Gemeinsam haben drei Chöre und das Sinfonieorchester von Bosch für den guten Zweck musiziert.

Renningen - Ganz im Zeichen der Gemeinschaft hat das Benefizkonzert in der ausverkauften Rankbachhalle gestanden: Für den guten Zweck musizierten mit dem Bosch Sinfonieorchester der Liederkranz und der Männergesangverein Frohsinn Renningen sowie der Liederkranz Malmsheim. Dieser beging mit dem Konzertabend zugleich sein 140-jähriges Bestehen. Der Erlös des Konzerts kommt der Renninger Bürgerstiftung zu Gute, zu deren Gründern auch die Firma Bosch zählt.

 

Dem erwartungsfrohen Publikum präsentierte das große Gesamtensemble unter Leitung von Hannes Reich ein vielfältiges Programm. So gab es ein Wiederhören mit bekannten Stücken, wie zum Beispiel dem Gefangenenchor aus Giuseppe Verdis „Nabucco“, dem Rosenchor aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ oder dem schmissigen Evergreen „Im Feuerstrom der Reben“ aus Johann Strauss‘ „Die Fledermaus“. Reich gelang es dabei durchweg wunderbar, das ebenso präzise wie musikalisch spielende Orchester und die drei Chöre zu einem organischen Klangkörper zu verbinden.

Chorleiter als Solo-Sänger

Die Chorleiter des Liederkranz’ Malmsheim und der Voices of Joy vom Liederkranz Renningen, Samuel Schick und Roman Maslennikow, traten beim Schmiedechor aus Albert Lortzings „Der Waffenschmied“ in Erscheinung und stellten auf schöne und überzeugende Weise ihre eigens Können als Sängersolisten vor.

Daniel Kluge, der eigentlich den gesamten Abend über als Solist hätte bestreiten sollen, war kurzfristig erkrankt. Aber, so merkte Hannes Reich mit einem Augenzwinkern an, wohl dem, der auf Ersatz aus den eigenen Reihen zurückgreifen könne: Das war in diesem Falle Daniel Kluges Bruder Kai, der ebenfalls über reichhaltige und hochkarätige Bühnenerfahrung als Tenor verfügt.

Professionelle Flexibilität

Das Bosch Sinfonieorchester bewies seine professionelle Flexibilität, indem es kurzfristig den Programmänderungswünschen Kai Kluges folgen konnte und zusammen mit ihm die bekannten Arien „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ aus Amadeus‘ Zauberflöte sowie „Una furtiva lagrima“ aus Gaetanos „Der Liebestrank“ intonierte und dabei sicher und sensibel agierte, als hätte nie etwas anderes auf dem Programm gestanden.

Kai Kluge erwies sich seinerseits als versierter Solist. Das Orchester präsentierte eine Kostprobe aus dem Konzertprogramm „Bosch Gala Mexico“, das es am kommenden Samstag in der Liederhalle spielen wird. Hatte Kai Kluge schon zuvor mit seinem ausdrucksstarken Gesang überzeugt, so legte er noch eine Schippe drauf.

Das Orchester hatte mit George Bizets Carmen-Suite Nr. 1 mit feinen Klangfarbennuancen und rhythmischer Präzision die Basis für die richtige Stimmung geschaffen: flirrende Hitze, duftende Orangenbäume, temperamentvolle Kastagnetten. Den Text von „Besame mucho“ übersetzte Hannes Reich ebenso wie zu „Paloma querida“ und „Granada“, bei dem die Chöre nochmals das Podest bestiegen und ihr stimmliches Volumen zum opulenten Gesamtklang beisteuerten.