Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

- Am Anfang war viel Aufräumarbeit nötig. Die Polizei hatte das Gebäude am Schlossberg 11 genutzt, nachdem es für die Richter zu klein geworden war. Im Künstlercafé befand sich einst die Asservatenkammer und eine Ausnüchterungszelle. Das ganze Haus musste von den Vereinen in Eigenleistung ausgebeint werden. Aber die Mitglieder des Kunstvereins, der AG Song und des Kabaretts Streusalz waren hoch motiviert. „Es wird immer schöner“, sagt Erika Winograt. Sie ist die vereinsübgreifende Hausbeauftragte und schwärmt von dem historischen Gebäude.

 

Groß war das Gedränge bei der Eröffnung am 5. September 1992, eine Woche lang wurde das neue Künstlerhaus gefeiert. Das Fest zum 25-jährigen Bestehen fällt etwas kleiner aus: Am Sonntag, 15. Oktober, veranstalten die Hausnutzer von 11 Uhr an eine Matinée. Dabei weiht Roland Graner das neue Klavier ein. Es gibt Aperitif und Häppchen. Das Alte Amtsgericht war schließlich ein Gewinn für die Vereine. „Auch der Kunstverein hat sich nach einem eigenen Veranstaltungsraum gesehnt“, erinnert sich Erika Winograt. Mit dem Einzug in das Künstlerhaus gebe es seither „Ausstellungen ohne Ende“ und das Schlossbergstipendium, mit dessen Hilfe ein Künstler für ein paar Wochen in dem Gebäude wohnt und arbeitet.

Erika Winograt fasst die Veranstaltungen der Vereine alle drei Monate in einem gemeinsamen Terminkalender zusammen, koordiniert Termine, bestellt Handwerker, ist im Café zugange. Über die AG Song und die Deutsch-Italienische Gesellschaft ist sie ins Alte Amtsgericht gelangt, im Kunstverein war sie engagiert, nun hat sie sich den Kultourmachern zugewandt. „Die Vereine sind eine sehr harmonische Gemeinschaft“, sagt sie. Und weil alle kontinuierlich damit beschäftigt sind, das Haus schöner zu machen, sind auch die Besucher zufrieden. „Sie fühlen sich bei uns sehr wohl“, sagt die Hausbeauftragte.