Weil die Toiletten im Flüchtlingsheim morgens knapp werden, behilft sich die Gemeinde provisorisch.

Weissach - Erst im September 2016 hatte die Gemeinde das neue Flüchtlingsheim in Flacht, direkt an der Leonberger Straße, eröffnet. Kräftig gespart habe man, frohlockte der Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU) damals. Von den eingeplanten 1,75 Millionen Euro habe man nur 1,43 Millionen benötigt.

 

Hat die Gemeinde aber dadurch am notwendigsten gespart? Das jedenfalls befürchten die Anwohner im Otto-Mörike-Weg, der hinter dem Flüchtlingsheim verläuft. Seit einiger Zeit steht dort nämlich ein blauer Container, der zusätzliche Toiletten für die Flüchtlinge bereitstellt.

„Nein, beim Bau des Flüchtlingsheims sind keine Fehler passiert“, sagt Weissachs Pressesprecherin Stefanie Ruoff auf Nachfrage dieser Zeitung. Mit 54 Personen sei das Flüchtlingsheim derzeit aber voll belegt. „Erfreulicherweise haben viele Menschen eine feste Beschäftigung gefunden“, erklärt sie. „Dadurch kommt es morgens, zu den Stoßzeiten, zu Platzproblemen in den Sanitärräumen.“

Sechs bis acht Menschen teilen sich ein Bad

Im Neubau selbst teilen sich sechs bis acht Menschen ein Bad. Alle Vorgaben und Vorschriften seien damit eingehalten, betont Ruoff. „Das Flüchtlingsheim würde auch ohne den zusätzlichen Toiletten-Container funktionieren.“ Aber auf Bitten des Forums Asyl und des Gemeinderates habe man Möglichkeiten geprüft, wie man die Sanitärräume morgens temporär entlasten kann. Der Container sei da sehr viel kostengünstiger als der Einbau einer zusätzlichen Toilette in das Gebäude selbst.

Anwohner kritisieren im Gespräch mit unserer Zeitung den Toiletten-Container trotzdem. Sie befürchten vor allem Geruch und Gestank, besonders, wenn es im Sommer wärmer wird. „Unsere Kollegen vom Sachgebiet Ordnung waren vor Ort, um mit den Anwohnern zu sprechen“, sagt die Rathaussprecherin dazu und verspricht: „Die WC-Container sind so gebaut, dass keine Geruchsbildung entsteht.“ Sie bittet auch um Verständnis, dass zwei öffentliche Parkplätze dadurch belegt sind.

Wie lange der Container bleiben muss, kann sie nicht sagen. „Sozialer Wohnraum ist gering, daher wird das Flüchtlingsheim wohl noch einige Zeit voll belegt sein.“ Danach aber könnten Vereine den Toilettencontainer benutzen. Die Gemeinde hat den Container nämlich gekauft.