Die City-Läufer der Zeitungsgruppe machen sich mit dem Originalkurs vertraut.

Leonberg - Die Cityläufer in Leonberg läuten den Endspurt ein. In zehn Tagen am Samstag, 30. Juni, geht es in der Altstadt und in Eltingen wieder sprichwörtlich rund, wenn die neunte Auflage des Laufspektakels auf dem Plan steht. Der Spielplan der Fußball-WM meint es gut mit den Veranstaltern. An diesem Tag werden zwar zwei Achtelfinals ausgetragen. Deutschland ist aber erst am Montag oder Dienstag dran – falls es Jogis Jungs überhaupt schaffen.

 

Dabei sein ist alles: Dieses Motto gilt für die Elitekicker schon lange nicht mehr. Für die Schüler der Karl-Georg-Haldenwangschule hat es noch eine echte Bedeutung. Vor zwei Jahren waren Kinder und Jugendliche mit Lernbeeinträchtigung oder einer geistigen Behinderung erstmals beim Citylauf dabei. Rund 25 waren es 2016, im vergangenen Jahr kamen schon 33, und jetzt haben sich 37 angemeldet.

Zusammenarbeit mit der August-Lämmle-Schule

Und sie kommen nicht unvorbereitet. Seit März treffen sie sich jeweils donnerstags im Stadtpark, um spielerisch an das Laufen herangeführt zu werden. Im Rahmen einer Lehreinheit eines sonderpädagogischen Handlungsfeldes werden sie von dem Studenten Andreas Richard angeleitet. Darüber hinaus findet dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der August-Lämmle-Schule statt. Ziel ist es, dass Schüler diejenigen begleiten, die nicht in der Lage sind, alleine am Citylauf teilzunehmen.

Auch die Bande zwischen den Citylauf-Organisatoren und der Karl-Georg-Haldenwangschule werden immer enger. Auch die Trainerin Helga Grau-Ritter und Organisations-Chef Eberhard Trinkner absolvierten mit den Schülern gemeinsam eine Einheit im Stadtpark. Dabei wurden drei Runden – rund 1,4 Kilometer – um den Sprudlerberg zurückgelegt. Einigen der rund 35 Teilnehmer reichte das nicht. Sie hatten so viel Spaß dabei, dass sie noch Zusatzrunden drauf packten.

Zuversicht vor der Premiere

Wenn die Teilnehmer unserer Zeitungs-Laufgruppe so weitermachen, dann wird auch ihnen das von Helga Grau-Ritter „verschriebene“ Programm nicht mehr reichen. Am Ende der neunten Trainingswoche wagten sich unsere „Von-Null-Auf-Hundert-Starter“ mit einigen Läufern der Fortgeschrittenen-Gruppe auf die Originalstrecke. Nach knapp 40 Minuten hatten sie die 5,4 Kilometer zurückgelegt und kehrten bestens gelaunt zum Festplatz an der Steinstraße zurück. Die Einschätzung von Lauf-Anfängerin Sabine Bitzer: „Das ist machbar. Ich bin zuversichtlich.“

Vor neun Wochen hatte die Gruppe mit 3 x 3 Minuten langsamem Dauerlauf – dazwischen zwei Minuten Gehen – begonnen. Jetzt absolvierten sie die 5,4 Kilometer lediglich mit einem Foto-Stopp. Und auch der schien eher überflüssig zu sein. „Lieber durchlaufen als mit Pause“, sagt beispielsweise Stephanie Rossow. Der 62-jährige Klaus Müller, der sich alleine nie so richtig aufraffen konnte, hat die Kurve gekriegt und ist regelmäßig dabei: „Der gruppendynamische Effekt ist gut und hilft dranzubleiben.“

Auch die Übungsleiterin Helga Grau-Ritter ist ganz angetan von ihren Schützlingen: „Die sind wie kleine Fohlen, die vorneweg rennen. Wenn sie alleine laufen, laufen sie zu schnell. Da musste ich sie am Anfang immer ausbremsen. Die Gruppe ist besser als die anderen in den Jahren zuvor.“

Startzeiten und Anmeldung zum Leonberger City-Lauf

Startzeiten
Die Hauptläufe über zehn und fünf Kilometer werden am Samstag, 30. Juni, gemeinsam um 20.20 Uhr in der Steinstraße gestartet. Bereits um 17.20 Uhr sind die Jüngsten im Kinderlauf über 400 Meter (ohne Zeitmessung) gefordert. Die Schüler und Jugendlichen gehen von 18 Uhr an über 1,4 Kilometer in den verschiedenen Altersklassen auf die Strecke.

Teilnahme Voranmeldungen sind noch bis zum 25. Juni (24 Uhr) unter der Internet-Adresse www.citylauf-leonberg.de möglich. Nachgemeldet werden kann am Veranstaltungstag in der Steinstraße von 15 Uhr an bis eine Stunde vor dem Start des jeweiligen Laufes.