Wenn mit Muskelkraft ein Feuerwehrauto gezogen wird – dann sind Warmbronner Feuerwehrtage.

Leonberg - Den Ruf „Wasser marsch!“ kennen die Feuerwehrleute gut. Dass aber der Himmel über Warmbronn an diesem Samstagnachmittag derart die Schleusen öffnet, das hätte nicht sein müssen. Bei der Rettungsübung zum Auftakt der Veranstaltung ist es zwar mit zehn Grad recht kalt, aber noch trocken. Vor zahlreichen Zuschauern in der gesperrten Künzenstraße zeigen die Feuerwehrleute mit Unterstützung der Leonberger Kollegen und des Roten Kreuzes eine Personenrettung über die Drehleiter. Rund eine Dreiviertelstunde dauert das Ganze, immer wieder erklären die Feuerwehrleute den Zuschauern, was jetzt zu tun ist. „In der Realität geht das natürlich viel schneller“, versichert der stellvertretende Abteilungskommandant Steffen Bräuning. Zehn Minuten nach einem Alarm muss die Feuerwehr vor Ort sein, das ist die gesetzliche Hilfsfrist. Die Löschung und Rettung gehen dann sehr schnell.

 

Nur ein glimmendes Häufchen Asche bleibt

Beim anschließenden Löschangriff auf ein brennendes Holzhaus vor der Feuerwache gibt die Jugendfeuerwehr alles: am Ende bleibt auf der Wiese nur ein glimmendes Häufchen Asche zurück.

Der später einsetzende Regen ist kein Problem für die Feuerwehrleute. Sie müssen schließlich immer bei Wind und Wetter raus. Nur ein paar mehr Zuschauer wären ihnen am Feuerwehrhaus vergönnt gewesen. Programmpunkte abzusagen kommt dem Abteilungskommandanten Simon Mayer aber nicht in den Sinn: „Wir ziehen unser Programm durch, egal bei welchem Wetter“.

Und so startet das Feuerwehrspiel für Vereine im strömenden Regen. Immerhin bekommen alle Teilnehmer einen Regenschutz von der Feuerwehr gestellt. Je vier Mitstreiter füllen innerhalb von vier Minuten über einen Trichter möglichst viel Wasser in einen Feuerwehrschlauch. Mit dabei sind das Team Waldmeisterlauf, die Kinderkirche, die Jugendfußballer und der Bürgerverein. Der Regen kann die Stimmung nicht trüben. Die Zuschauer feuern ihre Teams kräftig an. „Es war so schön, trotz des Wetters“, freut sich Jutta Hein, die am Ende patschnass zum siegreichen Team des Bürgervereins gehört.

Zuschauen und Mitmachen

„Beim nächsten Mal sind wir wieder dabei“. Alle zwei Jahre gibt es die Feuerwehrtage mit einem umfangreichen Programm zum Zuschauen und Mitmachen. Fünfunddreißig aktive Kameraden gibt es in Warmbronn. Nach Leonberg ist das die größte Außenabteilung der örtlichen freiwilligen Feuerwehr. Sechzig bis achtzig Einsätze leisten die Warmbronner in einem Jahr.

Dann hat der Himmel doch ein Einsehen und stoppt die Regenflut kurz vor dem Highlight des Tages, dem Ziehen eines Feuerwehrautos mit reiner Muskelkraft. Je sechs Erwachsene ziehen mit einem Seil einen 7,5-Tonner über eine Strecke von 30 Meter. Am schnellsten ist am Ende ein Trupp junger Männer aus Renningen. Sie schaffen die Strecke in 32 Sekunden.

Bei deutlich besserem Wetter startet das Programm am Sonntag. Besonders spektakulär ist die Simulation eines Unfalls mit 50 Stundenkilometern. „Viele können sich nicht vorstellen, welche Kräfte bei so einem Unfall wirken“, sagt Steffen Bräuning, „deswegen zeigen wir ihnen das hier“.