Die Priorität bei der SpVgg Weil der Stadt liegt darauf, die Abteilung und den Sportbetrieb am Leben zu erhalten. Zusammen mit dem TV Unterhaugstett hat der Club die süddeutschen Meisterschaften U 16 ausgerichtet.

Weil der Stadt - Die SpVgg Weil der Stadt hat den Einzug in die Endrunde der Titelkämpfe knapp verpasst. Vor rund 20 Jahren hätte eine Titelzeile dieser Art noch Erstaunen ausgelöst. Da nämlich zählten die Weiler im Aktivenbereich zu den Top-Clubs in Deutschland, waren regelmäßig bei den deutschen Meisterschaften vertreten. Schon lange ist daran nicht mehr zu denken. Die Brötchen sind kleiner geworden. Da ist es schon ein schöner Erfolg, die süddeutschen Meisterschaften U 16 zusammen mit dem TV Unterhaugstett als Mitausrichter zu bestreiten. Als Spielgemeinschaft traten die beiden Vereine mit ihrem B-Jugendteam auf.

 

Automatisch für die Titelkämpfe qualifiziert, wäre beinahe die Überraschung geglückt. Nach zwei klaren Niederlagen gegen den TV Vaihingen/Enz (3:11, 3:11) und SV Kubschütz (4:11, 1:11) trennte sich die Spielgemeinschaft vom TV Augsburg mit einem Unentschieden (9:11, 11:7). Hätte das Team auch den ersten Satz gewonnen, wäre der Sprung in die Endrunde geglückt. Weil der Stadts Abteilungsleiter Roland Buhl: „Ich glaube, die waren am Anfang noch etwas zu verhalten und sind zu spät auf Touren gekommen.“ Das Endspiel bestritten die Favoriten aus Vaihingen und Calw. Der Bundesliganachwuchs vom TV Vaihingen setzte sich in einem Match auf Augenhöhe mit 11:8 und 11:9 durch.

Deutliche Leistungsunterschiede bei Mädchenteams

Mitausrichter kommt bis ins Finale

TSV Gärtringen, TSV Calw, TV Unterhaugstett: gleich drei Teams aus der Region waren bei den Mädchen U 16 am Start. Für Gärtringen erwiesen sich die Hürden TV Unterhaugstett, TV Stammbach und TV Herrnwahlhann als zu groß. Dagegen kamen der TSV Calw und der TV Unterhaugstett fast ungestreift zu Gruppensiegen. Leistungsunterschiede wurden schnell deutlich. Nur wenige Schlagfrauen waren in der Lage, die Bälle an der Leine von oben zu spielen. Diejenigen, die das richtig gut machten, wie Henriette Schell (TSV Calw) oder Lena Gengenbach (TV Unterhaugstett), standen dann zurecht im Endspiel. Die Gastgeber unterlagen mit 10:12 und 4:11, fahren aber wie der TSV Calw nun zur Deutschen Meisterschaft.

Von der Spitze weit entfernt

Davon können sie in Weil der Stadt derzeit nur träumen. Die Priorität, so Roland Buhl, liege darauf, dass es überhaupt weitergeht: „Von der Spitze sind wir weit entfernt. Aber wir haben hier so eine schöne Anlage, da wäre es doch schade, wenn der Faustball ganz verschwindet.“ In anderen Vereinen wie dem VfL Herrenberg oder dem SV Bondorf ist das bereits passiert.

In der untersten Spieklasse angekommen

Bei der SpVgg Weil der Stadt spielen die Männer in der Halle und auf dem Feld mittlerweile in der untersten Spielklasse, in der Gauliga. Die Frauen gehen in der Schwabenliga auf Punktejagd. Dazugekommen ist ein zweites Frauenteam, das auf Anhieb in diese Liga aufgestiegen ist. Die Mannschaft hatte sich beim Hobbyturnier zusammengetan. Unter anderem zählen hier auch ehemalige Bundesligaspielerinnen zum Kader.

Derzeit scheint es für den Verein im weiblichen Bereich sowieso leichter zu sein. „Der Zulauf ist größer als bei den Jungs. Diese Erfahrung machen auch unsere Kollegen in Unterhaugstett“, sagt Roland Buhl. Die SpVgg Weil der Stadt hat zwei Mädchenmannschaften im Spielbetrieb. Bei den Jungs sind es nur die B-Jugendlichen in der Spielgemeinschaft mit Unterhaugstett. Das könnte sich in naher Zukunft ändern. Resultierend aus einer Schul-AG in Merklingen soll in der kommenden Feldrunde eine komplett eigene B-Jugend gemeldet werden. „Der Weg über die Jugend ist einer, der Jahre dauert. Aber wir bleiben am Ball“, ist sich der Abteilungsleiter sicher. Wohlwissend, dass die Abteilung das ehemalige Niveau, bei dem Endrundenteilnahmen der Normalfall war, so schnell nicht wieder erreichen wird. Die Ausnahme ist das M-45-Team – und da spielen die ehemaligen Bundesligacracks.