Die Fahrzeuge sind sicher, darauf legen die Unternehmer in der Region großen Wert.

Leonberg - Mit einem beklommenen Gefühl sind viele Busfahrer am Dienstagmorgen in ihre Fahrzeuge gestiegen. „Ja, das ist bei uns auf dem Hof natürlich Gesprächsthema“, sagt Walter Kappus. Von Warmbronn aus bedienen seine Mitarbeiter sechs Linien, 14 Busse sind zu überregionalen Zielen aufgebrochen.

 

„Ich kann dann aber nur auf die Statistik verweisen“, sagt Kappus und drückt damit aus, was die meisten der Kollegen in der Branche denken. „Der Omnibus ist mit Abstand das sicherste Verkehrsmittel.“ Zur Ursache des Busbrandes in Bayern kann auch Walter Kappus nur spekulieren. War es tatsächlich ein Auffahrunfall? Sollte sich das bewahrheiten, dann kann er seine Fahrgäste in und um Leonberg beruhigen.

Rauchmeldeanlagen vorgeschrieben

„Wir haben Bremsassistenzsysteme in allen unseren Bussen eingebaut“, berichtet er. Seit November 2015 sind diese Systeme in neuen Bussen zwar erst Pflicht. „Wir haben das aber schon vor zehn Jahren in allen unseren Bussen nachgerüstet“, sagt Walter Kappus. Auch Rauchmeldeanlagen seien schon seit mehreren Jahren gesetzlich vorgeschrieben und natürlich in allen Kappus Bussen vorhanden.

Daher ist es den Fachleuten in der Region ein Rätsel, wie es zu dem Brand kommen konnte – und warum er sich so schnell ausgebreitet hat. „Ich bin seit 40 Jahren in der Branche, aber so etwas ist mir nicht in Erinnerung“, sagt auch Monika Wöhr-Kühnemann, die in Weissach ein Busunternehmen betreibt. Auch ihr Werkstattleiter könne sich das nicht erklären.

Auch Monika Wöhr-Kühnemann betont: „Busfahren ist selbstverständlich noch sicher.“ Damit das so bleibt, investiert ihr Unternehmen viel in Sicherheit. Die Fahrer gehen regelmäßig zu Schulungen und auch die Busse werden jedes Vierteljahr auf ihre Sicherheit hin gecheckt, gewartet und überprüft.

Schock für die Angestellten

„Trotzdem ist das für unsere Fahrer und Angestellten natürlich ein Schock, wenn so etwas passiert“, berichtet die Weissacher Unternehmerin. „Das führt dazu, dass wir jetzt noch verstärkter auf die Sicherheit achten.“ Besorgte Anrufe oder gar Stornierungen von Busreisen habe es aber noch keine gegeben, sagt Monika Wöhr-Kühnemann. Das bestätigt Andreas Klingel. Er bedient von Merklingen aus mit 32 Fahrzeugen mehrere Linien und den Reiseverkehr. „Nein, Stornierungen gibt es keine“, sagt er.

Auch Klingel verfolgt die Meldungen und Nachrichten aus Bayern. „Ich hab versucht, etwas rauszubekommen“, berichtet er. „Aber es fehlen einfach noch die Details.“ Busfahren sei dennoch sehr sicher, das betont auch er.

Bei den Klingel-Bussen sind Abstandsregeltempomaten eingebaut, die automatisch die Geschwindigkeit halten und bremsen. In den Toiletten und im Motorraum überwachen Rauchmelder, ob ein Feuer ausbricht. „Fahrzeugbrände bei Bussen sind ja auch sehr selten“ , sagt Andreas Klingel. In seinem Unternehmen hat es noch nie einen gegeben.