Breitloh-West: Was etwa Hafner im Gewerbegebiet bauen darf, entscheidet das Gremium.

Wimsheim - Bei der letzten Sitzung in diesem Jahr hat Gemeinderat Stefan Döttling von der Liste Bürgerinitiative eine Anfrage an den Bürgermeister Mario Weisbrich gerichtet. Es ging dabei einmal mehr um die Goldscheideanstalt C. Hafner im Gewerbegebiet Breitloh West II. Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim hatte vor einiger Zeit die ursprünglich per Bebauungsplan beschlossene Festlegung als eingeschränktes Industriegebiet wegen Verfahrensfehlern aufgehoben.

 

„Meiner Meinung nach haben die Bürger ein Recht darauf, jetzt zu erfahren, ob die Gemeindeverwaltung dauerhaft an der Festlegung des Gebietstyp Gewerbegebiet für Breitloh West II festhalten wird, oder ob bei Wunsch von Seiten der Firma C. Hafner erneute Aktivitäten zur Ausweisung eines eingeschränkten Industriegebietes angestoßen werden“, so Döttling. Die Firma C. Hafner wollte ursprünglich ihre gesamte Produktion von Pforzheim nach Wimsheim verlegen, einschließlich der umstrittenen Gekrätzveraschung.

Weisbrich spielt den Ball zurück

Mario Weisbrich wiederholte mehr als einmal, dass die Ausweisung eines Baugebietes in der alleinigen Hoheit des Gemeinderats liege. Der Verwaltung habe keine Anfragen oder Anträge von Seiten der Firma, „sonst hätten wir Sie informiert“. Wenn eine Entscheidung nötig würde, müsste man sorgfältig im Gremium abwägen. Auf wiederholtes Nachfragen auch von Rita Boller von Wimsheim Miteinander blieb Bürgermeister Weisbrich hartnäckig: „Sie kommen aus der Geschichte, dass der Gemeinderat das entscheidende Gremium ist, nicht raus.“

In der anschließenden Bürgerfragestunde lobte Mirko Schleef die „gelungene Gestaltung des Platzes an der Seehausstraße.“ Keine Rede war allerdings davon, dass Schleef der Betreiber einer Webseite ist, bei der unter dem Motto „Neuanfang für Wimsheim“ die im März anstehende Bürgermeisterwahl anvisiert wird. Mario Weisbrich ist bisher der einzige Kandidat für die Wahl. Auf der Webseite sollen Bürger ihre Wünsche an einen neuen Bürgermeister und die Kritik am jetzigen Amtsinhaber eintragen. Lob an der bisherigen Arbeit ist nicht erwünscht. Wortwörtlich heißt es auf der Internetseite: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nur Bürgermeinungen zulassen, die sich für einen Neuanfang mit einem neuen Bürgermeister aussprechen.“