Der Bandcontest 2017 geht weiter: Die Gruppe „Ben Rockwell“ gewinnt den zweiten Vorentscheid.

Leonberg - Ein satter Sound auch ohne viele Instrumente, Songs, die sofort ins Ohr gehen, und dazu eine Stimme zum Dahinschmelzen: Sänger und Gitarrist Ben Rockwell und Pianist Thorsten Kampa haben sich beim Bandcontest 2017 am Samstag schnell in die Herzen der Zuhörer gespielt. Als Sieger des zweiten Vorentscheids in der Republik-Rockbar darf die Band beim großen Finale beim Strohländle im August antreten.

 

Die Auswertung der Stimmen erweist sich bis zuletzt als Krimi. Denn wie schon im Vorjahr gehen die Ansichten von Jury und Publikum – beide entscheiden zu gleichen Teilen über die jeweiligen Tagessieger – zum Teil weit auseinander. So landet die Gruppe „Ben Rockwell“ bei beiden „nur“ auf dem zweiten Rang. Trotzdem überflügelt sie in Sachen Punktzahl am Ende ihre Konkurrenten. Denn bei der jeweiligen Nummer eins sind die Wertungen von Jury und Publikum komplett entgegengesetzt.

Publikum sieht Felger ganz vorn

Die Gäste im Republik sehen klar den Leonberger Thomas Felger ganz vorne. Der Liedermacher, der im Vorjahr als Teil des Duos „Beidschaschdegga“ bereits am Bandcontest teilgenommen hat, zeigt sich als Solokünstler mit Schlagzeugbegleitung bei seinem Auftritt von seiner ernsteren Seite und präsentiert eingängigen Country und Lieder im Stil von Reinhard Mey. Was der Jury jedoch ein wenig fehlt, trotz der überzeugenden musikalischen Qualität, ist das Mitreißende. Der Funke will nicht so recht überspringen.

Bei den jungen Metallern von „Achtzehn Grad“ ist es dann genau umgekehrt. Während sie beim Publikum-Voting auf dem vierten Platz landen, setzt die Jury sie ganz nach oben aufs Treppchen. Dort überzeugen die Jungs aus Calw, alle zwischen 18 und 21 Jahre alt, mit ihrem frischen Sound, einer großartigen Bühnenpräsenz und klasse inszeniertem New-Metal. Haben Spaß, machen Spaß: So lässt sich ihr Auftritt wohl am besten beschreiben. Am Ende teilen sie sich den zweiten Platz mit Thomas Felger.

Nachrücker für „Miss Abreve“

Einig sind sich Jury und Publikum dagegen bei Platz drei, der an die „Lucky Losers“ geht. Zwar sind die meisten Lieder, die sie an dem Abend präsentieren, gecovert, trotzdem bringen die Rocker aus dem Altkreis eine ganz eigene Note in die Songs und sorgen für einige musikalische Überraschungsmomente. Bei der Jury reicht es jedoch nicht für einen höheren Platz. Das Komponieren eigener Songs soll bei dem Contest stärker honoriert werden.

Bei „Ben Rockwell“ ist der Jubel am Ende groß. Ob der Sieg eine ähnlich große Überraschung war wie der Auftritt selbst? Eigentlich hätte die Band nämlich gar nicht mitmachen sollen, bei der Bewerbung waren alle Teilnehmerplätze schon besetzt. Nach der Absage von „Miss Abreve“ durfte die Band aus der Umgebung von Weil der Stadt dann kurzfristig nachrücken. Doch das hätte fast nicht mehr hingehauen, denn drei der fünf Bandmitglieder konnten zu dem Termin gar nicht kommen. „Wir haben unsere Songs dann extra ein bisschen umgearbeitet, dass wir sie auch zu zweit spielen können“, erzählt Ben Rockwell. „Wir konnten so nur einmal zusammen proben.“ Der Einsatz hat sich jedenfalls gelohnt. Dass sie sich zu fünft mindestens genauso gut anhören wie zu zweit, können die Musiker dann beim Finale beweisen.

So geht’s weiter: Beim Bandcontest 2017 können junge oder regionale Bands teilnehmen
. Die Sieger erhalten unter anderem eine professionelle Aufnahme in einem Tonstudio. Die nächsten Vorentscheide sind am Samstag, 24. Juni, im Gleis 2 in Renningen und am Freitag, 30. Juni, in der Mini Music Bar in Leonberg. Die vier Tagessieger treten beim Finale am Freitag, 4. August, beim Strohländle auf der Engelbergwiese in Leonberg gegeneinander an. Die Jury besteht unter anderem aus einem Vertreter des Strohländle, der Volksbank, der TV-Studios Leonberg und der Leonberger Kreiszeitung.