Beim bundesweiten Spieletag versammeln sich Alt und Jung, um ihre Gegner am Tisch zu besiegen.

Friolzheim - An die Tische, Würfel, los! Die wunderschön renovierten Räume der Zehntscheune in Friolzheim sind erfüllt von wuseligem Stimmengewirr. An beinahe allen Tischen sind Familien mit kleinen und großen Kindern sowie richtige „Spielefreaks“ beschäftigt. Denn am bundesweiten Brettspieltag haben der Brettspieltreff Friolzheim und der Brettspielkreis Wiernsheim ihren ersten Spielenachmittag veranstaltet.

 

Michael Welsch aus Friolzheim erklärt: „Die Veranstaltung „Stadt, Land, Spielt“ wird bundesweit ausgerichtet, in 70 Städten in der Bundesrepublik und in Österreich wird heute Nachmittag gemeinsam gespielt.“ Der Tag soll das Kulturgut des Spiels fördern und Menschen miteinander verbinden, so die Verantwortlichen. „Man muss sich bewerben, ein Konzept vorweisen und dann wird man in den öffentlichen Auftritt der „Stadt, Land, Spielt“-Bewegung aufgenommen“, erzählt Welsch.

Das Konzept geht auf: Etwa 300 Spiele stehen zur Verfügung, vom einfachen Kartenspiel bis hin zum komplizierten Strategiespiel ist für jeden Geschmack etwas dabei. „Wir haben im Vorfeld unzählige Spieleverlage angeschrieben und um Spenden oder Leihgaben gebeten, nur so können wir diese große Auswahl anbieten“, erläutert Michael Welsch. Sieben Spieleerklärer sind damit beschäftigt, jeweils die Abläufe und Regeln zu erklären.

Renate Wimmer vom Brettspielkreis aus Wiernsheim ist eine von ihnen. Sie sitzt mit Cedric, Amelie und deren Müttern vor „Star Wars – Angriff der Klonkrieger“. „Mit solchen Spieltiteln kann man natürlich besonders Jüngere und vor allem auch Jungs für das Spielen begeistern.“ Aber auch Amelie scheint ganz angetan von ihrem Leben als Jedi-Ritter. „Das ist eine relativ neue Art Spiel, bei der man als Team gemeinsam gegen das Brett spielt, das einem Aufgaben stellt. Es fördert die Kommunikation und das Denken als Team“, erklärt Wimmer. Amelie und Cedric sind an so abstraktem Denken allerdings nicht interessiert, für sie zählt: Wir müssen die Klonkrieger besiegen! Bisher sieht es ganz gut aus, durch das Kombinieren und Lösen von Aufgaben können sie die Krieger immer weiter zurückdrängen.

Aber auch die von Michael Welsch angekündigten „Spielefreaks“ finden ihren Platz in dem großen Saal. Dominik und Dieter aus Rutesheim sind genau solche. Sie brauchen keine Spieleerklärerin und legen gleich los. Patchwork heißt das Spiel ihrer Wahl: „Das ist ein bisschen wie analoges Tetris, nur dass man gegen seine Mitspieler antritt“, erklärt Dominik und beginnt munter mit Legen.

Wer eine kleine Pause braucht, kann sich beim üppigen Kuchenbüffet stärken oder den Spieleflohmarkt durchstöbern und vielleicht das eine oder andere Schnäppchen mit nach Hause nehmen