Das nackte Ergebnis ist trügerisch. Mit 43:69 (22:33) sind die Oberligaspielerinnen des TSV Malmsheim gegen den Regionalligisten SV Böblingen im Verbandspokalwettbewerb am Montag Abend K.o. gegangen. Zwischen den beiden Spielklassen liegen vermeintlich Welten. Ganz so ist es jedoch nicht.

Malmsheim - Das nackte Ergebnis ist trügerisch. Mit 43:69 (22:33) sind die Oberligaspielerinnen des TSV Malms-heim gegen den Regionalligisten SV Böblingen im Verbandspokalwettbewerb am Montag Abend K.o. gegangen. Zwischen den beiden Spielklassen liegen vermeintlich Welten. Ganz so ist es jedoch nicht. Das zeigen schon die Böblingerinnen selbst, die zweimal in Folge auf ihr Aufstiegsrecht in die höhere Spielklasse verzichtet hatten. In dieser Saison nun haben sie den Sprung gewagt und belegen derzeit mit nahezu unveränderter Mannschaft in der Regionalliga Süd nach drei Siegen und zwei Niederlagen den fünften Tabellenplatz in dem Zwölferfeld.

 

Im Pokalduell beim ehemaligen Konkurrenten setzten sich die Gäste zwar schnell ab (20:8 nach dem ersten Viertel), die beiden folgenden Spielabschnitte gestaltete der TSV Malmsheim jedoch ausgeglichen (14:13, 13:15). Im dritten Viertel kam das Team von Trainerin Annett Hermann sogar bis auf sechs Punkte heran. Am Ende verließen die Mannschaft aber die Kräfte, der Regionalligist entschied den letzten Abschnitt mit 21:8 für sich und landete so einen klaren Erfolg.

Der Einbruch des TSV kam nicht von ungefähr. 24 Stunden vor dem Pokalspiel mussten die Malmsheimerinnen noch die schwere und kräftezehrende Ligapartie gegen Ratiopharm Akademie Ulm absolvieren. Und das mit einem derzeit dezimierten Kader. Neuzugang Ashley Scott, bei der fraglich ist, ob sie ihren Sport überhaupt noch weiter ausüben kann, fehlte genauso wegen Knieproblemen wie Elena Schwab. Tina Hauch muss eine Wadenverletzung auskurieren, die ehemalige Böblingerin Maren Müller war urlaubsbedingt nicht dabei. Im Spitzenspiel gegen den Regionalligaabsteiger aus Ulm kassierte Malmsheim die zweite Saisonniederlage und rutschte auf den dritten Platz ab.

Kein Beinbruch, wie die Übungsleiterin meint: „Unser perspektivisches Ziel ist es, mal ganz oben mitzuspielen, vielleicht auch mal aufzusteigen.“ Vorsichtig herantasten, lautet die Devise. Gerade angesichts der schwierigen Personallage sind Aufstiegsträume in dieser Saison kein Thema. „Es wäre schön, wenn wir uns im oberen Drittel wiederfinden“ (Hermann). Heißester Anwärter auf den Titel ist derzeit das Team aus Ulm.

Neben den personellen machen den Malmsheimer Basketballerinnen aber auch strukturelle Probleme zu schaffen. Es fehlt ein Trainingstermin, an dem sie die gesamte Halle nutzen und damit auf die Körbe werfen können, in die sie auch während ihrer Spiele treffen müssen. Montags tummeln sich bei voller Besetzung 28 Männer und jeweils zwölf Frauen der Abteilung in je einem Hallendrittel. Ihre zweite Einheit bestreitet das Oberligateam in der alten TSV-Halle auf dem Sparnsberg. Hermann: „Diese Halle mit dem Holzboden ist für uns viel zu klein. Hier ist auch die Stadt gefragt. Will sie den sportlichen Erfolg, dann müssen auch die entsprechenden Konsequenzen folgen.“ TSV Malmsheim: Aickelin (8), Bonds (3), Hoffrichter (7), Holler (16), Nack, Pötsch (2), Rexer (2), Sroka (2), Marschall (3), Thierry.