münchingen ist immer wieder für eine Überraschung gut. Vor allen Dingen dann, wenn die Mannschaft vor einer scheinbar unlös­baren Aufgabe steht. So war es vor drei Wochen, als nach zwei Niederlagen aus­gerechnet gegen den Spitzenreiter TSV Ilshofen ein 1:0-Erfolg gelang. So ähnlich ist auch das 2:2 gegen Schluchtern einzuordnen.

Münchingen - Der TSV Münchingen ist immer wieder für eine Überraschung gut. Vor allen Dingen dann, wenn die Mannschaft vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe steht. So war es vor drei Wochen, als nach zwei Niederlagen ausgerechnet gegen den Spitzenreiter TSV Ilshofen ein 1:0-Erfolg gelang. So ähnlich ist auch das 2:2 gegen den SV Schluchtern einzuordnen. Der Gegner hat von den letzten neun Spielen sieben gewonnen und nur gegen Ilshofen und Crailsheim verloren. Münchingen lief ohne Christian Buck, der sich nach der Saison dem Ligakonkurrenten SV Fellbach anschließt, Francesco Di Clemente, Nico Klenk, Michael Koch und Marco Knittel personell ziemlich gerupft auf, hatte mit dem A-Jugendlichen Marius Engel und Marco Grausam neben Keeper Michael Quattlender nur noch zwei Feldspieler auf der Bank.

 

Was das Häuflein der Aufrechten dann vor 80 Zuschauern bot – das Spiel am Samstag hatten die Beteiligten wegen des Bundesliga-Finales auf 12 Uhr vorverlegt –, war durchaus ansehnlich. Natürlich ging es für beide Teams um nichts mehr, Münchingens Trainer Dietmar Seethaler verbrachte die 90 Minuten bis auf wenige Ausnahmen entspannt sitzend auf seinem Stühlchen. Es gab ja auch keinen Grund, sich aufzuregen. Wenn überhaupt, dann über einige vergebene gute Chancen.

Nico Antl auf der rechten Seite der Viererkette überzeugte, Philipp Futterknecht im Mittelfeld hatte viele gute Aktionen, Markus Steib sorgte auf der linken Seite für einige Überraschungsmomente. Und auch Mohran Hussein in der Spitze ging engagiert zu Werke, in der letzten Konsequent fehlte ihm jedoch die Ruhe. An dem Quartett derjenigen, die sonst nicht unbedingt unter den ersten elf stehen, lag es nicht, dass der TSV nicht als Sieger vom Platz ging.

Die Gastgeber, die zum Ärger des gegnerischen Trainers Torsten Schlegel mit Roberto und Michele Ancona immer wieder vom Zentrum aus gefährliche Aktionen einleiteten, übernahmen die Initiative. Das 1:0 entsprang jedoch einer schönen Kombination über die linke Seite. Nach Doppelpass zwischen Salvatore Pellegrino und Futterknecht kam Markus Steib frei stehend zum Kopfball und ließ sich diese Chance nicht entgehen (26.).

Schluchtern antwortete mit einer Freistoßvariante. der bereits abgewehrte Ball landete bei Simon Moritz Wörner an der Strafraumgrenze. Der Flachschuss des Kapitäns prallte an den rechten Innenpfosten und von dort zum 1:1 ins Tor (37.). Hussein verpasste die Münchinger Pausenführung, als er wieder nach Vorarbeit von Pellegrino zu überhastet abschloss und über das Tor schoss (39.). Futterknecht (47.) und Roberto Ancona (52.) ließen die nächsten Chancen liegen. Als Michele Ancona schließlich frei vor Fabian Guttleber auftauchte, nahm der Münchinger Kapitän die Sache selbst in die Hand und vollendete zum 2:1 (62.).

Die Freude war erneut nur von kurzer Dauer. Der schnelle Niko Grellmann lief dem gerade erst eingewechselten A-Jugendlichen Marius Engel auf der rechten Seite im Rücken davon, spielte den Ball an Maximilian Kunz vorbei und schob ihn ins leere Tor ein (67.). Trainer Seethaler nahm’s gelassen: „Damit können wir leben.“ TSV Münchingen: Kunz, Pellegrino, Sparka, Schäffler, Antl, Futterknecht, Wemmer, R. Ancona, Steib (64. Engel), M. Ancona, Hussein (83. Grausam).