Der Effekt für die Bewohner des Wohngebiets Kindelberg an der B 295 ist bereits spürbar.

Renningen - Die Arbeiten am großen Lärmschutz-Mosaik für das Wohngebiet Kindelberg in Renningen liegen in den letzten Zügen. Ende der kommenden Woche soll die Kombination aus Lärmschutzwall, Lärmschutzwand und Gabionenwand – ein dickes Gerüst aus Steinen – fertiggestellt sein. Danach fehlen nur noch Restarbeiten wie beispielsweise die Bepflanzung auf dem Wall, die aber erst nächstes Jahr kommen wird, und Arbeiten an dem Feldweg entlang des Walls.

 

Mit der freien Aussicht von der B 295 auf das Wohngebiet Kindelberg ist es damit vorbei. Doch was noch wichtiger ist: Auch der Lärm bleibt draußen. Eine Erleichterung um fünf Dezibel hatte das beauftragte Ingenieurbüro als Ergebnis der Konstruktion berechnet. „Wir hatten bisher auch noch keine Beschwerden“, berichtet Marlies Delago, Sprecherin der Stadt Renningen. „Im Gegenteil: Wir haben schon positive Rückmeldungen aus dem Wohngebiet bekommen, dass es tatsächlich leiser ist.“ Das kann Wilhelm Schumm, Mitglied der Interessengemeinschaft Burg-Hummelbaum-Kindelberg und selbst Anwohner im Kindelberg, nach den ersten Erfahrungen mit dem neuen Bauwerk bestätigen. „Der Effekt ist schon deutlich hörbar.“

Kombination aus Wall und Wänden

Das Wohngebiet Kindelberg befindet sich im Süden von Renningen und liegt direkt an der B 295 Richtung Weil der Stadt. Die Problematik mit Verkehrslärm ist entsprechend groß. Weil die gesetzlichen Grenzwerte aber nicht überschritten wurden, ist das Regierungspräsidium – zuständig für Lärmschutz an Bundesstraßen – dort nicht tätig geworden. Die Stadt erhielt allerdings die Erlaubnis, das Ganze selbst in die Hand zu nehmen. Als ersten Schritt ließ die Stadt lärmmindernden Asphalt einbauen, als die Fahrbahn der B 295 neu gemacht wurde, danach folgte der Beschluss zu einem Lärmschutzwall.

Für einen durchgängigen Wall fehlten der Stadt die nötigen Flächen, es gab Probleme bei den Grundstücksverhandlungen. Deshalb entschied sich der Gemeinderat für die Kombination aus Wall und Lärmschutzwänden, die nicht so viel Fläche verbrauchen. Die Konstruktion grenzt an einen bereits bestehenden Lärmschutzwall, der einst von privater Seite angelegt worden ist, und verläuft Richtung Weil der Stadt bis zum Waldrand.

Die Kosten liegen bei rund 680.000 Euro

Die Projektkosten wurden damals mit 680 000 Euro angegeben. Das Endergebnis ist noch nicht da, doch bei diesem Betrag wird es in etwa bleiben, sagt Marlies Delago. Die hohen Kosten sind vor allem den Wänden geschuldet. Die Erde für den Wall ist quasi kostenlos – es handelt sich um Aushubmaterial eines anderen Bauprojekts. Vom Bund erwartet die Stadt allerdings 150 000 Euro Fördergeld. Je nach Witterung kann der Schotterweg entlang des Walls noch dieses Jahr aufgeschüttet werden. Vor dem Bau des Walls verlief dieser Weg parallel zur B 295 und führte danach am Wald entlang. Das wird es so nicht mehr geben, der Feldweg bildet fortan nur noch eine Sackgasse. Der Verbindungsweg für Radfahrer und Fußgänger von Renningen Richtung Weil der Stadt befindet sich auf der anderen Seite der B 295.