Am Wochenende steigt im Hallenbad eine Aktion gegen Blutkrebs. Dem kleinen Bad geht es recht gut, berichtet der Hallenbad-Leiter Nico Voges.

Weil der Stadt - Stäbchen rein, Spender sein – diese Aktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei unterstützt das Weil der Städter Hallenbad am Wochenende und verlängert dafür extra seine Öffnungszeiten. Die Idee dazu hatte der Hallenbad-Leiter Nico Voges, erzählt er im LKZ-Gespräch.

 
Nico Voges Foto: privat
Herr Voges, wie kam es zu der Aktion?
Ich selbst bin bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei ( DKMS) schon lange registriert und bekomme oft mit, dass so viele Leute einen Spender brauchen. Und wir hier im Hallenbad haben die Möglichkeit, sehr sehr viele Leute zu erreichen, die alle potentielle Spender – und damit Lebensretter – sind. Daher dachte ich mit: Wir könnten mal so eine Typisierungsaktion im Hallenbad anbieten.
Haben Sie selbst mit Blutkrebs Erfahrung?
Ich hab einen Kollegen und guten Bekannten, der auch bei der DKMS registriert ist – und auch schon Lebensretter werden durfte, also schon einmal Stammzellen gespendet hat.
Warum ist das Thema so wichtig?
Blutkrebs kann jeden erwischen, von jetzt auf gleich ändert sich dann das Leben – und dann braucht man einen passenden Spender, der in der Knochenmarkspenderdatei registriert sein sollte. Dafür muss man sich typisieren lassen, das ist ganz einfach und tut gar nicht weh. Denn jeder von uns kann zum Lebensretter werden.
Und typisieren lassen kann man sich am Wochenende in Weil der Stadt?
Ja, die Typisierung findet in einem separaten Raum statt, vorher kläre ich darüber natürlich auf. Sich typisieren lassen ist ganz einfach, man muss sich nur ein Wattestäbchen in den Mund stecken – unter dem Motto Stäbchen rein, Spender sein.
Was ist ansonsten geplant?
Die Jugendfeuerwehr, die DLRG und die Sportvereinigung werden uns unterstützen. Wir werden zwei Bahnen abtrennen, wo unsere Gäste gegen Blutkrebs schwimmen werden. Ziel wird sein, möglichst viel zu schwimmen, sodass wir am Ende des Wochenendes eine richtig tolle Distanz als Zeichen gegen Blutkrebs hinbekommen.
Alle Eintrittsgelder von diesem Wochenende gehen an die DKMS. War der Weiler Kämmerer damit gleich einverstanden?
Ja, Ulrich Knoblauch war sofort Feuer und Flamme dafür, auch der Bürgermeister und die Erste Beigeordnete unterstützen uns. Bürgermeister Thilo Schreiber ist ja auch der Schirmherr der Veranstaltung.
Sprechen wir noch über das Hallenbad? Wie geht’s dem Weiler Bad derzeit?
Wir hatten im vergangenen Jahr 2016 einen Besucherrekord, 26 366 Gäste waren da. Es könnten natürlich immer noch mehr Besucher kommen, aber wir sind jetzt schon sehr zufrieden.
Seit 2014 leiten Sie das Weil der Städter Hallenbad. Seitdem gibt es viele Aktionen, nicht nur die DKMS-Spendenaktion.
Seit ich da bin, haben wir einige Aktionen ins Leben gerufen. Ganz neu gibt es bei uns das Mitternachtsschwimmen, bei dem wir Kerzen um den Beckenrand herum aufstellen. Wir haben mittwochs zudem Frühschwimmen, was es früher auch nicht gab. Und nächstes Jahr wollen wir ganz neu einen Kinonachmittag auf die Beine stellen. Da bauen wir dann eine Kinoleinwand im Hallenbad auf und auf dem Wasser lassen wir kleine, aufblasbare Schwimminseln schwimmen, wo sich die Kinder dann drauf setzen können.
Warum sind solche Aktionen so wichtig?
Ich sag zu meinen Mitarbeitern: Stillstand ist Rückschritt. Weil wir ein kleines Bad sind, und um jeden Badegast kämpfen, müssen wir uns immer etwas einfallen lassen. Aber mein Team hier ist so motiviert, dass macht uns allen richtig Spaß.
Wie ist das Verhältnis der Weil der Städter zu ihrem Hallenbad?
Das Bad wird in Weil der Stadt super angenommen. Mehr wie die Hälfte – etwa 60 Prozent – sind Stammgäste, die wir absolut schätzen und auch brauchen. Und die Auslastung mit den Vereinen und Schulen liegt bei knapp 100 Prozent – da gibt es fast gar keine Freiräume mehr.
Was also ist der besondere Charme des Weiler Hallenbads?
Wir sind ein kleines, typisches Familienbad. Wir haben immer ein offenes Ohr für unsere Badegäste – eine Zeitung bräuchten wir also fast nicht, wir erfahren von unseren Gästen immer, was in Weil der Stadt Sache ist (schmunzelt).

Aktionswochenende