Wie mehr Frauen in die Politik kommen, will Heiderose Berroth am Donnerstag in Weil der Stadt diskutieren.

Weil der Stadt - Frauen in die Parlamente (kurz: Frida) ist eine Initiative im Kreis Böblingen, die dafür sorgen will, dass bei der Kommunalwahl 2019 mehr Frauen in die Gemeinderäte und den Kreistag kommen. Am Donnerstag, 17. Mai, erklären die Initiatorinnen in Weil der Stadt, wie Kommunalpolitik funktioniert. Auch Heiderose Berroth (FDP), die langjährige Landtagsabgeordnete, Gemeinde- und Kreisrätin aus Renningen, erklärt dann ihre Arbeit.

 
Heiderose Berroth (FDP) Foto: privat
Frau Berroth, warum sind Frauen in Gemeinderäten unterrepräsentiert?
Frauen werden weniger gewählt, zum anderen stellen sich aber auch viel zu wenige Frauen zur Wahl. Ein Grund ist die zeitliche Beanspruchung. Frauen sind ja sowieso schon durch Familie, Beruf und Ehrenamt doppelt- und mehrfachbelastet.
Wie wollen Sie da dagegen steuern?
Frauen wissen zu wenig, was man in der Kommunalpolitik wirklich mitgestalten kann. Gerade die Kommunalpolitik ist ja viel näher am täglichen Leben dran, als die Landes- oder Bundespolitik. Ich nenne als Beispiel nur das Thema Kindergärten: Wie lange sind sie geöffnet? Wie viele Erzieherinnen gibt es für die Kinder? All das bestimmt der Gemeinderat.
Sie haben die „Frauen für Renningen“ als eigene Gemeinderats-Liste mit gegründet. Wäre das auch ein Modell für andere Gemeinden?
Wir haben das damals als Übergangslösung gedacht, bis in den anderen Fraktionen genügend Frauen sind. Jetzt gibt es uns schon seit 24 Jahren – da sieht man, wie schwierig es ist, Frauen in Räte zu bringen. Wir haben den Renningern auch immer gesagt: Ihr dürft ruhig die Frauen der anderen Parteien wählen – Hauptsache, ihr wählt Frauen. Uns wär es durchaus recht, wenn Frauen – auch in den anderen Gemeinden – auf den sonst üblichen Listen in die Gremien kämen.
Was verändert sich in einem Gemeinderat, wenn dort mehr Frauen sitzen?
Es kommen dann zusätzliche Erfahrungsbereiche hinzu, die Männer nicht haben.
Die Frida-Veranstaltungen gab es schon in Böblingen, in Gäufelden und in Leonberg. Wie ist die Resonanz?
Ganz unterschiedlich, das hängt auch immer vom Termin ab. Aber von Weil der Stadt versprechen wir uns sehr viel, insgesamt acht Frauen aus Gemeinderäten von vier Orten, dem Kreistag und dem Regionalparlament werden kommen und von ihrer Arbeit erzählen, weitere stehen als Gesprächspartnerinnen beim anschließenden Empfang zur Verfügung.

„Frauen MACHT Kommunalpolitik!“