Die zentrale Forderung des Quintetts lautet: Leonberg braucht ein flächendeckendes Glasfasernetz. Die Ausbaumaßnahmen der Telekom, die in den vergangenen Wochen im 07152-Ortsnetz gestartet wurden, hält die Bürgerinitiative für nicht ausreichend, da nur die grauen Verteilerkästen am Straßenrand mit Glasfaser erschlossen würden. Von dort aus bis zu den Gebäuden liegen jedoch nach wie vor die alten Telefonkabel aus Kupfer, sagen die fünf. Diese könnten nur geringe Datenmengen transportieren und seien sehr störanfällig.

 

Mit Glasfaser bis in die Gebäude ließen sich hingegen sowohl beim Empfang von Daten aus dem Internet (Download), als auch beim Versenden von Daten ins Internet (Upload) höhere Raten erzielen. Glasfasernetze seien so genannte Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, dank derer Kunden die Bandbreiten erhielten, für die sie auch bezahlt hätten. Bei Anschlüssen über Telefonleitungen seien beispielsweise bei einer Rate von 100 Mbit/s nur 54 Mbit/s garantiert. „Ich kaufe doch auch kein Auto mit 100 PS, das dann nur 54 PS Leistung hat“, zieht Daniel Pötzsch einen bildhaften Vergleich.

Glasfasernetz als Standortfaktor

Die Bürgerinitiative zeigt auch gleich zwei Wege auf, wie der flächendeckende Ausbau mit Glasfaser funktionieren könnte: Zum einen könne ein Telekommunikationsanbieter nach einer Markterkundung das Glasfasernetz aufbauen. Die andere Möglichkeit wäre, dass die Stadtwerke als Investor das Netz aufbauen würden, wie beispielsweise in Ludwigsburg. Nach Ansicht der Bürgerinitiative greift das von der Stadt häufig angeführte Argument, bei eigener Tätigkeit verstoße die Stadt gegen europäische Beihilferichtlinien, nicht. Das zeige etwa das Beispiel in Ludwigsburg und in anderen Städten in Baden-Württemberg.

Ein flächendeckendes Glasfasernetz ist nach Ansicht der Initiative ein entscheidender Standortfaktor, zum Beispiel für die Arbeit im heimischen Büro (Homeoffice). „Man darf der Entwicklung nicht immer nur hinterherlaufen, sondern muss auch einmal vorangehen“, fordert Daniel Pötzsch die Stadt auf.