Im Streit zwischen Vereinen und Bezirksvorstand Enz-Murr um die Reduzierung der A-Klassen von drei auf zwei haben sich beide Parteien etwas angenähert. Im Raum steht nun die Überlegung, den C-Liga-Spielbetrieb ganz abzuschaffen.

Leonberg - In einem sind sich die Vereinsvertreter und der Vorstand des Fußballbezirks Enz-Murr um ihren Vorsitzenden Hansjörg Arnold einig: Der C-Liga-Spielbetrieb in seiner jetzigen Form ist nicht mehr tragbar. So ist die Runde in den beiden den Altkreis Leonberg betreffenden Staffeln 3 und 4 mit acht beziehungsweise neun Mannschaften zu Ende gegangen. Die beteiligten Clubs hatten zwischen den einzelnen Spieltagen teilweise bis zu drei Wochen Pause.

 

In den Ansätzen, diesen Zustand zu ändern, gehen die Meinungen der Parteien auseinander. Der Bezirksvorstand plädiert dafür, eine der drei A-Ligen abzuschaffen, sechs B- und sechs C-Ligen mit dann größerer Mannschaftsstärke in der untersten Klasse beizubehalten. Angesichts von derzeit insgesamt 15 Ligen von der Bezirksliga abwärts – damit stellt Enz-Murr im Vergleich mit den anderen Bezirken die meisten im Verbandsgebiet – lehnt die überwiegende Mehrheit der Vereine dieses Ansinnen ab. Das ergab eine Meinungsumfrage unter der Federführung der Verantwortlichen beim TSV Grünbühl und SB Asperg. 83 von insgesamt 114 Vereinen im Bezirk hatten sich daran beteiligt und stellten sich gegen die vom Bezirksvorstand vorgesehene Reform.

Der verschärfte Abstieg wird abgemildert

In einem erneuten Zusammentreffen des Bezirksvorstandes, vertreten durch Hansjörg Arnold, Rainer Konrad (Bezirksjugendleiter) und Ingo Ernst (Bezirksspielleiter) sowie José Macias (Mitarbeiter des württembergischen Fußballverbandes in der Abteilung Spielbetrieb), und den Vereinsvertretern (TSV Grünbühl, SB Asperg, TSV Bönnigheim, VfL Gemmrigheim, TSV Nussdorf, SV Pattonville) wurden neue Lösungsmöglichkeiten des Konflikts erörtert. Der Bezirksvorstand hält an dem Vorhaben fest, eine A-Liga zu streichen. Um den daraus resultierenden verschärften Abstieg in der kommenden Saison abzumildern, erklärte Arnold die Bereitschaft, die ursprüngliche Staffelgröße von 14 auf zunächst 17 und in der folgenden Runde auf 16 Teams festzulegen. Somit würden in der Saison 2014/15 nicht sieben oder acht, sondern nur fünf oder sechs Mannschaften aus der Kreisliga A absteigen.

Bevor Hansjörg Arnold und sein Gremium in der kommenden Woche eine Entscheidung fällen, will der Bezirksvorsitzende jedoch erst noch die von den Vereinen für die neue Runde eingesandten Meldebögen auswerten. „Wenn es in der C-Liga einen ordentlichen Spielbetrieb gibt, sehe ich keine Veranlassung, die Reform durchzudrücken. Aber ich bin nicht so überzeugt davon, dass das klappt.“ Nach einer ersten Durchsicht der Meldebögen scheinen jedoch mehr Vereine eine Mannschaft für die C-Liga gemeldet zu haben als in der vergangenen Saison.

Neues Modell mit neun B- und drei A-Ligen

Im Bemühen, die drei A-Liga-Staffeln zu erhalten, haben die Vereinsvertreter nun einen neuen Vorschlag ins Spiel gebracht. Demnach würden die C-Ligen abgeschafft, die Vereine in neun B-Liga-Staffeln und drei A-Ligen integriert. Der Bezirk Enz-Murr ist einer von dreien im gesamten Verbandsgebiet, in dem es überhaupt noch C-Ligen gibt. Die Auflösung der untersten Spielklasse müsste beim Bezirkstag im kommenden Jahr von den Vereinen beantragt werden und könnte dann frühestens in der Saison 2016/2017 greifen. Die Vereinsvertreter Bernd Klostermann (TSV Grünbühl) und Klaus Gailing (SB Asperg) geben in diesem Zusammenhang zu bedenken, ob ein Aufschub der geplanten Verringerung der A-Ligen bis zur Entscheidung beim Bezirkstag möglich ist: „In der kommenden Saison käme es zum arg verschärften Abstieg, danach würde eine Saison mit zwei A-Ligen gespielt, und danach gäbe es eventuell wieder eine dritte Kreisliga A.“