Zum 13. Bauernmarkt kommen 13 Marktbeschicker ins Spital. Das sind so viele, wie noch nie.

Weil der Stadt - Ob frisches Spitzkohl-Sauerkraut auf Bauernbrot das kulinarische Highlight des Herbstes wird, bleibt abzuwarten. Bauer Martin Hettich aus Perouse will auf diese Weise den Besuchern des Bauernmarktes sein Kraut schmackhaft machen. Außerdem bietet er an seinem Stand frisch gepressten Karottensaft an. Das Kraut in den 800-Gramm-Packungen wird auf jeden Fall gerne gekauft. „Vom Acker frisch auf den Tisch“ ist nicht nur das Motto von Hettich, sondern für die ganze Veranstaltung.

 

Kraut in der 800-Gramm-Packungen

Unterstützung bei der Direktvermarktung ihrer Produkte soll der Bauernmarkt in Weil der Stadt bieten. Seit dreizehn Jahren gibt es den Markt. Dreizehn Anbieter sind in diesem Jahr vertreten. „So viele waren es noch nie“, sagt der Organisator und Obmann der Landwirte, Waldemar Bär. Vor mittlerweile vierzehn Jahren sind die Landwirte auf den damaligen Bürgermeister Hans-Josef Straub zugegangen mit der Bitte um Unterstützung bei der Direktvermarktung ihrer Produkte. Voraussetzung für die Unterstützung durch die Stadt war, dass mindestens zehn Landwirte mitmachen und dass es an jedem Stand auch etwas zu essen oder zu probieren gibt. Das ist auch heute noch so. Im ersten Jahr hat Bär nur sieben Landwirte zusammengebracht, daher gab es keinen Markt.

Im Folgejahr hat er dann die zehn geschafft. Seither gibt es den Markt jährlich. Auch Bürgermeister Thilo Schreiber unterstützt die Landwirte gerne. „Der Markt passt sehr gut zu Weil der Stadts Geschichte als Marktstadt“, sagt er. „Der Bauernmarkt passt zum historischen Flair, vor allem hier im Spitalhof.“ Wichtig ist Schreiber das Bekenntnis der Stadt zur heimischen Landwirtschaft und zur Direktvermarktung. Standgebühren müssen deshalb keine gezahlt werden.

Hausmacher Grieben und Leberwürste

Der Markt soll auch anregen, das ganze Jahr über die Hofläden oder Verkaufsstellen der Marktbeschicker zu nutzen, dazu liegt bei der Stadt ein Flyer auf, auf dem die Hofläden in der Umgebung eingezeichnet sind. Am Stand von Waldemar Bär aus Hausen sind die Hausmacher Grieben und Leberwürste ein besonderer Anziehungspunkt. Sie stammen von den eigenen Schweinen, die ein besonders festes Fleisch abgeben. Auch Angus-Rindfleisch kann man bei ihm auf Bestellung bekommen. Bär ist einer der wenigen mit einem eigenen, EU-zertifizierten Schlachthaus und kann Lohnschlachtungen machen.

Neben Ponyreiten bietet der Tag auch einen Streichelzoo mit Hühnern, frisch geschlüpften Küken, Hunden, zwei Ferkeln und zwei jungen Kälbchen. Die sind bei Jung und Alt besonders beliebt. Gabriele Rippberger streichelt sie ausgiebig. „Die sind ja niedlich“, freut sie sich. Gerade hat sie auf dem Bauernmarkt eingekauft. „Ich bin gerne hier“, sagt sie. „Alles kommt vom Erzeuger, wird nicht lange gelagert und hat keine langen Wege hinter sich.“

Die Kälbchen gehören Thomas Haug aus Schafhausen. Er bietet an seinem Stand Eierlikör aus Freilandeiern, Dosenwurst, Nudeln aus eigenen Eiern, Ackersalat, Bohnen, Karotten und Kartoffeln. Für die macht er gleich vor Ort die beste Werbung: Mit einem von einer Bohrmaschine angetriebenen Spiralschneider werden die Kartoffeln zu Locken gedreht und frittiert. Dazu gibt es einen gesunden Kräuter-Dip. Zum Nachtisch verlocken die selbst gebackenen Kuchen der Landfrauen unter ihrer Vorsitzenden Henriette Schenk.