Im Altkreis-Derby der Landesliga bleiben die Punkte wieder beim Heimteam. Mit dem 5:1 gegen den TSV Heimerdingen verkürzt die SKV Rutesheim den Abstand auf den Tabellenführer TSG Öhringen auf vier Punkte.

Rutesheim - Mit Blick auf die Aufstellung des Gegners, der bis auf die gesperrten Tim Schlichting und Emanuele Di Natale die für diese Saison vermeintlich stärkste Formation aufbieten konnte, prophezeite der Rutesheimer Trainer Rolf Kramer ein spannendes Spiel. Er hatte recht – allerdings galt das nur bis zur 53. Minute. Mit dem Kopfballtor von Joshua Trefz zum 3:1 erlahmte der Heimerdinger Widerstand wie auf Knopfdruck. Die Köpfe gingen nach unten, die Spieler fügten sich in ihr Schicksal. „Bis zum 3:1 war es o.k., und danach absolut gar nichts mehr“, musste der Heimerdinger Übungsleiter Dietmar Seethaler frustriert feststellen. „So darf man sich in einem Derby nicht präsentieren. Rutesheim hat es dann aber auch richtig gut gemacht.“

 

So wie die SKV in Heimerdingen in den vergangenen fünf Anläufen leer ausgegangen ist, so ergeht es auch dem Strohgäuteam im Sportpark Bühl. Außer Spesen nichts gewesen. Fast nichts. Denn der 1:2-Pausenrückstand spiegelte keinesfalls den Spielverlauf der ersten 45 Minuten wieder. Die Gastgeber durften zwar bereits nach zwei Minuten jubeln, weil sich Salvatore Pellegrino bei einem Flankenball verschätzte und Steffen Hertenstein das Spielgerät humorlos unter die Latte drosch. Fast unbeeindruckt von diesem Schock übernahmen die Gäste dann aber ziemlich schnell das Kommando.

Heimerdingen ist dem zweiten Tor nahe

Rutesheim suchte zu oft den direkten Weg in die Tiefe und verlor viele Bälle. In der hinteren Reihe fehlte die Staffelung. Und das nutzte die Seethaler-Elf, dirigiert von Daniel Riffert und Michele Ancona im zentralen Mittelfeld, immer wieder mit Pässen in die Schnittstellen aus. So auch in der 18. Minute, als Norman Röcker mit eben einem solchen Zuspiel Michele Ancona bediente. Der blieb vor Schlussmann Marijo Milcic eiskalt und glich aus. Heimerdingen war drauf und dran nachzulegen. Erst zögerte Daniel Geppert zu lange mit dem Abschluss (34.), dann hatte Robin Rampp Pech, als sein mit der Hacke gespielter Ball noch kurz vor der Torlinie geklärt wurde (36.).

Der TSV Heimerdingen brachte es in Durchgang eins auf 8:0 Ecken und ging trotzdem mit einem Rückstand in die Kabine. Die SKV zeigte sich überaus effektiv. Mit dem zweiten gefährlichen Angriff seit dem Ausgleich klingelte es gleich wieder. Nach einer Flanke des starken Dennis Schwenker von rechts, traf Hertenstein per Kopf das Lattenkreuz, den Abpraller drückte Raphael Schneider über die Linie (39.).

Die Entscheidung fällt mit dem 3:1

Und es kam noch schlimmer für die Gäste: Nachdem Murat Öztürk nur knapp am langen Eck vorbeigeschossen hatte (50.), kam Rutesheim mit dem ersten Eckball gleich zum 3:1. Völlig frei konnte sich Joshua Trefz bei seinem Kopfball die Ecke aussuchen (53.). Jetzt war die Kramer-Elf gegen den resignierenden Gegner Herr im Haus, kontrollierte das Spiel und agierte zielstrebig und schnell nach vorne. Hertenstein reagierte nach einem geblockten Ball am schnellsten und erhöhte auf 4:1 (77.), und nach schöner Vorarbeit von Christopher Baake und Patric Vaihinger kam Jonas Arcalean in der Nachspielzeit zu seinem ersten Landesligator.

SKV Rutesheim: Milcic, Wellert, Haug, Trefz (85. Konsek), Weeber (75. Vaihinger), Elfadli (75. Arcalean), Gebbert, Baake, Schwenker, Schneider (85. Alberici), Hertenstein.

TSV Heimerdingen: Emmrich, Pellegrino, Schäffler, Pribyl, Geppert, Kraut, Riffert, Ancona, Rampp (81. Riesch), Öztürk (69. Sancaktaroglu), Röcker.