Die Auswirkungen der Tunnelsanierung auf den Stadtverkehr sollen so gering wie möglich sein.

Leonberg - Gleich drei Straßenbaustellen, die in den nächsten Jahren anstehen, haben die beiden FDP-Bundestagsabgeordneten Florian Toncar (Wahlkreis Böblingen) und Christian Jung (Karlsruhe/Land) besucht, um sich im Vorfeld ein Bild zu machen. Eine davon ist der Engelbergtunnel, der über fünf Jahre lang saniert wird. Begleitet wurden sie von den FDP-Kreisräten Heiderose Berroth (Renningen) und Dieter Maurmaier (Leonberg).

 

„Als Mitglied des Bundestagsausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur gilt es, darauf zu achten, dass die Baustellen gut geplant sind. Sie sollen durch die Einschränkungen, die sie mit sich bringen, nicht zum Nadelöhr auf wichtigen Verkehrsstrecken, aber auch nicht zur unerträglichen Belastung für das Umland werden“, sagte Jung. Er betreut als Bundestagsabgeordneter unter anderem auch die Wahlkreise Enzkreis und Pforzheim.

Der Lastwagenverkehr nimmt zu

Angesichts der Tatsache, dass vor allem der Lastwagenverkehr drastisch zunehmen wird, sei es dringend notwendig, die Tunnels technisch auf den neuesten Stand aufzurüsten, sagte Jung. Das gelte für den äußerst wichtigen Engelbergtunnel umso mehr. „ Selbst wenn die A 81 vierspurig ausgebaut wird, kann sie künftig trotzdem das steigende Verkehrsaufkommen nur schwer bewältigen. Doch um mehr Lastverkehr auf die Schiene und das Wasser zu holen, fehlt die Infrastruktur, also muss überall ausgebaut werden“, erklärte Jung.

„Mit Sorge sehen wir, dass noch große Unklarheiten herrschen, wie es mit der von der Bundesregierung zu gründende Bundesinfrastrukturgesellschaft weiter geht“, sagte Florian Toncar. Diese soll von 2021 an für Autobahnplanung und -bau in ganz Deutschland zuständig sein und die bisher zuständigen Landesbehörden ablösen. Fernstraßen werden gegenwärtig zwar in den einzelnen Bundesländern gebaut, aber nicht für sie. Es sind Verkehrsverbindungen für Deutschland und Europa.

Toncar bemängelte, dass vor allem nicht geklärt sei, wie es mit dem Personal weiter gehen soll. „Bei den Betroffenen in den Regierungspräsidien, die heute zuständig sind, und in den Landesregierungen herrscht große Unsicherheit“, weiß der Bundestagsabgeordnete der Liberalen. Da stelle sich die Frage, wie es um die Zukunft zahlreicher baureifer Projekte stehe, wenn anderthalb Jahre vor dem Start der Bundesinfrastrukturgesellschaft noch so vieles ungeklärt sei.

Der Stadt wird viel zugemutet

Der Leonberger Stadt- und Kreisrat Dieter Maurmaier gab den beiden Bundespolitikern viele Denkanstöße mit. „Kommt es zum Stau durch die Tunnelbaustelle, wird Leonberg vom Verkehr überflutet. Das lässt sich nicht verhindern, aber es muss noch erträglich sein.“ Die Stadt schaffe sich deshalb einen neuen Verkehrsrechner an, sie programmiere ihre Ampelanlagen neu.

„Eigentlich mutet man uns viel zu viel zu und doch beteiligt sich der Bund nicht an den Kosten“, ist Maurmaier ungehalten. „Wieso muss jetzt auch die B 295 zur Kreisstraße werden, obwohl sie Bundesaufgaben wahrnimmt?“, fragte sich Maurmaier.