Der Rat befürwortet den Entwurf für die Buslinie 637. Die umstrittene Hummelbaumrunde fliegt raus.

Renningen - Die Hummelbaumrunde ist draußen, Schnallenäcker und Kindelberg sind drinnen: So lautet das Ergebnis der Gespräche zwischen der Stadt Renningen und dem Verkehrsverbund Stuttgart. Konkret geht es um die neue Buslinie 637, die von Dezember 2018 an die Stadtrunde in Renningen abfahren soll. Sie ersetzt damit die Linie 636, die danach nur noch zwischen Renningen und Weissach hin- und herfahren wird. Die Stadtrunde und ihre Haltestellen hatten in vergangenen Ratssitzungen schon zu lebhaften Diskussionen geführt. Der VVS hat nun den Entwurf für einen Linienplan vorgelegt, mit dem sich alle Gemeinderäte einverstanden zeigten. Auch das Landratsamt hat inzwischen seine Zustimmung gegeben.

 

Der VVS hatte zunächst noch eine andere Variante ausgearbeitet, erklärte Marcello Lallo, Leiter des Fachbereichs Bürger und Recht, am Montag im Gemeinderat. Darin ging die Fahrt vom Friedhof zum Bahnhof komplett an der Bahnhofstraße entlang, die Rutesheimer Straße blieb außen vor. „Der Entwurf war vom Landratsamt so aber nicht gewollt“, erklärte Lallo. Auf diese Weise wäre nämlich ein Erschließungsdefizit im Wohngebiet Hummelbaum entstanden. Es gibt jedoch klare Vorgaben, dass mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wichtige Bereiche ausreichend abgedeckt sein müssen.

Hummelbaumrunde wird gestrichen

Der Stadt war jedoch wichtig, dass die sogenannte „Hummelbaumrunde“ aus der Route herausgenommen wird. In dem Gebiet im Osten Renningens hatte sich nämlich Widerstand gegen den Busverkehr in den Wohnstraßen geregt. Die Lärmentwicklung sei zu groß, hieß es von einigen Anwohnern, und die Wege seien für die großen Busse nicht ausgelegt. Damit das Gebiet nicht ganz aus dem Raster fällt, soll es fortan zwei neue Haltestellen an der angrenzenden Rutesheimer Straße geben.

Identisch ist in beiden Entwürfen die Einbeziehung der Baugebiete Schnallenäcker I und II, die entgegen der Befürchtung einiger Ratsleute auch mit großen Linienbussen wohl gut befahren werden können, versicherte der Bürgermeister Wolfgang Faißt. Auch das Gebiet Kindelberg wird bald zur Stadtrunde gehören.

Fahrpläne werden leserlicher

„Wir konnten einige Änderungen durchsetzen, die wir beim VVS angesprochen hatten“, fasste Wolfgang Faißt zusammen. Dazu gehörten nicht nur die Neuerungen an den Haltestellen. „Gerade der Busfahrplan sollte jetzt leserlicher werden“, ergänzte er in Richtung der Frauen für Renningen. Diese hatten die komplizierten Pläne in der Vergangenheit deutlich kritisiert. Die neue Darstellung der Abfahrtszeiten, so Faißt, sei jetzt wesentlich verständlicher, gerade für ältere Menschen und diejenigen, „die nicht jeden Tag mit dem Bus fahren“.

Die Gemeinderäte hatten an dem Entwurf wenig auszusetzen. Jochen Breutner-Menschick von den Grünen bezweifelte jedoch, ob die neue Haltestelle an der Ecke Keltenstraße/Rutesheimer Straße so sinnvoll sei, da diese doch sehr dicht am Bahnhof liege. „Ob da wirklich noch jemand auf den Bus wartet?“, warf er die Frage in den Raum. Auch bedauerte er, dass „wir morgens immer noch andere Abfahrtszeiten haben als abends“. Dieser Umstand bleibt nämlich auch mit dem neuen Fahrplan bestehen.

Der nächste Schritt ist nun, die vorgeschlagenen Standorte für die Haltestellen zu prüfen. Im Folgenden noch einmal die wichtigsten Änderungen im Überblick:

Hummelbaum/Raite Die Haltestellen „Alemannenstraße“ und „Keltenstraße“ werden nicht mehr angefahren. Stattdessen gibt es zwei neue Haltestellen an der Rutesheimer Straße: an der Ecke Keltenstraße und an der Kreuzung zur Martin-Luther-Straße. Auch die Raitestraße bekommt eine eigene Haltestelle.

Schnallenäcker/Malmsheim Neu kommen die Haltestellen „Schnallenäcker“ und „Nelkenstraße“ hinzu. In Malmsheim entfallen die Stationen „Calwer Straße“ und „Kirche“.

Kindelberg Für das Gebiet im Süden Renningens gibt es noch keinen konkreten Standort, favorisiert wird ein Platz zwischen den beiden Kreisverkehren. Das Einkaufszentrum soll gut erreichbar sein.