Das Benefizkonzert ist ein voller Erfolg. Der Erlös geht an das Kinderhospiz.

Weil der Stadt - Auf dem Weihnachtsmarkt tobten die Feuerschlucker, im Klösterle heizte gediegener Big-Band-Jazz ein. Pünktlich um neunzehn Uhr dreißig begann ein weihnachtliches Konzert in einer stimmigen Atmosphäre, die ehemalige Kirche war brechendvoll. Gäste mussten sogar abgewiesen werden, sehr zum Bedauern von Angelika und Frank Brombacher. Die Leiterin der hiesigen Volkshochschule hätte gerne noch mehr Gäste eingelassen, doch innen waren bereits sämtliche Notreserven an Stühlen aufgebraucht.

 

Die Bow-Tie-Bigband ist nach über dreißig Jahren über die lokalen Grenzen hinaus bekannt für seidige Versionen berühmter Standards. Mit immer neuen Programmen erfreuten die Instrumentalisten bereits in der Vergangenheit zusammen mit wechselnden Sängern das Publikum. Dabei werden Swing und Mainstream-Jazz mit Pop und Rock zu einer stimmigen Mixtur geformt, die die Zuhörer berühren kann. Die informative und humorige Moderation des Band-Leaders Karl Farrent, seines Zeichens Solo-Trompeter bei der SWR-Bigband in Stuttgart, brachte auch diesmal wieder die geneigten Konzertbesucher zum Lachen.

Spontanes Geburtstagsständchen

Aus allen Altersgruppen waren sie gekommen, vom Kleinkind bis hin zur Greisin. Einem Dreijährigen wurde so von allen Anwesenden zu seinem Geburtstag ein Ständchen gebracht, sicher unvergessen für das Kind.

Das Renninger Ensemble kredenzte die Höhepunkte aus der vergangenen Spielzeit der Band sowie weihnachtliche Musik im jazzigen und souligen Gewand – meist swingend, manchmal rockiger, eben dem Titel entsprechend. Zu hören war zur Einstimmung ein Medley gängiger Weihnachtslieder, dem eine fulminante Parade internationaler Hits wie Whitney Houstons „Greatest love of all“ folgte oder eher den Jazz-Liebhabern bekannte Klassiker wie Pat Methenys „Heartland“.

Die jungen Vokalisten Beata Ruston, die eine Musicalausbildung zu haben schien und sich mit großem Mut an der Ausnahmesängerin Houston versuchte, und Stefan Eitel, ein echter Jazzsänger, rundeten den Big-Band-Sound perfekt ab. Titel wie „Santa Claus is coming to town“, „Rudolph the red nosed reindeer“, „Let it Snow“ und „Feliz Navidad“ stimmten in die Weihnachtszeit und auf einen gemütlichen zweiten Advent ein.

Erlös geht an das Kinderhospiz

Der gesamte Erlös der Veranstaltung kommt dem Kinder- und Jugendhospiz Stuttgart zu Gute. Der Förderverein ist auf Spenden angewiesen, ein Anliegen, das besonders in der Weihnachtszeit einen sehr sensiblen Nerv trifft. Mit dem Konzert „Soulful Christmas“ wollte die Bow-Tie-Bigband aus Renningen „anderen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, eine Freude machen“, wie Frank Brombacher erklärte.

Zusammen mit der VHS und ihrem bereits vierten Benefizkonzert engagieren sich die Musiker diesmal für Kinder und Jugendliche auf einem schweren Weg, der Erlös soll aber auch den Angehörigen zu Gute kommen. Das erst 2017 neu eröffnete Kinder- und Jugendhospiz in Stuttgart nimmt schwer erkrankte Kinder aus der gesamten Region mit ihren Familien auf und begleitet sie in ihrer letzten Lebensphase.