Die SKV Rutesheim scheidet in der dritten Runde des Verbandspokalwettbewerbs gegen die klassenhöhere TSG Backnang aus. Die Gastgeber haben mehr und bessere Chancen, werden aber für ihre Unkonzentriertheiten in der Defensive hart bestraft.

Rutesheim - Rolf Kramer hat erst einmal richtig Dampf abgelassen. Enttäuschung und Ärger über das 3:4 in der dritten Runde des Verbandspokalwettbewerbs gegen die TSG Backnang mussten raus. Die Breitseite ging an die Mannschaft. Und das nicht zu Unrecht. Der Landesligist hatte gegen den eine Klasse höher spielenden Gegner viel Aufwand betrieben und investiert, war bestimmt nicht die schlechtere Mannschaft, hatte mehr klare Tormöglichkeiten – und verpasste einmal mehr den Sprung ins Achtelfinale.

 

In der Abendhitze ließen die Rutesheimer trotz eines 1:3- und 2:4-Zwischenstandes nicht locker. Nachdem Steffen Zeitvogel seine Farben auf Pass von Christopher Baake sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit auf 3:4 herangebracht hatte, kam sie noch, die eine große Chance zum Ausgleich. Baake spielte Marcel Schreiber mit einem gefühlvollen Lupfer im Strafraum frei, doch der Heber des Routiniers über den herauslaufenden Carl Zimmermann hinweg ging knapp links am Tor vorbei.

Der Verbandsligist verwertet seine Chancen

Und so nutzte es alles nichts, dass die Gastgeber zuvor sieben gute Tormöglichkeiten herausspielten. Sie schlugen kein Kapital daraus. Mit den besten Gelegenheiten scheiterte der ansonsten stark spielende Neuzugang aus Eltingen, Gianluca Crepaldi, an Backnangs Torspieler Zimmermann (48., 55.). Die Effizienz sprach für den Verbandsligisten. Denn der machte aus seinen fünf Chancen vier Treffer.

Vorlegen durfte Rutesheim. Nach Backnanger Ecke startete die SKV einen blitzsauberen Konter. Crepaldi bediente Schreiber, der für den noch besser postierten Raphael Schneider vorlegte (16.). Dann meldete sich der TSG-Torjäger Mario Marinic. Erst brauchte er auf Pass von Felix Drab nur noch den Fuß hinhalten (20.), dann wurde er vom gleichen Vorlagengeber von der linken Seite bedient – 1:2 (41.). Der in der zweiten Hälfte eingewechselte Benito Baez Ayala, dem schon in der Verlängerung bei Aramäer Heilbronn das Siegtor zum 1:0 gelungen war, traf zur vermeintlichen Vorentscheidung zum 1:3 (60.).

SKV in der Defensive nicht resolut genug

Rutesheim kam zurück. Zwei Versuche von Tobias Gebbert wurden abgeblockt, dann landete der Ball bei Steffen Hertenstein, und es stand nur noch 2:3 (70.). Doch Backnang hatte ja seinen Marinic. Diesmal kam die Flanke von rechts, der Torjäger hielt den Fuß zum dritten Mal hin (74.). Es war nicht diese Tatsache, die Kramer so auf die Palme brachte. Vielmehr ärgerte er sich darüber, dass seine Elf die Gegentreffer aus der Ordnung heraus kassierte: „Da müssen wir einfach resoluter sein.“

Nach zuletzt hoher Belastung stoßen die SKV-Spieler aber auch an ihre körperlichen Grenzen. Dazu fehlen mit den verletzten Kai-Milan Liedtke, Joshua Schneider und Tobias Weiß, den Urlaubern Stamatis Sideris und Marius Epple sowie dem kurzfristig ausgefallenen Marijan Salopek einige Alternativen. Im Fall von Schneider, der sich das Knie am Endspieltag beim Turnier in Hamberg verdrehte, haben die Rutesheimer nun die traurige Gewissheit, dass der Youngster mit Kreuzbandriss und Innenbandanriss im Knie monatelang fehlen wird. Ein Umstand, der neben der Pokalniederlage auch nicht gerade zu guter Laune des Trainers beiträgt.

SKV Rutesheim: Turian, Wellert, Haug, Konsek, Schwenker (82. Geiger), Bauer (35. Hertenstein), Gebbert, Baake, Schreiber, R. Schneider (70. Giray), Crepaldi (65. Zeitvogel).