Der Umbau der Flüchtlingsunterkunft würde 42 000 Euro kosten. Zu viel für die Gemeinde.

Weissach - Den Anwohnern im Flachter Otto-Mörike-Weg sind sie schon lange ein Ärgernis. Martin Jäckle, der CDU-Kreisrat, meldete sich jüngst im Gemeinderat zu den Toiletten-Containern zu Wort. „Wir haben nie jemanden gesehen, der den Container benutzt“, behauptete er, verbunden mit der Frage: „Wann kommt der Container endlich weg?“

 

So schnell vorerst nicht. Einen entsprechenden Beschluss hat der Gemeinderat mit 14 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen gefasst. Alternativen würden zu höheren Kosten führen, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde. Und weiter: „Klar ist, dass es sich dabei um keine dauerhafte Einrichtung handelt.“ Wenn die Belegungszahlen in der Flüchtlingsunterkunft zurückgingen, werde der Container wieder abgebaut.

Seit Februar steht er im Otto-Mörike-Weg. Grund war, dass in der erst im Oktober 2016 eröffneten Flüchtlingseinrichtung Toiletten fehlen, vor allem morgens, wenn die vielen Bewohner gleichzeitig zur Schule, zur Arbeit oder in den Sprachkurs aufbrechen müssen.

Beschwerden von Anwohnern

Nach Beschwerden von Anwohnern hat die Gemeinde nun Alternativen geprüft, etwa Dixi-Toiletten oder den Umbau des Gebäudes. Zusätzliche Toiletten an der Nordseite würden 155 000 Euro kosten. „Und bauliche Veränderungen am Gebäude, die die Verwaltung grundsätzlich ablehnt, wären mit rund 42 000 Euro veranschlagt und würden dazu führen, dass in der Unterkunft sechs Plätze wegfallen“, sagt die Weissacher Hauptamtsleiterin Nadine Pfaffeneder auf Nachfrage. Daher sei der Container die beste und wirtschaftlichste Lösung.

20 000 Euro hatte der Container gekostet, später soll er den Vereinen zur Verfügung stehen, wenn die Belegung zurückgeht. Wann dies sein wird, kann Pfaffeneder selbstredend noch nicht sagen. „Schon seit 2016 ist aber festzustellen, dass die Flüchtlingszahlen und die daraus resultierenden Zuweisungen an die Gemeinden zurückgehen“, sagt sie. „Weiter gehen wir davon aus, dass Zug um Zug immer mehr Personen eigenen privaten Wohnraum finden werden und somit die kommunalen Notunterkünfte verlassen.“