Der Ausgang des Landesligaderbys zwischen dem TSV Heimerdingen und dem TSV Eltingen ist nicht vorhersagbar – wie die Ergebnisse der letzten Duelle zeigen. Münchingen steckt in der Krise und muss nun auch noch nach Ilshofen.

Leonberg - Wer sich am Sonntag (15 Uhr) auf den Weg nach Heimerdingen zum Sportplatz macht, der sollte mit so ziemlich allem rechnen. Die Derbys zwischen dem Club aus dem Strohgäu und dem TSV Eltingen haben es in sich. 15 Tore gab es in den vergangenen vier Aufeinandertreffen. Beide Mannschaften landeten jeweils zwei Siege, einen auswärts und einen auf eigenem Platz. Heimerdingen gewann in Eltingen mit 3:2 und in der Saison 2012/13 zu Hause mit 2:0. Die Gelb-Schwarzen setzten sich auf fremdem Platz mit 5:2 durch und feierten einen 1:0-Heimerfolg. Für Tippfreunde ist das eine wenig erfolgversprechende Konstellation.

 

Heimerdingen (10.) – TSV Eltingen (6.) Nicht nur die Ergebnisse der letzten Duelle machen es schwer, den Ausgang des Aufeinandertreffens vorherzusagen. Auch der bisherige Saisonverlauf brachte bei beiden Clubs ein stetiges Hin und Her. Selbst die Trainer wissen nicht so recht, wo sie eigentlich dran sind. „Das ist nicht gut“, sagt Heimerdingens Andreas Broß. Es gelte, den Auftritt beim 2:1 in Crailsheim zu bestätigen und erstmals in dieser Runde einen zweiten Sieg in Folge zu landen. Broß: „Es ist noch nicht so, dass wir sagen können, der Patient ist über den Berg.“

Auch Kollege Karl-Heinz Fuhrmann will sich noch nicht festlegen, ob seine Schützlinge den beim 4:0 in Backnang eingeschlagenen Weg weiter beschreiten. „Ein sehr gutes Spiel sagt noch lange nichts darüber aus, ob es jetzt wirklich jeder kapiert hat.“ Auch der Blick nach oben verbietet sich für den Übungsleiter – trotz zweier Siege in Folge. „Es macht keinen Sinn, jede Woche in eine andere Richtung zu schauen. Mein Blick gilt einzig und alleine meiner Mannschaft.“ Und bei der zahlt sich aus, dass in den vergangenen beiden Wochen fast alle Mann an Bord waren. Die Auswirkungen der Krankheitswelle von Anfang bis Mitte September sind überwunden. Der Konkurrenzkampf belebt das Geschäft. Für die Partie in Heimerdingen ist auch Timo Seiler nach zweiwöchiger Rotsperre wieder spielberechtigt. Ob er seinen Platz im Zentrum der Viererkette einnimmt, hängt auch davon ab, ob der leicht angeschlagene Kapitän Oliver Neser auflaufen kann.

In Heimerdingen müssen die vom Platz gestellten Berndt Schneider und Lukas Emmrich noch zuschauen. Der Einspruch des TSV gegen das Strafmaß von sechs Wochen gegen Schlussmann Emmrich ist erfolglos geblieben. Der Kader bleibt im Vergleich zum Crailsheim-Spiel nahezu unverändert. Einzig Stürmer Murat Öztürk, der gefehlt hatte, ist wieder mit von der Partie. Der Torjäger führt die vereinsinterne Rangliste mit fünf Treffern genauso an wie sein Gegenpart auf Eltinger Seite. Sascha Häcker hat bereits neunmal getroffen. Eine Sonderbewachung wird es für ihn jedoch nicht geben. Broß: „Wir müssen eben noch besser mit dem Mittelfeld nach hinten arbeiten.“ Rutesheim (12.) – SV Kornwestheim (4.) Auch wenn die SKV erst acht Punkte auf der Habenseite hat, wird Trainer Rolf Kramer noch nicht nervös. Zum einen muss die Partie gegen den TSV Münchingen nachgeholt werden, zum anderen haben die Leistungen überwiegend gestimmt. „In der vergangenen Saison waren unsere Leistungen viel schwankender“ (Kramer). Individuelle Fehler und ein 20-minütiger Tiefschlaf wie zuletzt in Löchgau haben eine bessere Punktausbeute zunichte gemacht. „Das müssen wir zwingend abstellen und beim Spiel gegen den Ball noch aggressiver und konsequenter zu Werke gehe“, fordert der Coach. Gegen den Aufsteiger (Samstag, 15.30 Uhr) muss er auf den beruflich verhinderten Dennis Schwenker verzichten, Abwehrchef Marijan Salopek konnte krankheitsbedingt nicht trainieren. Im Tor wird voraussichtlich Luis Turian den Platz von Jens Rienhoff einnehmen. Ilshofen (1.) – TSV Münchingen (14.) Ruhe bewahren und weitermachen – das ist die Devise von Münchingens Trainer Dietmar Seethaler. Nach den jüngsten Ergebnissen ist die Kritik am TSV-Coach lauter geworden. „Besserwisser gibt es immer“, entgegnet der darauf nur. Die Personalsituation ist immer noch angespannt. Das Fehlen von Harun Sever, Michael Sparka und Nico Klenk macht sich immer deutlicher bemerkbar. Dazu rufen Leistungsträger wie Michele und Roberto Ancona, Salvatore Pellegrino oder Michael Quattlender derzeit ihr eigentliches Leistungspotenzial nicht ab. Zumindest die beiden Letztgenannten sind wieder ins Training eingestiegen. Mit dem Gang zum Spitzenreiter (Samstag, 15.30 Uhr) wartet die derzeit wohl schwierigste Aufgabe. Weil aber dringend ein Erfolgserlebnis her muss, sagt Seethaler fast trotzig: „Wir fahren nach Ilshofen, um etwas mitzunehmen.“