Der Kreistag fordert eine bessere Zusammenarbeit der Verkehrsverbünde.

Pforzheim - Der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) will mit dem Karlsruher Verkehrsverbund in Verhandlungen über eine mögliche Tarifgemeinschaft eintreten. Das wurde bei der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschuss im Enzkreis bekannt.

 

Wie bei so vielen Dingen im Leben, ergeben sich je nach Standpunkt unterschiedliche Anschauungsweisen und Bewertungen – so etwa auch in der Frage, ob der VPE zeitgemäß aufgestellt ist. Dieser Auffassung ist zumindest Geschäftsführer Axel Hofsäß, während der Landesvorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland, Matthias Lieb, immer wieder postuliert, der Verbund sei erfolglos und schöpfe seine Potenziale nicht aus. Wer hat nun recht – eine Frage, die auch im Ausschuss aufkam und unbeantwortet blieb.

Beim Verkehrsverbund ist Luft nach oben, so der Landrat

Immerhin: auch Landrat Bastian Rosenau hatte in seiner Haushaltsrede im November davon gesprochen, dass beim Verkehrsverbund Luft nach oben sei. „Wir müssen über unseren Nahverkehr grundsätzlich diskutieren und dabei auch neue Mobilitätsformen einbeziehen“, sagte er.

Erik Schweickert (FDB) mahnte an, den Absichtserklärungen auch Taten folgen zu lassen, während Hans Vester (SPD) die Frage in den Raum stellte, warum der Linienbus vielerorts nur sehr zurückhaltend angenommen werde. Grünen-Kreisrat Wildenmann kritisierte „schöngeredete Zahlen“ seitens der VPE-Geschäftsführung, wenn ein Fahrgastplus im Jahr 2016 von 0,1 Prozent als Erfolg gepriesen, das vierprozentige Minus im Jahr zuvor aber öffentlich außer Acht gelassen werde.

Preiserhöhungen sind umstritten

Auch die in gut zwei Wochen wirksam werdende Fahrpreiserhöhung bot Anlass zu einer kontroversen, aber gleichwohl sachlichen Aussprache. „Kontraproduktiv“, so das Urteil einiger Kreisräte, weil man dadurch keine neuen Fahrgäste anlocke. „Aber unerlässlich“, so die Gegenrede von VPE-Chef Hofsäß mit Verweis auf alljährliche Kostensteigerungen beim Personal sowie Diesel und Bahnstrom. Die durchschnittliche Steigerung der Ticketpreise gibt der Verbund mit 2,8 Prozent an. Und wie sich dieser Wert errechne, wenn einzelne Fahrscheinprodukte bis zu 8,3 Prozent teurer würde, wie ein Einzelfahrschein für Kinder, hakte Joachim Wildenmann nach. Hofsäß verwies auf eine vom RP vorgegebene Berechnungsart.